Beiträge von Smuntz im Thema „24.06.-30.06.2019“

    Zwei schöne Spielabende hintereinander absolviert, dabei drei Spieleperlen auf dem Tisch:


    Underwater Cities - zu dritt, erstmals mit den schnuckeligen Addons von BGexpansions (via etsy.com). Damit sieht das Spiel schon sehr hübsch aus, macht gleich noch mehr Spaß. Habe diesmal zur rechten Zeit auf Tempo verzichtet und die wichtigste S-Karte im Spiel reserviert, das dürfte entscheidend gewesen sein. Eben nicht egal, ob ich oder ein Mitspieler die damit verbundenen Punkte abgegriffen hat. An meiner Ersteinschätzung hat sich nichts geändert, das Spiel ist genial. Mehr war dann aber auch aufgrund der üblich langen Spieldauer an diesem Abend nicht mehr drin.



    Neta Tanka kam erstmals (zu viert) auf den Tisch. Auf den ersten Blick klassisches Worker Placement. Reihum ab Startspieler werden die (bei dieser Spielerzahl: drei) Figuren eingesetzt, um anschließend reihum ab Startspieler ausgewertet zu werden - wobei dann aber jeder Spieler alle seine Figuren in gewählter Reihenfolge abarbeitet, bevor der nächste Spieler dies tut. Obwohl planbar und überschaubar blieben vereinzelte Autsch-Effekte zur Freude der Mitspieler nicht aus, wenn man z.B. Holz abgreifen wollte, obwohl der Spieler, der dieses im Wald produziert erst später an der Reihe ist. Tja, kann passieren. Das Spiel ist thematisch schön eingekleidet, man entwickelt eben sein Indianerdorf in unterschiedlichen Bereichen: Sammeln und Jagd zwecks Nahrung fürs Dorf und handwerklichen Produkten, Schnitzen am größten Totem, Errichten von Zelten usw.


    Setzt man über 10 Spielrunden je 3 Arbeiter ein und verwendet diese, so ist das - rein abstrakt und mechanisch gesehen - ein Aktionsvolumen vergleichbar dem Ablauf in Underwater Cities. Unterm Strich spielt es sich aber etwas flotter, braucht dennoch seine Zeit. Etwa drei Stunden haben wir wohl gespielt, ohne dass es langweilig wurde. Interaktion ist wie bei WP üblich gegeben - nicht jeder Plan geht auf, setzt sich der liebe Mitspieler in meine Nachbarschaft und verhindert die beabsichtigten Synergien (Verbindungen auf dem Plan), die einen schneller vorangebracht hätten. Manchmal bleiben Teilbereiche des Plans verwaist, es scheint so Zyklen zu geben, wo alle mehr oder weniger das gleiche wollen, z.B. beim Bau des größten Totem nicht auf dem letzten Platz zu landen. Das Spiel hat jedenfalls rundum überzeugt. Die deluxe-Produktion aus dem Kickstarter ist ebenfalls sehr fein geraten, erinnert qualitativ mit den bedruckten Figuren an Robin Hood and The Merry Men. Auf Inlay-Kauf oder -Eigenbau kann man dank der zwar dünnen, aber praktischen Schachteln im Karton getrost verzichten. Gut, ein bisschen muss man die Teileschachtel unterm Deckel doch noch ausfüttern, damit beim Transport alles am Platz bleibt. Die Spielkarten habe ich sortiert mit in einzelne Fächer fürs Material dazugetan.



    Als "Absacker" blieb danach noch Zeit für eine Partie Flügelschlag, eben auch zu viert. Zusammen mit dem Extramaterial für Underwater Cities hatte ich mir hierfür die Vogelhäuschen gegönnt, die hübschen das Spiel auch sehr schön auf. Hui, was ging da denn ab? So hatte ich das Spiel noch nie erlebt.


    Die Rundenziele - gespielt mit der blauen Seite, wo jeder bis zu 5 Punkte je Runde machen kann - versprachen u.a. am Ende von Runde 2 Punkte für Eier im Grasland - wo die Eier ja auch produziert werden. Also kein Grund, das auf die lange Bank zu schieben. Am Ende des Spiels mussten wir uns mit Futterchips als Ersatz behelfen, hatten wir doch die Eier-Bank gesprengt! Auch erzielte jeder ein Ergebnis von 80 oder darüber, das hat in anderen Spielen schon für den Sieg gereicht.


    Auf meinem Plan liefen die Räder aber so ineinander, dass es schon fast Ölflecken auf dem Material gab 8-)) Gestartet mit einem billigen "Nördlichen Hauszaunkönig" im Wald (Ausspiel-Aktion: spiele einen zweiten Vogel) und dem Matchwinner-Vogel "Präriemöwe" im Grasland war ich danach erst einmal pleite, aber die Grundlage für mehr war perfekt. Ab sofort wurden oft Eier gelegt und danach eines von jener Möwe entfernt, um zwei Karten zu ziehen. Die letzte (Wasservogel-)Reihe habe ich im gesamten Spiel nicht einmal aktiviert, hatte immer Karten satt zur Auswahl.


    Die Grasland-Reihe wurde mit dem so angeschobenen Kartenumschlag nach und nach mit drei Vögeln erweitert, die jeweils eine Karte unter sich bunkerten (mit Ersatz natürlich) - zwei davon ohne Bedingungen, die dritte mit einer Spannweiten-Bedingung, die ich aber oft einhalten konnte. Auch ein früh gespielter Futtersammler im Wald hatte am Ende fünf Körner vereinnahmt. in der Endphase reichte es im Wasser (das für den Rundenbonus der letzten Runde entwickelt sein sollte) noch für den "Weißkopfseeadler" (9 SP blus 1 SP Rundenbonus) und "Schreikranich" (6 SP + 1 SP Rundenbonus + 7 SP für die dadurch erhaltene Bonuskarte) - Eierlegen ist zum Ende hin eben doch nicht alles, wenn man Alternativen hat, wobei diese aber wenigstens 7 SP abwerfen mussten, konnte ich durch Eierlegen dank der in dieser Reihe gesammelten Vögel doch sichere 6, manchmal 7 SP am Ende einsacken. Die Schlusswertung ergab dann für meine Mitspieler stattliche 80, 84 und 86 SP und bei mir sagenhafte 120 (wer bietet mehr?). Im Detail: Vögel 41 - Boni 13 - Rundenziele 16 - Eier 26 - Futter 5 - Karten unter Vögeln 19


    #UnderwaterCities #NetaTanka #Flügelschlag