Beiträge von Toadstool im Thema „24.06.-30.06.2019“

    Trotz Hitze und allem hat sich spielerisch doch einiges ergeben. Statt chronologisch meine Liste abzuarbeiten, beginne ich mit dem Spiel, das mich (nach dem Spiel) am längsten beschäftigt hat.


    #ViticultureEssentialEdition

    Zufällig vor ein paar Wochen in einem (von zehn!) Spieleregalen meines Spielekumpels entdeckt. Gestern kam es dann endlich mal auf den Tisch. Wir haben zu dritt gespielt und haben komplett ohne Erweiterungen gespielt. Warum? Weil es für uns alle die Erstpartie war!

    Da mein Kumpel die Regeln ausnahmsweise nicht vorbereitet hatte, zog sich der Einstieg erstmal etwas hin. Auch wenn es an sich "nur" ein Workerplacement ist, sind die Verzahnungen doch recht komplex. Strategien waren am Anfang für mich keine zu entdecken. Nur das Geld knapp sein könnte, schien sich anzudeuten. Ansonsten war mein Plan, so schnell wie möglich meine Arbeiter freizuschalten.

    Als Startvorteil hatte ich ein Cottage, was mir im Herbst eine weitere Besucherkarte einbrachte und einen Haufen lila Karten.

    In der ersten Runde begannen wir alle ein paar Aktionen zu machen, wie Geld oder Reben einsammeln und mal was anpflanzen. Damit war im Winter kaum noch was zu machen. Mein Kumpel und ich hatten alles im Sommer verheizt und nur der Startspieler, der sich den grauen Arbeiter geschnappt hatte, konnte ein Feld schon mal abernten.

    Danach war ich Startspieler und schnappte mir den grauen Meeple. Ich baute ein Gebäude, um auch was anpflanzen zu können. Verdiente mit ein paar Besuchern ein paar Groschen. Im Winter war dann plötzlich nicht mehr genug Geld für einen zusätzlichen Arbeiter vorhanden, also musste ich Feld abernten, aber da mir ein ordentlicher Keller fehlte, beließ ich die Trauben in der Presse und musste meinen grauen Meeple "verschwenden" um mit einer Hilfsaktion ein Geld zu erwirtschaften.

    Drittes Jahr. Die Engine will nicht laufen.

    Viertes Jahr. Die Enginge stottert. Geld knapp. Immer noch kein Wein. Zu viele Karten auf der Hand, aber wenigstens jetzt ein paar Arbeiter mehr.

    Fünftes Jahr. Kein Einkommen, keine Engine. Alles Mist!

    Keine Ahnung, wie viele Runden mittlerweile gespielt waren. Aber ich hatte endlich einen Keller und konnte in dieser Runde wahrscheinlich zwei Aufträge abarbeiten. Endlich Siegpunkte! Und dann war das Spiel plötzlich aus, weil mein Kumpel den Sack zu machte.

    :huh:||

    Fazit: Verdammt fieses Spiel. Ein Mangelspiel par excellence. Ich weiß, dass ich ganz viel verkehrt gemacht habe, hab aber noch keine Ahnung wie ich es hätte besser machen können. Erstmal vielleicht ein Feld verkaufen, um genug Geld zu haben, um möglichst früh einen billigen Wein produzieren zu können, damit möglichst früh ein Einkommen generiert wird?

    Oder doch noch mal "normal" spielen und die verfügbaren Aktionen konzentrierter angehen?

    Am liebsten würde ich ja das Ding sofort wieder auf den Tisch packen und alles mögliche ausprobieren. Alles in allem tolles Spiel, das ich viel zu lange ignoriert habe!


    #OnTour

    Ein Spiel der Roll&Write Kategorie, jedoch eines mit tollen Thema! Wir managen nämlich eine Band und planen eine Tour quer durch Amerika. Hierfür bedienen wir uns einer (abwischbaren) Landkarte, auf der wir nach und nach Ziffern in jeden einzelnen Staat eintragen. Welche Ziffer geschrieben werden muss, bestimmen zwei zehnseitige Würfel. Allerdings müssen nach jedem Würfelwurf zwei Werte geschrieben werden und zwar den größeren und den kleineren Wert. Beispiel: die Würfel zeigen die Ziffern 2 und 5. Dann muss ich zuerst eine "25" schreiben und schließlich die "52".

    Leider darf man sich den Staat, in dem man die Ziffern schreibt, nur bedingt aussuchen. Welche Staaten zur Verfügung stehen, bestimmen drei zufällig gezogene Karten. Jede Karte zeigt dabei eine Region von Amerika und einen bestimmten Staat in dieser Region. Die Regionen unterteilen Amerika in fünf Bereiche: Norden, Süden, Westen, Osten und den zentralen Bereich in der Mitte.

    Wenn ich eine Ziffer schreibe, muss ich eine ausliegende Karte auswählen. Zeigt die Karte bspw. den "Westen" der USA und zusätzlich den Staat "New Mexiko", kann ich die "25" von vorhin entweder in einen westlichen Staat schreiben oder bei "New Mexiko", was zur Folge hat, dass ich einen Kringel um "New Mexico" zeichnen darf, wobei Kringel doppelte Siegpunkte bedeuten. Auf diese Weise bekommt jeder Staat von mir Zahlen zugeordnet.

    Sobald alle Staat beziffert sind, versuche ich eine Route durch meinen Plan zu finden, der möglichst viele Staaten abdecken soll. Hier gilt die Regel, dass ich mich auf vorgeschriebenen Pfaden bewegen muss. Ich kann keinen Staat zweimal anfahren und jeden Staat muss eine höhere (oder gleich hohe Zahl) haben, wie der Staat, den ich zuvor besucht habe. Jeder besuchte Staat gibt einen Punkt. Jeder besuchte Staat mit einem Kringel gibt einen Extrapunkt.

    Und das war's. Klingt einfach - ist es aber nicht. Klingt trocken - ist es aber nicht. Kling langw… - NEIN, ist es nicht!

    Fazit: Neben "Welcome To", mein derzeit liebstes Roll&Write Spiel. Obwohl ich es erst am Freitag bekomme habe, wurde es schon viermal bespielt. Im Moment suchte ich das Spiel regelrecht; vor allem da ein Thema vorhanden ist und es einfach mehr ist, als Zahlen lediglich in irgendeinem Kästchen auf einem Zettel abzuhacken. Apropos Zettel. Es gibt keine! Das Spiel hat toll designte Karten aus stabilem Karton und Kunststoffschichten, die sich "zusammenfalten" (knicken) lassen. Dazu gibt's Filzstifte mit Folien-Radierer usw. -aber seht es euch selbst an:



    #UnderwaterCities

    Zu zweit. Meine erste Nicht-Solo Partie. Mein Kumpel war anfangs leicht überfordert und hat fatalerweise die Spezialkarten komplett ignoriert. Ein Sieg war für ihn damit nicht drin. Ich hingegen konnte mir die besten Sachen rauspicken, was mir bei Spielende mindestens 30 Siegpunkte zusätzlich einbrachte.Zum Glück hat es meinem Kumpel trotzdem gefallen. Endstand war: 71 zu 107.

    Alles in allem großartiges Spiel mit vielen Möglichkeiten. Man sollte aber unbedingt die "Worker"-Plättchen ersetzen, die sind echt grausig. Hab mir mittlerweile die Mini-Uboote auf Etsy (sind scheinbar die gleichen wie bei Meeple Source) geholt - die passen super.

    Ob man jetzt die Ressourcen-Plättchen auch upgraden muss, bin ich mir unschlüssig. Das was bei Meeple Source angeboten wird, finde ich irgendwie befremdlich.

    Wenn das Spielmaterial mit dem Spielinhalt mithalten könnte, würde ich eine hohe 9 auf BGG vergeben. Da aber das Spielmaterial echt lausig ist, gibt es von mir nur eine niedrige 8.


    #Coimbra

    Zusammen mit meiner Frau gespielt; und … ich hab zum ersten Mal gewonnen!

    Mir gefällt das Spiel, weil es nicht nur toll verzahnt ist, sondern weil auch die Optik toll ist. Die Augen spielen mit, heißt es und bei Coimbra trifft diese Aussage voll zu.

    Vor dem Spiel hatte ich mich entschieden, mal eine Strategie zu versuchen, die komplett ohne Reise auskommt. Als wir dann aber mit dem Setup durch waren, warf ich alle Pläne über den Haufen und machte das "Reisen" zu meinem Schwerpunkt.

    Am Ende vom Spiel landete ich ganz oben auf der Reiseleiste, die ich mit Hilfe von Karten zweimal werten konnte. Außerdem konnte ich durch verschiedene Möglichkeiten meine besuchten Klöster mehrfach werten, so dass ich bei Spielende auf unglaubliche 153 Punkte kam; meine Frau schaffte diesmal nur 106 Punkte und war extrem gefrustet! Mal sehen, wann ich das Spiel wieder rauskramen darf. Mir gefällt es jedenfalls nach wie vor gut. BGG-Note 8,4.


    #Cropcircles

    Ok, jetzt wird es schlimm. Das Spiel ist echt schlecht (mit 3,9 von mir auf BGG bewertet), aber meine Frau liebt es. Vielleicht auch nur deswegen, weil ich es so schlimm finde.

    Das Spiel ist eine Variante von Vier-Gewinnt mit Karten, die (angeblich echte) Kornkreise (aus Australien) zeigen.



    Mehr gibt's dazu nicht zu sagen. Wenn ich es spielen muss, lasse ich auf dem Handy meist den Soundtrack von "Ufo" laufen:

    #Blueprints

    Ebenfalls zu zweit. Bei heißen Temperaturen, lässt sich sowas gerade noch spielen, ohne dass einem das Hirn zerfließt.

    Blueprints ist kleines nettes Würfel-Konstruktionsspiel, das je nach Konstruktion und verwendetem Baumaterial (verschiedenfarbige Würfel) unterschiedlich bewertet wird. Je nach Bewertung gibt es Auszeichnungen (Bronze, Silber, Gold) die direkt in Siegpunkte umgerechnet werden. Interessantweise kann man aber auch von der Vorgabe abweichen und bekommt dann Punkte für "Kunst".

    Das Spiel habe ich vor ein paar Jahren für 2,80 € ergattern können; unschlagbares Preis-Leistung Verhältnis. Es ist aber nicht nur billig, sondern macht glücklicherweise auch noch Spaß. Glatte 7 Punkte auf BGG.

    Ach so, mit 12 Punkten ging der SIeg diesmal an mich. Für mein Frau gab es leider nur 6 Punkte (das hat man davon, wenn man nach Vorschrift baut ;) )


    #Menara (zu viert)

    Ich will jetzt nicht angeben, aber zu zweit gewinnen wir praktisch jede Partie. Zu dritt wird's plötzlich knifflig. Zu viert hat man fast sowas wie einen Auto-Loose.

    Aber! Mir macht das Verlieren tatsächlich mehr Spaß als das Gewinnen!

    Dieser Augenblick, wenn man mit zittrigen Fingern ein Säule hinstellt, dann doch nochmal abbricht, um sich zu beraten. Dann wird ein neuer Versuch gestartet. Wieder zittern die Finger. Jemand kichert, einer wackelt am Tisch. Die Säule steht fast auf dem Punkt. Nochmal ein kurzes Zögern und dann KRACH!

    Ein riesen Lärm, alles purzelt wild durcheinander, überall erschrockene Gesichter, gefolgt von wildem Gelächter. Toll!

    Na jedenfalls haben wir zwei Partien gespielt. Die erste haben wir langweilig verloren, weil nur ein paar Sachen gepurzelt sind. Die zweite Partie haben wir dann schön verloren - mit lautem Krachen, Fallen und Gelächter.

    Das Spiel hat bei uns noch immer nicht seinen Reiz verloren. 8,5 Punkte auf BGG.