Beiträge von Pikmin im Thema „12.08.-18.08.2019“

    Klaus_Knechtskern


    Hab immer Angst, dass ich meine Männchen vergeude und es sowieso nicht schaffe, die Stadt passend zu verbinden bzw. er dann noch mehr Männchen drin hat als ich, und falle dann auf die erwähnte "Klöster und Straßen"-Scheinstrategie rein. || Bei mir sieht es immer aus wie auf der Lüneburger Heide und seine Ecken sind total urban. Aber ich werde es verstärkt versuchen :P

    #Carcassonne


    Eines der fünf Legespiele, die ich in meinem Legeanfall letztes Jahr erstanden hatte. Alle fünf kamen mit der Absicht hier an, Ehespiele zu werden. Patchwork wurde zweimal gespielt, Karuba ebenfalls, Bandido etwas häufiger, aber kaum eines hat meine bessere Hälfte je zu "Spielen wir das nochmal?"-Fragen animiert. Und ausgerechnet Carcassonne, das wir bei unserem ersten Spieleabend bei Freunden ever spielten, und das ihm da gut gefiel, hat es erst über ein Jahr später auf den Tisch (bzw. den Balkonboden) geschafft. Warum nicht früher? Keine Ahnung! Warum es mich ausgerechnet neulich endlich packte, ich es zwischen Mann und PlayStation mit vielsagendem Blick, der ein "...komm ich spielen?" seinerseits hervorrief, auf den Balkon trug? No idea. Aber es lief ganz gut. Wir puzzelten vor uns hin, Regeln waren schnell kapiert (lacht nicht, das ist bei jedem Spiel die schwierigste Hürde...ich bin mir sicher, er würde sogar Gaia Project mit mir spielen, wenn man ihm die Regeln ohne Aufwand seinerseits ins Hirn lasern könnte) und es hat Spaß gemacht. ...bis ich in einer der letzten Runden mit typischer Dusseligkeit - wie genau, weiß ich immer noch nicht - den Finger, nach Ablegen meines Plättchens, nicht hoch genug hielt und beim Hand-Wegnehmen so komplett und irreparabel gegen die erpuzzelten Landen dotzte und alles verschob, dass auch kein hektischer Rettungsversuch mehr half. Es war alles zerstört, einfach nur durch die "und jetzt nehm ich meine Hand wieder weg"-Bewegung in Verbindung mit meiner mangelnden Hand-Auge-Koordination. Nach ein paar Sekunden fassungsloser Blicke auf meine Restaurierungsversuche hat er mich und mein Leiden erlöst, und mit einem gezielten Fußschieber dann wirklich ALLES durcheinandergebracht. Das war das Ende unserer ersten Partie...mein zaghaftes "...nochmal?" erntete ein schallendes "Niemals!", mein "...heute-niemals oder niemals-niemals?" ein dann doch mitleidiges "Heute-niemals."

    Am nächsten Abend wurde meine Selbstbeherrschung (ich hab so getan als gäbe es weder Carcassonne noch überhaupt Brettspiele) dann tatsächlich mit "Spielen wir das?" belohnt. "Das" ist derzeit also der Rufname von Carcassonne. Nach "das mit den Familien" (Der Rat von Verona), "das mit den Gewürzen" (Century), "das eine" (Welcome to the Dungeon) haben wir nun einfach "das". Oder "das von neulich". "Das" wurde in den kommenden Tagen regelmäßig und mit wachsender Begeisterung gespielt. Er gewinnt ständig mit seiner Großstadtstrategie während ich wider besseren Wissens immer wieder hoffe "ok aber wenn diese Straße so riiiichtig lang wird bringt das mega viel!" und "boooah, 9 Punkte pro Kloster, das nehm ich!" - aber nie Recht behalte. Bald spielen wir dann mal mit Fluss und Abt, bis jetzt wirklich nur barebone und vanilla.


    #BlackoutHongKong


    Solo, Kampagne.

    Was ein Spiel...was ein Spiel! Es war ein Gefühl des vom ersten Zuges an begeistert-Seins. Wow. Hatte ich beim Aufbau noch Fragezeichen im Gesicht, wie das wohl alles zusammenhängen mag, hat mich die stringente Struktur der Anleitung begeistert, ich konnte direkt "am Text" losspielen.

    Und das habe ich dann auch. Ich liebe Spiele, die nicht vorbei sind, wenn es gerade erst losgeht, ich mag Ressourcen, ich mag Euros. Ich mag Thematik sehr und Abstraktion nicht so sehr. Aber: Dass Blackout Hong Kong den Charme einer Excel-Tabelle habe kann ich nicht unterschreiben. Mir reichen die kleinen Flufftexte auf den Zielkarten, die verschiedenen Berufe der Handkarten und ihre Fähigkeiten, es muss für mich keinen nachvollziehbaren, kompletten story arch von A nach Z geben (MUSS nicht, auch wenn ich's mag) - wenn ich Details habe, die mich irgendwie ins Spielszenario abtauchen lassen, dann genügt mir das. VÖLLIG abstrakt ist schwierig, aber so mit Minimal-Story(oder besser, Ereignis-)-Unterbau wie bei Blackout völlig in Ordnung.

    Und dann die Mechanik und das Gameplay :love: Jede Phase macht einfach Spaß. Vor lauter Freude auf das, was ich als nächstes machen kann, überhole ich mich allerdings manchmal selbst und vergesse Kram, und muss dann ein paar Schritte zurückrudern und darauf achten, jede Phase komplett und gründlich zu beenden (hab ich bei Robinson Crusoe auch ein wenig gehabt und das ist eines meiner Lieblingsspiele, gutes Zeichen also). Das Spiel hätte vielleicht einen ganz eigenen Bericht verdient, mal sehen. Auf jeden Fall bin ich begeistert! Von den Großen von Pfister ist es auch mein einziges. Öfter habe ich gehört, wer GWT oder Mombasa hat, oder am besten beide, braucht Blackout nicht mehr (von restlicher, davon unabhängiger Kritik am Spiel mal abgesehen). Ich habe keines davon und finde Blackout einfach toll. Wenn GWT jetzt wirklich NOCH besser ist.... *lechz*

    Ich habe inzwischen gelernt, dass ich "es gibt so viele Möglichkeiten, zu gewinnen" nicht automatisch als Stärke eines Spieles sehe(n muss). Aber hier finde ich es definitiv super. Und wie gesagt, das Spiel hat Fleisch auf den Rippen, dauert schön lang, jede Runde hat viele Phasen, in (fast) jeder Phase muss man wirklich knobeln und überlegen, also kurz - SEHR zufriedenstellend. :)


    #Kingdomino


    Endlich getestet, zu fünft - drei Erwachsene, zwei Kinder, 8 und 10 glaub ich. Die 8jährige hat bei mir oder ihrem Paps mitgespielt. Welchselbiger übrigens immer gewonnen hat. Sehr schön aufgemacht, mit den "Märchen"-Details, fühlt sich schön stabil und griffig an und das Spielprinzip ist auch ganz cool. Den Kindern hat es natürlich am meisten Spaß gemacht, aber auch mein Mann wäre explizit weiteren Partien unter uns nicht abgeneigt. Was mega lustig war: Die 8jährige hat ständig alle anderen beraten und auch gute Tipps gegeben, warum man dieses oder jenes Plättchen nehmen sollte, war aber so geschickt, dabei immer zu Plättchen zu raten, die TATSÄCHLICH nicht schlecht für den aktiven Spieler wären, aber immer genau das Plättchen auszulassen, das für SIE bzw. den, bei dem sie mitspielte, am besten wäre. Ihre schauspielerischen Fähigkeiten haben absolut geholfen, sie hat das extrem überzeugend gemacht und ab und an Erfolg gehabt xD Zuerst dachte ich nur, ihr macht es Spaß, für die anderen mitzudenken, aber als sie bei mir mitspielte raunte sie mir dann verräterisch zu "Ich tu nur so..." und dann fiel mir ihre Taktik auch auf. :lachwein:


    #CatLady


    Tolles Spielchen ^^ Ich war ja nach dem ersten Satz hintendrauf schon sold. "In Cat Lady gehört ihr zu einer elitären Gruppe von Katzenfreunden." Weitere Glanzleistungen sind Formulierungen wie: "Der satte Linné gilt als eine Katzenminze." usw. Echt putzig. Hab gleich beim ersten Mal Spielen mit meiner Freundin drei Partien runtergerissen, und nach jeder Partie waren wir wirklich scharf auf die nächste. Haben auch nur aus Zeitgründen aufgehört. Es ist spannend und taktisch, wenn man rosa mag hat man definitiv einen Vorteil, wenn man Katzen mag erst recht, aber das Zusammenstellen von Katzen- und Futterkombos macht auch als Mechanik Spaß. Spielzeugsets haben leider kaum was gebracht, obwohl ich es damit versucht habe, aber im Spiel zu zweit sind das halt maximal 3 Punkte pro Set. Genug Katzenminze für den Maximalbonus ist auch cool, aber ob es sich lohnt, darauf hin zu spielen oder nur, wenn es als Beiwerk gerade passt, muss ich noch rausfinden. Luzie/Cow wirkt natürlich mega stark, wenn man dank ihr einfach sorglos jede Futterreihe abgrasen kann, aber de facto habe ich dann doch versucht, eher hochwertige Katzen sattzubekommen, als pro Futter einen Punkt durch Luzie zu bekommen. Da wollen also definitiv noch Taktiken und, im Ansatz, Strategien erforscht werden. :) Echt schönes Spiel mMn mit fettem "Nochmal!"-Faktor.