Beiträge von Smuntz im Thema „08.07.-14.07.2019“

    Endlich mal wieder Brass Birmingham gespielt, zu dritt mit zwei BB-Neulingen. Nach mehreren Spielwochen Pause mit diesem Titel merkte ich beim Erklären doch, wie schnell manche Dinge im Kopf verblassen. War aber nicht spielentscheidend, dass ich Details wie das Sofort-Beliefern der Märkte mit neuer Kohle / Eisen erst beim ersten Bedarf erklärte. Wurde von einer Mitspielerin auch intensiv genutzt, schraubte sie durch passende Gründungen und Verkäufe ihr Einkommen in Höhen, wo ich allerdings eher meinen Siegpunktmarker verortete ;) Klar habe ich auf die Wichtigkeit von Entwicklung und großzügig genutzten Krediten hingewiesen und so standen bei mir schöne Wollbaumspinnereien ab römisch II früh in der Schiffsära. In der Eisenbahnära musste ich gar mein erstes noch nicht gebautes Bergwerk entsorgen, hatte ich bis dahin noch keinen Bedarf dafür gesehen, stand ja genug Kohle herum, im Zweifel billig am Markt geholt - an geeigneten Verbindungen war kein Mangel. Nächstes Mal machen die zwei es hoffentlich besser, das war noch kein echtes Sparring.


    Irgendwie werde ich - der keinen erfahrenen Brass-Spieler im Kreis kennt - das Gefühl nicht los, in meinen wenigen Partien (auf jeden Fall noch einstellig) längst nicht alle Strategien des Spiels gesehen zu haben. Würde mich gerne mal von einem Profi dieses Spiels so richtig vorführen lassen wollen ;) Vorne dabei sein und mehr als die Mitspieler gesehen zu haben heißt ja lange nicht, dass man womöglich dennoch im Amateurstadium steckt. Gilt vermutlich für viele strategische Spiele...



    Ihr kennt das, man hat viele Spiele und möchte die auch spielen - da kommen die beim Spieletreff gerne und oft auf den Tisch, während am Tisch nebenan Dinge gespielt werden, die man selbst nicht hat und nun auch nicht spielt. Gestern also mal was anderes gespielt, was ich nicht mein Eigen nenne: Blood Rage.


    Vor Jahren, als es neu war, einmal mitgespielt und im Hinterkopf unter "kann man gerne mitspielen, brauch ich aber nicht" abgehakt. Mehr war nicht hängengeblieben, auch nicht warum ich das so verbucht hatte. Regeln "nur auffrischen" war auch nicht mehr möglich, also neu erklärt - gut, war noch ein Neuling in unserer jetzigen Viererrunde, aber eben auch zwei erfahrene Spieler. Am Ende haben sie mich mit ziemlich großen Abstand gewinnen lassen (162, der nächste wenigstens 40 dahinter). Und nun weiß ich auch wieder, was mir an dem Spiel schon damals nicht so recht gefallen wollte. Zugegeben, alles sehr subjektiv:


    Drafting mag ich nicht. aus der Hüfte und in relativer Unkenntnis des Machbaren eine Summe von Möglichkeiten auswählen, um dann eine Art Strategie verfolgen zu können, und das noch in zeitraubender zäher Auswahl finde ich irgendwie nur lästig.


    Miniaturen könne mich nicht flashen, auch wenn sie hier groß und detailverliebt sind. Schönes Futter für die Malkünstler, aber out-of-the-box nicht wirklich schöner als einfachere Holzfiguren


    Territorialkämpfe sind auch nicht so meines - immerhin ist Blood Rage hier ein positives Beispiel, kann man doch auch mit negativem Ausgang gut punkten (Ragnarök, Valhalla). Man muss sich halt entscheiden und verlieren ist deutlich besser planbar als gewinnen.


    Und da sind wir dann beim letzten und schwerwiegendsten Punkt - der Strategie im Spiel. Anfangs habe ich noch mit starken Kampfkarten manche Plünderung erfolgreich bestanden, mich dann aber weitestgehend herausgehalten und immer brav Aufgabenkarten und meine Strategie verstärkende Ausrüstungskarten abgefischt. Und damit wie gesagt haushoch gewonnen (den Newcomer in meinem auch nur zweiten Spiel nach Jahren gar am Ende über 100 SP überrundet). Klar hätte das auch misslingen können, aber ein geheimes Ziel verfolgen ist eben doch einfacher als ein offenes und führt hier offenbar recht leicht zum Erfolg. Irgendwie unbefriedigend und in Summe das gleiche Urteil wie vor Jahren: ich spiele mit, aber Geld geb ich dafür nicht aus.


    #BrassBirmingham #BloodRage