Beiträge von yzemaze im Thema „01.07.-07.07.2019“

    Diese Woche gab’s abends ein paar Runden Bluff, das wir gelegentlich mal einstreuen, wenn es unbedingt noch ein (*hust*) Spiel vor der Gutenachtgeschichte sein muss. Dafür taugt’s prima. Außerdem eine Partie 23 (Amigo), das sofort wieder in der Kiste gelandet ist, aus der es kam …


    Ein Twilight Struggle Showdown war ebenfalls mal wieder angesagt. Mein Gegner schlug sich im frühen Krieg gut (USA, nur -7), konnte im Mittelspiel allerdings die Stärken seiner Seite nicht nutzen und verlor durch eine nette Kombination erst Italien und in der Folge auch aufgrund mangelnder Gegenwehr Frankreich. In Asien und im Nahen Osten sah es kaum besser aus … In Turn 8 hatte das Leiden ein Ende. (+20 oder Wargames konnte ich mir aussuchen.)


    Meine Frau kam schon in den letzten Monaten immer mal wieder mit der Idee um die Ecke, dass wir mit unserer Tochter (T.) mal Dominion spielen könnten. So wirklich angetan war ich davon nicht. Zwar erinnere ich mich dunkel an den Megahype in Folge der Premiere 2008 und ebenso an meine Begeisterung über die spaßigen Combos, aber eben auch an elend lange Züge und Wartezeiten … Gespielt hatte ich es bis auf wenige Ausnahmen deshalb nur in der BSW. Wenn das Mischen automatisch geschieht und man blitzschnell wieder dran ist, machte es durchaus Laune ;) (Letzte Partie: 2010)

    Letztes Jahr zählte Wettlauf nach El Dorado lange Zeit zu T.s Lieblingsspielen, so dass wir schon mal nicht in Probleme bzgl. Deckbau laufen sollten. Flott erklärt und ab dafür. Nun ja, es war wie damals … Ich brauch’s wirklich nicht und zöge El Dorado jederzeit vor. Zum einen ist dort die Downtime deutlich geringer, zum anderen ist die Interaktion wesentlich interessanter. Dennoch forderte T. eine zweite Partie ein, weil’s ihr erstaunlich viel Spaß machte. Die Combos halt. Spätestens bei der dritten gleichen Karte in Folge fing das Kichern an ;) (Überhaupt erinnert mich das fatal an den Versuch mit Auf Achse, das ebenfalls sehr gut ankam, aber uns nach ein paar Partien auf den Keks ging – Zauberlehrling reloaded …) Die dritte Partie folgte heute als Absacker und ich hoffe sehr, dass es das damit dann auch gewesen ist. Die Hoffnung ist dank formidabler Konkurrenz nicht gerade unbegründet …


    Ebenfalls seit einiger Zeit schon haben wir Agricola auf der Liste für einen gemeinsamen Spielenachmittag zu dritt. Auch hier pushte meine Frau mal wieder den Gedanken. Ich war zwiespältig. Es ist halt ein ganz schöner Brocken, wenn man zwar eigentlich alle Grundlagen dafür hat, aber mit einmaligem Lesen der Karten erst an der Oberfläche der Zusammenhänge von Ausbildungen, Anschaffungen und anderen Elementen kratzen kann und selbst beim zweiten oder dritten Durchgang die ein oder andere Erläuterung braucht, vom Verständnis der übergeordneten Strategien oder gar dem zielgerichteten Spielen gegen die Mitspieler mal ganz zu schweigen. Auf der anderen Seite könnte man ja notfalls die Karten auch weglassen und 50 Punkte müssen es auch nicht direkt sein. Zudem greift das Thema den Mechanismen so gut unter die Arme wie nur in wenigen anderen Spielen. Also erzählten wir T. gestern von der Idee und schilderten kurz, worum es in Rosenbergs Meisterwerk geht. Sie war äußerst angetan und wollte am liebsten sofort loslegen. Nach dem Aufbau klingelte allerdings das Telefon und das Spiel war dank baldigem Besuch abgemeldet …


    Heute sprach T. schon beim Frühstück von Agricola und hatte sich sogar den Titel fehlerfrei gemerkt (sonst nicht so ihre Art ;) ). Am späten Vormittag dann der erneute Hinweis, dass sie es heute unbedingt spielen wolle. Ok, ok, wenn das offenbar sogar wichtiger ist als das Freibad ;) Erklärung vor dem Mittagessen ging noch. Also irgendwas an die 45 Minuten in Ruhe aufgebaut und mit (allseits!) viel Geduld erklärt. Danach Mittagspause, Karten ausgeteilt und kurz durchgesprochen, „fang mal ruhig mit einer guten Ausbildung an“ und los. Hier und da kamen von uns ein paar kleinere Hinweise, aber irgendwann folgte auch von ihr die Bitte, sie doch einfach machen zu lassen. Jaja, mit 7 schon fast erwachsen – so glaubt sie jedenfalls und lässt uns das in letzter Zeit auch auf die ein oder andere Weise wissen und spüren. (Höre ich das Wort „präpubertär“? ;) ) Sie „schmiedete“ folglich eifrig ihre eigenen Pläne und hielt damit auch nicht hinter’m Berg. Als sie dann anfing, selbst Combos in ihren Karten zu entdecken und zu nutzen, wurde mir richtig warm ums Herz :)

    Zwar war das Resultat mit 15 Punkten noch recht mager und weit von gutem Spiel entfernt, aber für’s erste Mal um Längen besser, als wir es erwartet hatten. Allein die knapp 2 Stunden am Stück (nach Erklärung & Pause) ohne großes Gemeckere und Gehibbel durchzustehen, war schon aller Ehren wert. Beinahe hätte sie ihre Mutter noch erwischt, die immerhin vor 10 Jahren mal 1 oder 2 Partien gespielt hatte. Meine letzte Runde (von 9) war im Sommer 2012. Es fühlte sich jedoch deutlich näher an und lief daher auch ganz passabel. Bis auf kleinere Details war das Regelwerk noch erstaunlich präsent. Agricola ist halt auch nicht so wahnsinnig umfangreich und dank der feinen Verwebung von Thema und Mechanismen einfach sehr, sehr eingängig. Ein Hoch auf Uwe und sein Magnum Opus :)


    „Können wir das nochmal spielen? Jetzt sofort?“ Yeah! :* Frau wollte nicht. Pas de problème :) 3+ Karten aussortiert und go. Gut 60 Minuten später war Partie 2 im Sack. Beim Nachwuchs lief’s besser (25), bei mir auch (6 Steinräume, zwei Boni dafür …). Wenn T. den Blick für meine Absichten gehabt hätte, wäre ich allerdings dank Lehmmangel ordentlich auf die Nase geknallt. Spaß hatte sie so oder so, selbst beim Aufräumen: „Jetzt noch schnell die Rinder geschlachtet. Chop, chop. Damit die besser in die Box passen!“ *kicher*

    Weitere Partien werden sicher folgen. Entsprechende Pläne wurden bereits geschmiedet ;)


    #Bluff #TwilightStruggle #Dominion #Agricola #SpielenMitKind