Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „08.07.-14.07.2019“

    Die Woche ist rum, der Urlaub auch, wirkt aber noch nach:


    1x Stone Age solo am iPad

    3x Zug um Zug solo am iPad auf verschiedenen Karten


    und


    zweimal Foothills (1x solo für zwei, 1x zu zweit).


    Unschwer zu erkennen, dass Foothills ein Ableger von Snowdonia ist, ein eigenständiges Kartenspiel für zwei Spieler.


    Geröll abbauen, Schienen legen, Stationen ausbauen gibt es auch in Foothills.


    Die Aktionswahl unterscheidet sich deutlich.

    In Foothills hat jeder 5 Aktionskarten (A-E), die auf der Vorderseite (gelbes Textfeld) die 5 Hauptaktionen aufweisen, auf der Rückseite (graues Textfeld) jeweils Nebenaktionen einer der anderen Aktionskategorien. Die Hauptaktionen aller Aktionskarten sind immer gleich, bei allen A-Aktionskarten nimmt man z.B. als Hauptaktion bis zu 3 Baustoffe aus dem Lager. Die Rückseiten aller A-Aktionskarten haben C-Nebenaktionen, die aber alle verschieden sind. Auf diese Weise sind schon die Ausgangskarten der beiden Spieler unterschiedlich, weil sie zwar alle die gleichen Hauptaktionen haben, sich in den Nebenaktionen auf den Rückseiten aber unterscheiden. Spielt man eine Aktion, wird deren Karte anschließend umgedreht, so dass die andere Seite oben liegt und in einem späteren Zug gespielt werden kann, woraufhin sie wieder umgedreht wird usw..

    Es kann also durchaus sein, dass man, wenn man dran ist, eine oder mehrere Aktionen gar nicht spielen kann, wie z.B. Bau einer Station, weil man gerade keine Aktionskarte mit dieser Aktion oben liegend bei sich ausliegen hat. Es kann auch sein, dass man z.B. die Aktion Bau einer Station zu regulären Kosten gerade nicht verfügbar hat, vielleicht aber an anderer Stelle eine Nebenaktion Stationsbau zu erhöhten Kosten.


    Zu überlegen also ist, welche Aktion spiele ich, welche Aktion wird dadurch frei (ist auf der Rückseite der gespielten Karte), welche Aktion kann ich also nicht mehr spielen, bis ich die gerade benutzte Karte erneut umgedreht habe, usw..


    Eine Beobachtung aus diesen zwei Partien:

    Es scheint wichtig zu sein, nicht allzu spät immer mal wieder den Vermesser in den Pub zu schicken. Warum auch immer das geschieht, wenn der Vermesser im Pub ist, jedenfalls bedeutet das als Aktion, dass man eine der eigenen Aktionskarten auf einen bei sich selbst zu bildenden Wertungsstapel legt und als Ersatz eine neutrale Aktionskarte der selben Aktionskategorie nimmt und bei sich auslegt. Legt man also eine Karte mit der A-Hauptaktion auf den Wertungsstapel, nimmt man eine neutrale Aktionskarte der A-Hauptaktion, die auf der Rückseite allerdings eine andere C-Nebenaktion hat, als die die man auf den Wertungsstapel gelegte hatte.

    Dieser Wertungsstapel ist wichtig, weil er die Karten enthält, die angeben, wofür man am Ende Punkte bekommt, zusätzlich zu denen, die man während der Partie bekommen hat. Jede Aktionskarte hat nämlich oben links ein Feld, das angibt, wofür es am Ende Punkte gibt, wenn diese Karte nicht mehr in der Aktionskartenreihe, sondern auf dem Wertungsstapel liegt. So kann man z.B. 1 Punkt je gebaute Station bekommen, usw.


    Am Ende hatte in beiden Partien jeder Spieler aus den Wertungskarten deutlich mehr Punkte geholt, als vorher im Spiel. So hatte meine Frau von ihren 46,5 Punkten alleine 28 aus Wertungskarten, ich hatte von meinen 33 Punkten 20 aus Wertungskarten. In meiner Solopartie für zwei Spieler war das ähnlich.


    Es gibt noch einiges mehr, was in dem Spiel so vor sich geht. Es gibt auch noch so manches zu entdecken.


    Welchen Sinn macht es etwa, möglichst früh auf das Sammeln von Wertungskarten zu gehen? Sie mögen in dem Augenblick noch nicht viel nützen, könnten sich aber im weiteren Verlauf als wertvoll erweisen, wenn es gelingt, auf entsprechendes zu spielen. Vielleicht macht es ja auch Sinn, eine Aktionskarte auf den Wertungsstapel zu legen, um eine neutrale Ersatzkarte nehmen zu können, deren Nebenaktion einfach besser ist.

    Zwei Partien sind da für eine genauere Betrachtung noch zu wenig.

    drfunk Na ja, das "große Herz" ist ja nicht so ganz uneigennützig.


    Wir haben uns in der Kindergartenzeit unserer ältesten Kinder kennengelernt über die Elternarbeit dort. Meine Dauerspielpartner kenne ich länger als meine Frau, mit der ich immerhin auch schon die Silberhochzeit hinter mir habe. Seit vielen Jahren fahren wir als Spielgruppe jedes Jahr eine Woche gemeinsam in einen Wander- und Spielurlaub. Da bauen sich Bindungen auf, die z.B. den Frust über AP albern erscheinen lassen.

    Tja, man hat halt so seine Leute, die sind, wie sie sind. Ich spiele nicht in wechselnden Gruppen, habe einen jahrzehntealten Stamm. Die sind in der Beziehung alle gleich. Keiner liest Regeln, keiner diskutiert Regeln, alle wollen jedes Spiel immer von mir erklärt haben, über das Thema wird nur geredet, wenn ich das anleiere, über Mechaniken nur, wenn einer sich gerade über eine ärgert.

    Selbst wenn sich mal einer allen Ernstes ein Spiel selbst kauft, möchte er von mir die Regel erklärt haben, weil er zu faul zum Lesen ist.

    Einmal in 40 Jahren habe ich einen meiner Mitspieler dazu bringen können, vor Beginn eines Spiels einen Kurzvortrag zum Thema des Spiels zu halten, das gespielt werden sollte. Das ging aber nur, weil er dem Thema persönlich nahe war.


    Man gewöhnt sich über die Jahre, auch an Dinge, die man weniger mag. Schon lange spiele ich wesentlich lieber mit meiner Frau, da ist dann doch vieles anders, der sagen Autorennamen etwas, die liest und diskutiert auch schon mal Regeln usw.

    In manchen Fällen hilft das auch, ein Spiel richtig einzusortieren (bei Uwe Rosenberg, Stefan Feld etc. weiß ich ja, was mich erwartet...),

    Grundsätzlich stimmt das natürlich.


    Meine Mitspieler interessieren sich dafür allerdings nicht, Namen sagen denen auch nichts, weil sie sich noch nie dafür interessiert haben. Sie hätten also nichts davon, wenn ich ihnen den Namen sagte, der auf der Schachtel steht.


    Übrigens kann ich nicht finden, dass hier im Forum die Autorennamen häufig genannt werden. Wie oft wird hier z.B. von Gaia Project geredet? Gefüllt alle Nase lang. Wie oft wird dazu gesagt, dass das ein Spiel von Helge Ostertag und Jens Drögemüller ist??? Gefühlt nie.

    PowerPlant

    Dein Satz wird aber der SAZ nicht gefallen ;)


    Und im Ernst: weil es bei Büchern und Gemälden/Bildhauereien/Kunstwerken auch so gemacht wird. Bzw sogar bei Filmen "James Camerons Independence Day" oder "Alien von Ridley Scott".

    Wäre ich PowerPlant , wäre mir das egal.


    Mache ich bei Büchern/Kunstwerken pp grundsätzlich nicht, außer auf ausdrückliche Nachfrage. Warum sollte man auch?


    Man könnte hier wieder die stets beliebte Diskussion erneuern, ob Entwickler/Designer von Brettspielen wirklich Autoren/Urheber sind, worüber sich nach wie vor lustig streiten lässt, was auch immer die Lobby (SAZ) dazu sagt.