In meinem engstirnigen Denken, war die asymmetrische Seite immer die komplexere und schwieriger zu meistern.
Die asymmetrische Seite definiert erstmal nur ein Optimierproblem, das sich von dem der Mitspieler unterscheidet. Das kann schwieriger zu meistern sein, muss es aber nicht. Dass dadurch auch die strategische Balance beeinflusst wird, ist relativ logisch: Wenn bestimmte Vorgehensweisen durch die individuellen Fähigkeiten besser oder schlechter werden und diese Vorgehensweisen ohne Sonderfähigkeiten ausbalanciert waren, dann sind sie es durch Hinzufügen der Fähigkeiten automatisch nicht mehr. Sprich: du hast keine Wahl mehr, welchen strategischen Weg zu gehst, deine Fraktionswahl schickt dich fest in eine Richtung. Das kann unbefriedigend sein, insbesondere wenn man von äußeren Faktoren wie passenden Karten abhängig ist und sich dann nicht mehr strategisch adaptieren kann.
Ich finde Asymmetrie oft reizvoll, aber dann muss (!) der Spieler für meinen Geschmack beim Spielstart gewisse Einfluss- und Wahlmöglichkeiten haben. Persönliche Auswahl aus mehreren zuteilten Karten/Plättchen, Drafting-Runde vorweg, Auswahl der Player Boards im umgekehrter Spielerreihenfolge aus zentraler Auslage, irgendwas in dieser Art.
Back on topic: Für Erstspielern ist dieser Wahlschritt ohne Spielkenntnis oft kaum sinnvoll durchführbar. Genau dafür wurden dann Lösung wie die Anfängerkonzerne in #TerraformingMars oder die empfohlenen Startaufstellungen für die Erstpartie mit fest zugeteilten Fraktionen oder Charakteren in #GaiaProject oder #MarcoPolo erfunden. Das ist die logische Antwort auf Asymmetrie für Erstspieler: man braucht eigentlich die Auswahl gegen strategische Verarmung, aber das Spiel erspart sie den Anfängern bzw. nimmt sie der Erstspielerrunde mit einer empfohlenen Standardauswahl ab.