Die Woche ist rum, der Urlaub auch, wirkt aber noch nach:
1x Stone Age solo am iPad
3x Zug um Zug solo am iPad auf verschiedenen Karten
und
zweimal Foothills (1x solo für zwei, 1x zu zweit).
Unschwer zu erkennen, dass Foothills ein Ableger von Snowdonia ist, ein eigenständiges Kartenspiel für zwei Spieler.
Geröll abbauen, Schienen legen, Stationen ausbauen gibt es auch in Foothills.
Die Aktionswahl unterscheidet sich deutlich.
In Foothills hat jeder 5 Aktionskarten (A-E), die auf der Vorderseite (gelbes Textfeld) die 5 Hauptaktionen aufweisen, auf der Rückseite (graues Textfeld) jeweils Nebenaktionen einer der anderen Aktionskategorien. Die Hauptaktionen aller Aktionskarten sind immer gleich, bei allen A-Aktionskarten nimmt man z.B. als Hauptaktion bis zu 3 Baustoffe aus dem Lager. Die Rückseiten aller A-Aktionskarten haben C-Nebenaktionen, die aber alle verschieden sind. Auf diese Weise sind schon die Ausgangskarten der beiden Spieler unterschiedlich, weil sie zwar alle die gleichen Hauptaktionen haben, sich in den Nebenaktionen auf den Rückseiten aber unterscheiden. Spielt man eine Aktion, wird deren Karte anschließend umgedreht, so dass die andere Seite oben liegt und in einem späteren Zug gespielt werden kann, woraufhin sie wieder umgedreht wird usw..
Es kann also durchaus sein, dass man, wenn man dran ist, eine oder mehrere Aktionen gar nicht spielen kann, wie z.B. Bau einer Station, weil man gerade keine Aktionskarte mit dieser Aktion oben liegend bei sich ausliegen hat. Es kann auch sein, dass man z.B. die Aktion Bau einer Station zu regulären Kosten gerade nicht verfügbar hat, vielleicht aber an anderer Stelle eine Nebenaktion Stationsbau zu erhöhten Kosten.
Zu überlegen also ist, welche Aktion spiele ich, welche Aktion wird dadurch frei (ist auf der Rückseite der gespielten Karte), welche Aktion kann ich also nicht mehr spielen, bis ich die gerade benutzte Karte erneut umgedreht habe, usw..
Eine Beobachtung aus diesen zwei Partien:
Es scheint wichtig zu sein, nicht allzu spät immer mal wieder den Vermesser in den Pub zu schicken. Warum auch immer das geschieht, wenn der Vermesser im Pub ist, jedenfalls bedeutet das als Aktion, dass man eine der eigenen Aktionskarten auf einen bei sich selbst zu bildenden Wertungsstapel legt und als Ersatz eine neutrale Aktionskarte der selben Aktionskategorie nimmt und bei sich auslegt. Legt man also eine Karte mit der A-Hauptaktion auf den Wertungsstapel, nimmt man eine neutrale Aktionskarte der A-Hauptaktion, die auf der Rückseite allerdings eine andere C-Nebenaktion hat, als die die man auf den Wertungsstapel gelegte hatte.
Dieser Wertungsstapel ist wichtig, weil er die Karten enthält, die angeben, wofür man am Ende Punkte bekommt, zusätzlich zu denen, die man während der Partie bekommen hat. Jede Aktionskarte hat nämlich oben links ein Feld, das angibt, wofür es am Ende Punkte gibt, wenn diese Karte nicht mehr in der Aktionskartenreihe, sondern auf dem Wertungsstapel liegt. So kann man z.B. 1 Punkt je gebaute Station bekommen, usw.
Am Ende hatte in beiden Partien jeder Spieler aus den Wertungskarten deutlich mehr Punkte geholt, als vorher im Spiel. So hatte meine Frau von ihren 46,5 Punkten alleine 28 aus Wertungskarten, ich hatte von meinen 33 Punkten 20 aus Wertungskarten. In meiner Solopartie für zwei Spieler war das ähnlich.
Es gibt noch einiges mehr, was in dem Spiel so vor sich geht. Es gibt auch noch so manches zu entdecken.
Welchen Sinn macht es etwa, möglichst früh auf das Sammeln von Wertungskarten zu gehen? Sie mögen in dem Augenblick noch nicht viel nützen, könnten sich aber im weiteren Verlauf als wertvoll erweisen, wenn es gelingt, auf entsprechendes zu spielen. Vielleicht macht es ja auch Sinn, eine Aktionskarte auf den Wertungsstapel zu legen, um eine neutrale Ersatzkarte nehmen zu können, deren Nebenaktion einfach besser ist.
Zwei Partien sind da für eine genauere Betrachtung noch zu wenig.