Beiträge von thatmountain im Thema „15.07.-21.07.2019“

    Wolltet ihr nicht schon immer mal böse sein? Nicht nur ein klein wenig, sondern so richtig durch und durch böse?

    Dann spielt doch wie ich kürzlich #DarkDomains !

    Wir sind Anhänger des bösen Necromancers und wollen alle Bereiche unserer Ländereien auf die Seite des Bösen ziehen.

    Dazu errichten wir auf unserem 4x4 Playerboard in vier Geländetypen (Wald/Gebirge/Dorf/Ebene) je bis zu vier Gebäude, die wir dann später auf ihre dunkle Seite transformieren. Dann produzieren sie nämlich für uns vor allem Bosheit (während sie auf ihrer Licht-Seite andere Ressourcen produzieren und da in diesem Spiel "Evil"=Siegpunkte wollen wir das natürlich möglichst schnell tun.

    Allerdings gibt es da ein Problem, nämlich jeweils zwei vierköpfige heldenhafte Abenteurergruppen, die jede Runde gezielt dunkle Gebäude des Bösen angreifen und mit einem (auf jedem Abenteurer festgelegten W6/8/10/12) Würfel Schaden machen.

    Zum Schutz unserer dunklen Gebäude können wir Monster für Geld anheuern, die den Verteidigungswert unserer Gebäude erhöhen.

    Welches Gebäude die Helden jeweils angreifen, kann man im Voraus sehen anhand der Symbole auf der Abenteurerkarte des Anführers.

    Mal bevorzugt die Gruppe eine bestimmte Geländeart, mal das Gebäude mit dem am höchsten gerankten Monster, mal ein Gebäude mit einem bestimmten Symbol. Da jedes Gebäude durchnummeriert ist und die Gruppe bei gleicher Zielsymbolik immer das wertigere Gebäude angreift, lässt sich gut im Voraus planen, wo die ungebetenen Helden aufschlagen, denn wenn sie den Angriff gewinnen, wird das betroffene Gebäude samt ggf. dem Monster, das es bewacht, plattgemacht und das wollen wir tunlichst verhindern. Alles also einfach planbar?

    Mitnichten, denn dieses Spiel ist hochinteraktiv und - ich sagte es schon -böse!

    So kann uns der Mit- äh-Gegenspieler schon mal in die Suppe spucken, indem er den Anführer der Gruppe. die sich zur Planung ihrer Abenteuer in der Kneipe trifft, einfach austauscht und schwupps, kommt die Gruppe plötzlich nicht zum Gegner, sondern macht eine ungebetene Stippvisite bei meinem wertvollsten und ggf. unvorbereitet wenig geschützten Gebäude, weil der neue Anführer halt da hin will. Ich hätte es doch kommen sehen können!

    Außerdem gibt es massenhaft Zaubersprüche (für Produktion, zur Verteidigung, zum Angriff auf den Gegner), wir können uns Gefolgsleute rekrutieren, die uns dauerhafte Zusatzfähigkeiten geben und können auch gegnerische Monster, Gefolgsleute oder Abenteurer meucheln. Lustig sind auch Aktionen, die dunkle Gebäude des Gegners wieder auf die Lichtseite drehen und damit dessen Evil-Produktion ausbremsen.

    Dazu kommen noch zu Beginn jeder Runde zwei sogenannte Fortune-Karten (von denen es massig gibt, aber nur ein Bruchteil in jedes Spiel gemischt wird), die zufällig völlig unterschiedliche Dinge bewirken und so den Status Quo etwas verändern.

    Das alles gibt dem Spiel einen enormen Wiederspielreiz, aber auch reichlich Überraschungsmoment. Das, und die "take that"-Interaktion mag sicher nicht jeder- ich aber schon.

    Schaut euch mal das neue Video von Chaz Marler (Pair of Dice - Paradise) an, dann versteht ihr, was ich meine.

    Mich hat Dark Domains an einigen Stellen sehr an #Argent-TheConsortium erinnert. Wer das mag, könnte hiermit auch froh werden.

    Angetrieben wird das Ganze von einem Worker-Placement-Mechanismus. Hier kommt es sehr auf das Timing der Aktionen an, denn (wie bei #Crisis) werden die Aktionen in einer bestimmten Reihenfolge abgehandelt und wer da nicht aufpasst, dem fehlen Ressourcen für Aktion A, weil er sie erst später bei Aktion B bekommt.

    Insgesamt eine weitere Bereicherung des WP-Genres, das ich bei dieser Vielzahl an Karten und Möglichkeiten noch lange nicht ausgespielt habe.

    War ein Kickstarter, erscheint zur GenCon und bedarf schon einiger Englischkenntnisse.