Von Samstag bis Montag wurde wieder reichlich gespielt.
Am Samstag auswärts in 6er Runde:
Railroad Tycoon
Den Auftakt machte am Samstag Railroad Tycoon auf der Ost-USA Karte. Meine Erstbegegnung mit Zugspielen in dieser Richtung. Wer's nicht kennt… ganz grob gesagt, es werden Bahnstrecken mit Schienenplättchen gebaut und Waren zwischen den Städten hin und her geliefert.
An der Ostküste wurde es schnell sehr eng, hier waren auch die beiden Mitspieler angesiedelt, die am Ende vorne standen. Den Unterschied machten letztendlich aber wohl einige Zielkarten, die der spätere Sieger einsackte (verbundene Strecke, erste 4er Lok etc.).
Zwei Mitspieler kamen überhaupt nicht ins Rollen, sammelten mehr Aktien (sprich Schulden) als Strecken. Ich war in der Mitte der Karte eigentlich ganz gut aufgestellt und nach knapp 2,5 Stunden wurde es ein ordentlicher dritter Platz beim 63-49-45-32-14-9.
Railroad Tycoon hat mir sehr gut gefallen, der Einstieg ist relativ leicht, trotzdem ist es alles andere als leicht zu meistern, wie man auch am Endergebnis sieht. Die Downtime hielt sich auch zu sechst in Grenzen, schönes Ding, Ersteindruck mal BGG 8/10 und wandert vielleicht bald in meinen Schrank.
Lords of Waterdeep
Ebenfalls neu für mich, mit Erweiterung zu sechst spielbar. Lords of Waterdeep ist im Prinzip ein relativ simpler Workerplacer, der scheinbar eine relativ große Fan-Base hat (bei BGG glaub ich irgendwo zwischen Platz 50 und 60).
Letztlich werden verschiedene bunte Würfel gesammelt, um damit Quests (=Aufträge) zu erfüllen, die als Belohnung Punkte und ggfs. wieder bunte Würfel bringen. Zudem gibt's an jeder Ecke Korruptionsmarker (z.B. beim Aktivieren von stärkeren Aktionen), die am Ende Minuspunkte bringen.
Intrigenkarten sorgen für reichlich Interaktion, die mir das Spiel allerdings ein wenig verhagelt hat, weil sie mich zumindest von Platz 2 auf 5 vertrieben haben. Ich bekam in der letzten Runde eine Mandatory-Quest zugeschoben (die man dann erfüllen muss, bevor man eine andere erledigt) und verlor einen lila Würfel, so dass ich einen 21 Punkte-Auftrag nicht mehr erfüllen konnte. Das war schon bitter.
Am Ende Platz 5 beim 99-87-84-84-78-55. Zu sechst durchaus auch gut spielbar. Da wir wenig Gebäude gebaut haben (bringen zusätzliche Aktions-Spots), wurde es aber zu eng und es waren in der Schlussphase häufiger keine sinnvollen Aktionen mehr möglich. Ersteindruck bei mir eine BGG 7/10.
Am Sonntag dann wieder gewohntes Terrain:
Arler Erde
Das hatte sich der Mitspieler von letzter Woche gewünscht, der zunächst wegen leichter Überforderung nur bedingt begeistert war. Dazu ein Neuling, der in seiner Erstpartie ebenfalls ziemlich erschlagen war von den Möglichkeiten. Wir waren uns am Ende einig, dass die Einstiegshürde sogar etwas höher ist als bei Ein Fest für Odin, sich Arler Erde aber dann, wenn man nach ein, zwei Partien so halbwegs den Durchblick hat, etwas lockerer spielt.
Ein Mitspieler fuhr eine interessante Teestrategie. Besorgte sich über das Teekontor haufenweise Tee, wertete diesen zu Ostfriesentee auf und konnte dann gefühlt fast jede Aktion doppelt ausführen. Am Ende reichte das aber trotzdem nur zu 73 Punkten und Platz 2. Er war in zu vielen Kategorien dann doch schwach aufgestellt.
Der Sieg ging nach gut 2 Stunden beim 86-73-64 recht deutlich an mich.
Cabo
Nach dem Brocken Arler Erde genau das richtige für zwischendurch. War wieder super spaßig und es gab viel Gelächter und Momente zum Kopf auf den Tisch hauen. Unbedingte Empfehlung!
Auf den Spuren von Marco Polo
Das kannte ebenfalls einer der Mitspieler noch nicht und so wurde diese Bildungslücke geschlossen... ist auch bei ihm super angekommen.
Ich wählte Piedro Tartarino, der auf einer Oase im Westen startet und einmal pro Runde ein Feld freiräumen kann. Für mich nicht grade einer der stärksten Charaktere, aber die Zielkarten veranlassten mich dazu, es mit ihm zu versuchen. Ansonsten waren der Mercator und Donata Badoer (Würfelplättchen, Erstspieler) am Start.
Der Sieg des Mercators zeichnete sich relativ schnell ab, da er einfach zu viele Ressourcen von uns zugeschoben bekam und einen Auftrag nach dem anderen erfüllte (am Ende 11 oder 12). Bei mir und dem Erstspieler lief es insgesamt ganz ordentlich, mit einer 20 Punkte-Aktion (je 5 Gold und Kamele über Stadtaktion) sicherte ich mir im letzten Zug zumindest noch Platz 2.
Endstand nach nicht mal 1,5 Stunden 98-78-72.
Clans of Caledonia
Hier waren meine Mitspieler zuerst dran bei der Clan-Auswahl, gingen mit Buchanan (zweite Auftragskiste, schwarz) und Robertson (Flussmündungen, weiß) an den Start, für mich blieb die Wahl zwischen dem Ruder-Clan und MacEwen… da war die Entscheidung für's Bier brauen relativ einfach.
Es sollte eine äußerst spannende und offen Partie werden, bei der bis zum Ende nicht absehbar war, wer das Rennen macht. Robertson breitete sich durch die niedrigeren Kosten naturgemäß sehr schnell aus und brachte eine beachtliche Brot- und später auch Whiskeyherstellung ans Laufen, gewann auch die Siedlungswertung deutlich.
Buchanan und mein Clan MacEwen teilten sich sowohl die Auftragswertung als auch den zweiten Platz bei den Siedlungen. Am Ende habe ich ein Schaf zu viel schlachten müssen, sonst wäre es statt einem letzten Platz ein extrem knapper erster Platz geworden, so siegte Buchanan 147-144-142. Tolle Partie.
Montag beim Spieletreff:
Dice Hospital
Ich hatte die Wahl zwischen Champions of Midgard und Dice Hospital… hätte ich mich doch besser mal für Ersteres entschieden. Es begann schon mit der vermutlich schrecklichsten Erklärung eines Spiels, die ich in den letzteN Jahren erlebt habe und die ca. 40 Minuten dauerte (kann man sicher auch in 10 Minuten erklären). Der Besitzer hatte es selbst noch nicht gespielt und... naja vergessen wir das einfach.
Worum geht's? man wählt reihum einen Krankenwagen mit Würfelpatienten, die man dann durch einsetzen seiner Angestellten heilen muss (hochdrehen). In einer Runde vernachlässigte Würfel, werden kränker (runterdrehen). Punkte gibt es für entlassene Patienten (auf 7 gedrehte Würfel).
Soweit so gut, hört sich ganz nett an. Ist leider völlig solitär, langweilig und gegen Ende hin auch ziemlich unübersichtlich mit einer zweistelligen Anzahl von Patienten, zusätzlichen Räumen und Spezialisten zu hantieren.
Brauche ich nicht nochmal, Erst- und Letzteindruck BGG 3,5/10.
Anschließend nochmal eine Runde Cabo, bei der ich beim Versuch die 100 zu treffen um einen Punkt gescheitert bin, weil ich dachte eine 3 wäre eine 2. Mein Hirn war nach Dice Hospital scheinbar nur noch Matsch.
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