Das Finale von #Detective aus dem zugehörigen Thread
Zitat von LuziferAlles anzeigen25 Stunden Spiel und zusätzliche ca. 8 Stunden Vorbereitungszeit zwischen den Fällen liegen nun hinter uns.
Wir sind einerseits Stolz auf uns, dass wir alle 5 Fälle gelöst haben und auch den letzten im Grunde knacken konnten. Wenn wir uns im letzten Fall aber auch einen Zeitbonus gegönnt haben. Das ist das gute bei kooperativen Spielen.
Wir taten uns nämlich am Anfang und auch der Mitte des Spielabends sehr schwer. Es wollten so gar keine Hinweise eingehen und wir hatten ständig das Gefühl, dass wir nicht genug Auswahlmöglichkeit haben. Das lag daran, dass
wir zu Beginn eine Karte abgeschrieben haben. Weil wir sie aus logischen Gesichtspunkten nicht so richtig vielversprechend erachteten. Durch sie jedoch wurde ein weiterer Ast der Geschichte freigeschaltet, der einen bunten Strauß an Möglichkeiten bereit hielt. Das fanden wir aber erst heraus, als es fast zu spät war. Und wegen dieses Fehlers wollten wir die vorangegangenen 20 Stunden Spiel nicht mit einem verpatzten Fall beenden. Denn im Grunde hatten wir die Geschichte gelöst, nur noch nicht die eine spieltechnische wichtige Karte gefunden. Es hat sich auf jeden Fall nicht wie "betrügen" angefühlt. Eher wie ein gerechter Augleich, zumal wir uns im Vorfeld etwas betrogen fühlten.
Der Abschlussbericht verlief so, wie wir das erwartet hatten, bis auf ein kleines Detail, das für das Endergebnis nicht relevant war. Nur ein Strang, der bisher komplett in 5 Fällen für uns nicht aufgetaucht war. Da muss ich mich zusätzlich auch fragen, was denn sonst so an uns vorbei ging, an der Menge an Karten. Wir haben ungefähr ein Drittel bis Zweidrittel gesehen je Fall. Und im Nachhinein habe ich auch ein wenig in den ungelesenen Karten gestöbert. Dabei sind mir hier und da die Augen immer größer geworden. Manche Fakten, die wir mühevoll aus manchen Hinweisen konstruierten, standen schwarz auf weiß mit erklärenden zusätzlichen Hinweisen schon in Fall 3 und Fall 4 fest! Wir hätten sie nur finden müssen. Dabei waren diese Pfade der Erkenntnis aber keine Hauptstraßen des Spiels. Es waren eher bewucherte Waldwege... Das ließ mich nun im Nachhinein etwas zwiegespalten zurück.
Ja, es ist ein gutes Gefühl, die Kampagne beendet und die Geschichte ermittelt zu haben. Einige Fragen sind aber immer noch offen. Es hat in knapp 4 Monate jeden Spielabend eingenommen, den wir mit einem befreundeten Pärchen (auch mit Kindern) erübrigen konnten. Irgendwann waren wir so reingezogen, dass wir nicht mehr aufhören konnten und es uns gegen die Ehre gegangen wäre, jetzt aufzuhören. Dennoch waren wir gefühlt mehrfach kurz davor, denn die Informationsfülle war überwältigend. Ohne die Aufarbeitung meinerseits hätten wir über diesen Zeitraum im Grunde keine Chance gehabt. Es geht echt viel verloren. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, wie man in kürzester Zeit oder gar einer Woche in einem Zug schaffen soll.
Leider hat sich das Spiel auch irgendwie oft nach Arbeit angefühlt. Arbeit, die man erledigen muss. Der Spielspaß war zwischendurch durchaus vorhanden. Es gab wunderbare Diskussionen über Hinweise und Hypothesen. Verbindungen entdecken und hören wie der Groschen fällt. Deswegen wird mir das Spiel auch vermutlich lange in Erinnerung bleiben. So mitten drin, hat die Informationsflut den Spaß aber immer wieder vollkommen erdrückt. Meine Frau sagte mir im Anschluss auch, dass sie sich trotz Mindmap und den ausgedruckten Bildern / Hinweisen die Namen nicht merken konnte. Es war einfach zu viele.
Bezeichnend war somit auch die Verabschiedung nach dem Spieleabend:
"Jetzt sind wir frei. Beim nächsten Spieleabend spielen wir mal wieder was leichteres."