Beiträge von MetalPirate im Thema „Ist "klug, aber faul" eine Zielgruppe?“

    Gibt es eine echte Zielgruppe an Leuten, die prinzipiell in der Lage sind, sich in komplex-komplizierte Spiele reinzufuchsen, aber schlicht keine Lust drauf haben?

    Gibt es diese Gruppe? Selbstverständlich. Es ist völlig legitim, etwas potenziell zu beherrschen, es aber nicht zu wollen, aus welchen Gründen auch immer. BTW: Das wertende "klug, aber faul" im Titel finde ich ehrlich gesagt unmöglich!


    Ist diese Gruppe eine Zielgruppe für Verlage/Autoren? Nein. Wer sowas nicht spielen will, der kauft's auch nicht. Vielleicht spielt so jemand mal aus Freundschaft oder Interesse auch solche Spiele mit (und dann oft auch auf Anhieb gleich gut, selbst schon erlebt), aber "Zielgruppe" für die Spieleentwickung sind sie deshalb noch lange nicht. Sie würden für hundert andere Sachen eher Geld ausgeben.


    Versuche, solche Personen für komplexe Spiele zu begeistern, können funktionieren, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass das klappt. Diese Personen wissen meist schon beim Erstkontakt, ob ihnen komplexe Brettspiele Spaß machen oder nicht. Wenn nicht, dann ist das zu akzeptieren, Punkt. Das beste, was man dann machen kann, wenn man passende Spiele für eine Gruppe mit solchen Leuten vorschlagen soll, sind Spiele mit unter 15 Minuten Regeln und trotzdem Tiefe. Geht dann oft in die abstrakte(re) Ecke. Azul z.B. als jüngerer Vertreter. Aber von "Zielgruppe", für die man gezielt Spiele entwickeln kann, sind wir dann trotzdem noch weit entfernt.


    (Alles nur persönliche Meinungen und Erfahrungen ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.)