Beiträge von Sloti im Thema „12.08.-18.08.2019“

    Nachdem ich nun endlich Zeit gefunden habe, würde ich gerne einige Punkte anmerken. Grundsätzlich neige ich auch nicht dazu ein Spiel nach einer Partie abzuhaken.

    Wesentliches strategisches Element im Spiel ist, sich darauf vorzubereiten, gegen alle Unwägbarkeiten noch das zu bekommen was man braucht. Über die Spielreihenfolge (es ist wahrscheinlich, dass ein billigeres und ein teureres Preisplättchen ausliegen) und über die Einkommensgenerierung. Dazu muss man natürlich wissen, was die lieben Mitspieler so brauchen. Selbstverständlich gehört dann eine kräftige Prise Taktik mit dazu.

    Die Generierung von Einkommen funktioniert aber nur wenn die Preisplättchen damit korrelieren. Es kann bereits in der ersten Runde Ortsplättchen geben, die sich schon nicht mehr lohnen. Ausgehend davon kann ich dann noch die Orte ausschließen, die ich nicht ausführen kann, da ich die Bedingungen nicht erfülle. Dann kann ich praktisch immer eine taktisch sinnvolle Entscheidung wählen und ich sehe nicht, dass es eine Strategie aufgrund von Plättchen gibt, die ein daraus resultierendes Ergebnis schlägt. #Hawaii

    Hinsichtlich #FactoryFunner (und dem Vorgänger #FactoryFun) entsteht ein nicht unbeträchtlicher Teil des Reizes neben dem solitären Puzzlen aus dem Maschinenauswählen zu Beginn jeder Runde, wo es um die schnelle Einschätzung der besten Passung in den eigenen Plan geht und wodurch eine schöne interaktive Komponente dazukommt.

    Die Auswahl hat bei uns nur einen minimalen Anteil der Spielzeit eingenommen und in der Regel puzzle ich dabei schon gedanklich.

    Durch die zuletzt wieder ansteigende Freizeit hatten meine Freundin und ich in der letzten Woche die Möglichkeit neben einem Spieleabend zu zweit auch noch einen Abstecher zu einem Kumpel zu machen, um dort noch weitere Partien mit dessen Bruder und ihm zu absolvieren. Der dort fehlende Zugriff auf eine Kamera sorgt dafür, dass die Bilder in diesem Beitrag etwas rarer gesät sind als üblicherweise. Ein paar halbwegs brauchbare Bilder hat das Smartphone dann aber immerhin zustande gebracht.


    Beim Spieleabend mit der Freundin gab es zum Start Deus von Sébastien Dujardin. Obwohl wir das Spiel bereits vor ein paar Jahren beim Kumpel kennengelernt hatten, deklariere ich das mal als Erstpartie, da wir die Regeln von Grund auf neu lernen mussten. Die überschaubare Anleitung sorgte aber dafür, dass wir schnell starten konnten.

    Aufgrund der Konstellation auf dem Spielfeld (eine Zusammenstellung von Kontinentalplatten, die je nach Spielerzahl in der Anzahl variiert) standen die Barbarendörfer (können durch Besetzen aller angrenzenden Gebiete mit einer Militäreinheit angegriffen werden, um Siegpunkte zu erhalten; das Spielende tritt ein, sobald alle Barbarendörfer angegriffen wurden), die auch als eine der Bedingungen für das Spielende gelten, besonders im Fokus. Hier versuchten sich beide direkt zu Spielbeginn zu positionieren, um die Siegpunkte nicht kampflos an den anderen abzugeben.

    Während ich mich dabei anfangs auf den Bau von Produktionsgebäuden (liefern bei Aktivierung Rohstoffe, die zum Bau von Gebäuden und für den Handel benötigt werden) konzentrierte, versorgte sich meine Freundin über Zivilgebäude (liefern bei Aktivierung Goldstücke und Siegpunkte) erst einmal mit Goldstücken (Währung, die beim Bau im Kurs vier zu eins Rohstoffe ersetzen kann). Daher kamen unsere Bauvorhaben auch erst ins Stocken als uns die passenden Gebäudekarten und Spielsteine (werden beide für den Bau eines Gebäudes benötigt) fehlten. Aufgrund von platzierten Wissenschaftsgebäuden (liefern bei Aktivierung Karten und Spielsteine) hatte ich hier einen kleinen Vorteil, sodass ich es verschmerzen konnte, dass ich meiner Freundin das erste Barbarendorf überlassen musste.

    Leider gingen mir dafür im Laufe der weiteren Runden die Rohstoffe aus, sodass sich meine Freundin, die diesen Engpass durch Seefahrtsgebäude (liefern bei Aktivierung die Möglichkeit zum Handeln von Rohstoffen, Münzen und Siegpunkten) ausglich, wieder herankämpfen konnte. Immerhin schaffte ich es noch über einen Belagerungsturm (Militäreinheit, die bei Aktivierung die Möglichkeit eröffnet Siegpunkte aus den Barbarendörfern zu stehlen) die Lukrativität eines anderen Barbarendorf senken bevor ich auch dieses meiner Freundin überlassen musste.

    Durch passende Tempel (liefern bei Spielende Siegpunkte für erfüllte Bedingungen) konnte sich meine Freundin zum Ende der Partie hin dank ihrer Ausbreitung noch weitere Siegpunkte sichern. Daher versuchte ich über direkte Siegpunkte beim Handeln und die Mehrheiten bei Spielende (zwei Siegpunkte bei der Mehrheit in den Rohstoffarten und bei den Goldstücken) noch entgegenzusteuern. Leider war der Erfolg hierbei nicht ausreichend, um noch die entscheidenden Siegpunkte zu machen, sodass ich mich beim 46-40 geschlagen geben musste.

    Obwohl meine Freundin den Zufall bei den verfügbaren Karten etwas angekreidet hat, fand ich es durch die Möglichkeit Karten beim Opfer bringen (Karten abwerfen, um den Effekt einer zugehörigen Gottheit auszuführen) abzuwerfen erträglich. Das sorgte auch für einen guten Durchlauf des Kartenstapels, sodass auch die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, bestimmte Kartentypen gezielt zu erhalten. Zwar bietet das Spiel bei den Mechanismen nichts neues, durch die nette Komposition bei der überschaubaren Spielzeit ist die Wahrscheinlichkeit für weitere Partie aber hoch.


              



    Anschließend gab es unsere zweite Partie Woodlands von Daniel Fehr. Hier ging es mit der zweiten Geschichte um Robin Hood (thematisch an die Sage angelehnte Dinge und Figuren) weiter.

    Im Gegensatz zur ersten Geschichte war das erste Kapitel (gibt die Aufgaben für Spielrunde vor) dieses Mal eine größere Herausforderung. Die Wölfe (Figuren, die sofern sie Robin auf dem Weg erreichen zwei Minuspunkte geben) beim Erreichen der Freunde (Figuren, die sofern sie von Robin erreicht werden drei Punkte geben) auszuschließen, stellte sich nämlich als äußerst knifflig heraus. Beide konnten aber mit genügend Bedenkzeit eine Lösung finden, sodass es ausgeglichen ins nächste Kapitel ging.

    Um den Druck auf meine Freundin zu erhöhen versuchte ich im zweiten Kapitel ihre Bedenkzeit einzuschränken. Zwar schaffte ich es damit auch nicht alle Dörfler (Figuren, die entsprechend ihrer Anzahl im Wald Punkte ausschütten) im Wald unterzubringen, aber immerhin hatte meine Freundin unter Zeitdruck mehr zu kämpfen und machte einen ähnlichen Fehler.

    Beim dritten Kapitel sorgte die Strategie mit der niedrigen Bedenkzeit dann auch für die erste Überraschung. Während ich Robin (Figur, die über den Weg die Abtei erreichen muss) im Wald platzierte, setzte meine Freundin die Abtei (Ding, das von Robin erreicht werden muss) in den Wald, sodass es für beide in einem Totalausfall resultierte. Über eine Schatztruhe (Ding, das beim Einsammeln einen zufälligen einmaligen Effekt auslöst) konnte meine Freundin mir aber immerhin ein Handicap für das nächste Kapitel verpassen, bei dem ich die Rückseiten der Wegekarten (müssen entsprechend der ausliegenden Folie auf der eigenen Spielertafel platziert werden um die Aufgaben des Kapitels zu erfüllen) verwenden musste. Das bereitete mir aber weniger Probleme als erwartet. Leider konnte ich einen Pfeil (Ding, das eingesammelt werden muss, um die Soldaten zu beschießen) aber auch nicht erreichen, sodass meine Freundin sich das erste Mal knapp mit zwei Punkten absetzen konnte.

    Im Vergleich zu den vorherigen Kapiteln war das letzte dann überraschend simpel. Obwohl ich immer noch die Zeit forcierte, konnte meine Freundin dieses sogar vor mir abschließen und sich über mehr gesammelte bunte Edelsteine (geben jeweils einen Punkte; ein Set von vier verschiedenfarbigen sogar einen zusätzlichen) in der Abrechnung beim 59-58 dann erneut zur Siegerin küren.

    Die anspruchsvolleren Aufgaben und der stärkere Fokus auf die Zeit sorgten für eine unterhaltsame Partie. Damit ist das Interesse auf jeden Fall angestiegen und ich sehe eine größere Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich das Spiel in unserer Sammlung etablieren kann.


    Beim Spieleabend mit dem Kumpel und dessen Bruder ging es also in Viererrunde weiter. Hier gab es mit Hawaii von Greg Daigle eine Erstpartie für alle Beteiligten. Die Regeln waren noch nicht vollständig vorbereitet, konnten aber während des Aufbaus durch die anderen noch nachgereicht werden, sodass es keine größeren Verzögerungen gab.

    Ich konnte mir als Startspieler direkt den Gott (Effekte und Boni für den Zug, das Rundenende oder die Schlusswertung) Pele (beim Zug des Häuptlings müssen maximal einer oder zwei Füße abgegeben werden) auf der zweier Seite (stärkerer Effekt) sichern und damit meinen Verbrauch von Füßen (Währung) merklich reduzieren. Das ermöglichte es mir Frühzeitig auch die hinteren Orte (der Häuptling zieht auf diese, um die Ortsplättchen zu kaufen) anzusteuern und meinen Fokus auf Früchte (Währung, die anstelle der anderen verwendet werden kann) in einem größeren Dorf (Ansammlung von Dorfplättchen, die gewissen Restriktionen unterliegt) zu legen.

    Zu meinem Leidwesen verzichtete unser Kumpel nachdem sich meine Freundin und dessen Bruder mit einem Schiff (wird unter anderem zum Besuch der Inseln benötigt, die einen starken einmaligen Effekt auslösen und Punkte ausschütten) eingedeckt hatten darauf auch dort seine Füße einzuplanen und machte mir bei den Früchten trotz der höheren Ausgaben Konkurrenz.

    Meine Freundin die anfangs über einen Surfer (reduziert den notwendige Wert, der am Ende erreicht werden muss, um Punkte für seine Preisplättchen zu erhalten) auf der zweiten Seite ihre Vorgabe für das Rundenende erheblich senkte und sich somit eine kontinuierliche Punktequelle eröffnete, ging im Gegensatz dazu auf eine Strategie mit vielen Dörfern und den Punkten über die Kahuna (bringen dem Spieler die beim Dorf abgebildeten Punkte sofern das Dorf die Schlusswertung erreicht). Letzteres war auch das Ziel des Bruders, der dies mit einem hohen Einkommen über die Fußhütte (erhöht die Anzahl der Füße, die man am Rundenende erhält) kombinierte, um einfach bei den Schiffen aktiv werden zu können.

    Entsprechend der direkten Konkurrenz gingen in den ersten Runden aufgrund der höheren Preisplättchen (gibt die Verfügbarkeit und Kosten für die Ortsplättchen an) die Wertungen meist an meinen Kumpel oder mich. Leider waren unsere Erträge dabei nicht optimal, sodass sich zum Ende der Partie die Vorteile beim Bruder und meiner Freundin bemerkbar machten und der Bruder hier insbesondere über die Fische (erhöhen den eigenen Gesamtwert der Preisplättchen für die Wertung am Rundenende) mitmischte. Dass die beiden über die Schiffe nicht nur Plättchen, sondern auch Punkte erhalten hatte, machte sich dann auch immer mehr bei den Resultaten bemerkbar.

    Ich konnte mich zwar im Gegensatz zu meinem Kumpel mit dem Gott Laka (liefert in der Schlusswertung Punkte für die auf den eigenen Fruchtplättchen abgebildeten Früchte) und zwei Hula-Tänzerinnen (liefert in der Schlusswertung für jedes Ortsplättchen in dem zugehörigen Dorf zusätzliche Punkte) für die Endwertung positionieren, musste mich aber beim 122-105-103-75 hinter dem Bruder und knapp hinter meiner Freundin einordnen.

    Das Spiel machte für meinen Kumpel und mich keinen ausgewogenen Eindruck. Durch die zufällige Verteilung der Preisplättchen wird das taktische Spielen bevorteilt. Viele der vorhanden Ortsplättchen suggerieren aber eine strategische Vorgehensweise, die dem Gegenübersteht. Sofern die Preisplättchen aber damit nicht halbwegs korrelieren ist man praktisch chancenlos. Dass die Verteilung der Plättchen erst zu Beginn der nächsten Runde bekannt ist, macht es in Sachen längerfristigen Planungen dann auch nicht einfacher. Ich denke hier kann ich gut auf eine eigene Version des Spieles verzichten.


              


    Zum Abschluss des Abends gab es dann noch unsere gemeinsame zweite Partie Factory Funner von Corné van Moorsel. Die letzte Partie lag aber bereits ein wenig zurück, sodass wir vorab die Regeln noch einmal auffrischen mussten.

    Im Gegensatz zu den anderen beiden gingen meine Freundin und ich das ganze weniger aggressiv an und verzichteten auf eine große Zahl an Verbinder (zum Verbinden der Maschinen und Behälter; jede platzierte Verbindung muss bezahlt werden). Dadurch hatten wir teilweise einen größeren Fortschritt auf der Geldleiste (zeigt den aktuellen Wert der Spieler an; Geld dient als Währung und als Siegpunkte), sodass wir uns hier absetzen konnten.

    Dass ich dabei ähnlich dem Bruder meinen Fokus auf die Einnahmen durch das Verbinden von Maschinen (passende Verbindungen geben bei Spielende noch zusätzlichen Fortschritt auf der Geldleiste) setzte, ließ meine Freundin zwar etwas wegziehen, ich erwartete aber dies in der Endwertung noch aufholen zu können.

    Unser Kumpel, der mehrmals eine Maschine für Endprodukte (können nicht mit anderen Maschinen verbunden werden) erhielt, war bei den Einnahmen durch Verbindungen außen vor und konnte auch sonst wenig zusammenbringen, sodass schnell ersichtlich war, dass er nicht um den Sieg mitspielen würde. Meine Freundin hingegen schaffte es nach und nach sich auch hier ein wenig zu positionieren, sodass sie sich nach der Schlusswertung beim 59-56-56-37 knapp vorne halten konnte.

    Das mechanisch simple solitäre Puzzeln übt eine Faszination aus, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Daher bin ich immer noch unentschlossen ob meine Sammlung dieses Spiel braucht oder nicht. Ich kann es mir für eine Partie zwischendurch gut vorstellen, denke aber auch, dass es hier sicher auch bereits genug Alternativen gibt.


              



    #Deus #Woodlands #Hawaii #FactoryFunner