Beiträge von Sloti im Thema „24.06.-30.06.2019“

    Nachdem zuletzt bei meiner Freundin und mir vermehrt Gloomhaven im Fokus stand, bei dem nun endlich auch unsere ersten Charaktere in den Ruhestand gingen (nach Erfüllen seiner persönlichen Quest kann ein Charakter keine weiteren Szenarien spielen, sodass man sich einen neuen auswählen muss), gab es am Wochenende noch einmal einen Spieleabend mit einer gemischteren Spieleauswahl.


    Zum Start gab es dabei unsere zweite Partie Heaven & Ale von Andreas Schmidt und Michael Kiesling. Nach unseren Erfahrungen aus der ersten Partie, standen zu Beginn der Partie besonders Rohstoffplättchen (liefern beim aktivieren Dukaten oder lassen den zugehörigen Rohstoffmarker vorziehen) mit niedriger Ertragszahl (gibt die Kosten für das Plättchen und den Fortschritt des Rohstoffmarkers beziehungsweise die Anzahl der Dukaten an) im Fokus. Durch niedrige Scheunenertragswerte (legt die Anzahl und die Position der zu aktivierenden Plättchen sowie den Fortschritt des Braumeisters fest) wollten beide nämlich den Braumeister (gibt den Umtauschwert für die Rohstoffmarker und den Siegpunktwert an) vorantreiben.

    Während meine Freundin anfangs dabei fast ausschließlich die Extreme bei den Ertragszahlen auf den Rohstoffplättchen ansteuerte bediente ich mich im gesamten Spektrum. Damit war ich auf der Schattenseite (platzierte Rohstoffplättchen liefern beim aktivieren Dukaten) zwar etwas schlechter aufgestellt, konnte mich aber auch besser auf der Sonnenseite (platzierte Rohstoffplättchen liefern beim aktivieren Fortschritt bei den Rohstoffmarkern) positionieren.

    Daher lief die Partie für beide auch sehr unterschiedlich. Meine Freundin, die nach dem nehmen der Wertungsscheiben (lösen bei der Platzierung auf einem Erntefeld die Wertung aus) besonders viele Dukaten (Münzen) erhielt, konnte immer die langen Phasen bis zur nächsten Wertung ausnutzen. Ich hingegen war auf den kontinuierlichen Nachschub über die Wertungen angewiesen und musste daher eher früher auf die nächste Wertungsscheibe zurückgreifen. Immerhin schaffte ich es dabei aber bereits die Rohstoffmarker (anhand des Fortschrittes wird der Produktionswert ermittelt) mit voranzutreiben und mir hier einen Vorteil zu erarbeiten.

    Als in der letzten Runde dann auch die Wertungsscheiben mehr in das Interesse meiner Freundin rückten, versuchte ich über die Fässer (zusätzliche Siegpunkte als Belohnung für erreichte Ziele) meiner Freundin noch einmal ein paar Siegpunkte vorzuenthalten indem ich frühzeitig einige einsammelte. Leider konnte ich dabei aber nicht viele Ziele erreichen, sodass der Effekt nicht so stark wie gewünscht ausfiel.

    Nachdem die letzten Plättchen und Scheiben eingesammelt waren ging es an die Auswertung. Ich konnte zwar einen leicht besseren Produktionswert (wird mit dem Siegpunktwert multipliziert, um die Siegpunkte zu ermitteln) vorweisen, meine Freundin aber den besseren Siegpunktwert (siehe Produktionswert), sodass wir uns hier neutralisierten. Bei den Fässern ergab es durch die kleinen Fässer auf der Seite meiner Freundin ein ähnliches Bild. Die Entscheidung fiel also erst beim letzten Siegpunkt, der noch über das Feld nächste Startspielerin (einer der Boni im Startbereich) vergeben wurde. Dieses war durch meine Freundin besetzt, sodass sie sich beim 35-34 knapp durchsetzen konnte.

    Die Mechanik um die Scheunenplätze (sobald ein Scheunenplatz umschlossen ist, werden entsprechend des Scheunenertragswertes umliegende Plättchen aktiviert sowie der Braumeister vorgezogen) sowie die Schlusswertung mit Produktionswert und Siegpunktwert sorgen für interessante Entscheidungen. Leider fehlt bei den Fässern und Prestigekarten (sobald ein Privilegpaar mit einer Wertungsscheibe vervollständigt wird, darfst du dort eine Prestigekarte platzieren, um deren Belohnung zu erhalten) die Variation, um dem ganzen noch weitere Würze zu verleihen. Hier wird sich zeigen müssen, ob damit die Langzeitmotivation geschmälert wird. Bis dahin gibt es aber noch genug auszuprobieren, sodass wir zeitnah die nächste Partie angehen wollen.


              


    Nachdem das Bier gebraut war, konnten wir uns mit dem Verkauf beschäftigen. Daher kam als nächstes Die Tavernen vom tiefen Thal von Wolfgang Warsch auf den Tisch. Wir wollten schnell starten also entschieden wir uns in unserer zweiten Partie erneut nur die Module 1-3 (Grundspiel, Schnaps, Ruf) zu verwenden.

    Um dieses Mal nicht an den einfachen Gästen (liefern einmalige Boni sowie eine Aktion, um über höhere Augenzahlen an entsprechend viele Dublonen zu gelangen) hängen zu bleiben gab es bei mir eine frühe Aufwertung (dauerhafte Effekte, aufgewertete Aktionen und Kapazitäten) des Bierlagers (bis zu fünf Bier können für die nächste Runde eingelagert werden). Das ermöglichte es mir mein Bier (Ressource) anzusammeln, um spätestens jede zweite Runde an einen lukrativen Gast zu gelangen.

    Meine Freundin, der es über das Sonderangebot (passende Tavernen-Karten abgeben um die Kosten für die Aufwertung zu reduzieren) gelang frühzeitig eine Kellnerin fest anzustellen (Taverne dauerhaft aufwerten und damit den Effekt für alle folgenden Runden freischalten), setzte aber mit dem zusätzlichen Würfel (werden zum Ausführen der Aktionen benötigt) dagegen. Zusammen mit mehreren frühen Tellerwäschern (Tavernen-Karte, die einmal in der Runde den Würfelwert um eins erhöht) war sie damit nämlich in der Lage sehr flexibel ihre notwendigen Ressourcen zu erzeugen.

    Dadurch, dass ich nach und nach lukrative Gäste in meine Taverne lockte, konnte ich die Anzahl an verfügbaren Dublonen (Ressource) ausbauen und mir neben den gekauften Tischen (Tavernen-Karte, die einem zusätzlichen Gast Platz bietet) auch weitere Aufwertungen leisten, um mir damit auch Adlige (liefern den Hauptanteil an Siegpunkten) zu sichern. Ein zweiter Lieferant (Tavernen-Karte, die die Anzahl an Bier erhöht, die man für eingesetzte Würfel bei der Bieranlieferung erhält) und zwei Barden (Tavernen-Karte, die einem in der Aktionsphase einen Schritt auf der Ruf-Leiste liefert) ermöglichten es meiner Freundin aber über ihren Ruf (entsprechend des geringeren Wertes von Dublonen und Bier in jeder Runde den Ruf-Marker auf der Ruf-Leiste vorwärtsbewegen um Siegpunkte und Boni zu erhalten) dagegenzuhalten.

    Daher blieb es bis zum Ende spannend. Nach Spielverlauf vermutete meine Freundin zwar, dass es bei mir besser gelaufen sei, die Auswertung der Siegpunkte zeigte aber die ausgeglichene Partie, die meine Freundin beim 94-91 nur knapp für sich entscheiden konnte.

    Obwohl viele Zufallsfaktoren einspielen hat uns das lockere Spielgefühl gefallen. Die grafische Gestaltung unterstützt auch das Thema, sodass man auch schnell in die Partie findet. Durch die verschiedenen Karten und die weiteren Module haben wir auf jeden Fall noch etwas zu erkunden und hinter einem komplexeren Spiel können wir uns das Spiel auch gut zum Ausklang der Abends vorstellen, sodass die nächste Partie vermutlich nicht lange auf sich warten lässt.


              


    Nach der Taverne ging es zum Abschluss des Abends noch in die Bar oder besser gesagt in die Warteschlange vor der Bar. Hier gab es erst eine Partie Beasty Bar von Stefan Kloß bevor wir den Abend mit einer Partie Beasty Bar: New Beasts in Town von Stefan Kloß und Anna Oppolzer beendeten. Dabei verwendeten wir jeweils die Spielvariante für Fortgeschrittene (vor der Partie werden vier Tiere aussortiert und es gibt Punkte für die Tiere entsprechend der Schwierigkeit diese in die Bar zu bringen), wobei wir inzwischen aufgrund unserer Erfahrungen die Karten dabei zufällig aussortieren.

    Die erste Partie war dann der erwartet destruktive Schlagabtausch. Hier sammelten sich die Tiere (verschiedene Stärken und Aktionen) bereits frühzeitig zahlreich auf der DAS WAR‘S-Karte (Ablageplatz für die Tiere, die aus der Warteschlange geworfen wurden). Einzig über ein Känguru (Stärke 3, überspringt das hinterste oder die hintersten beiden Tiere) bereitete ich meiner Freundin Probleme und zwang sie damit über ein Stinktier (Stärke 2, vertreibt die beiden stärksten anwesenden Tierarten) ihre eigenen Tiere aus dem Spiel zu nehmen und damit die Ausgangslage zu schaffen um mein Zebra (Stärke 7, kann weder noch Nilpferden überholt noch von Krokodilen gefressen werden) durchzubringen. Aufgrund dessen, dass es keine weiteren Tiere auf die Beasty Bar-Karte (Ablageplatz für die Karten, die am Ende gewertet werden) schafften, konnte ich mich damit beim 4-2 durchsetzen.

    Bei der zweiten Partie machte sich bemerkbar, dass wir einen Großteil unserer bisherigen Partien eher mit der ursprünglichen Ausgabe gemacht hatten. Die eine oder andere Aktion (einmalige oder ständige Effekte) der Tiere musste hier erst einmal nachgesehen werden. Die Dynamik der Aktionen ist auch eine andere, sodass letztlich wesentlich mehr Tiere in die Bar kamen. Hier konnte ich mich dank eines Fünf-Tiere-Checks (Heaven’s Gate öffnen und Rauswurf erledigen) bei dem ich gleich zwei meiner Tiere auf die Beasty Bar-Karte brachte beim 12-7 durchsetzen.

    Durch die verschiedenen Aktionen der Tiere immer noch ein herausragender Absacker, der immer wieder gerne auf den Tisch kommt. Die vergessenen Aktionen bei der neueren Ausgabe sind sogar ein guter Grund die nächste Partie nicht lange auf sich warten zu lassen.



    #HeavenAndAle #DieTavernenImTiefenThal #BeastyBar