Beiträge von MetalPirate im Thema „17.06.-23.06.2019“

    Gestern eine Runde #Lama zu zweit.

    Maximal sinnlos.

    Jo. Zu zweit taugt Lama nicht so viel, jedenfalls nicht, wenn man als Vielspieler interessante Spielentscheidungen will. Da spielt es sich dann ziemlich prozedural nach Schema F. Lama bezieht seinen Reiz vor allem daraus, dass man abschätzen muss,

    • welche Karte ausliegen wird, wenn man selbst wieder drankommt
    • wie oft man überhaupt noch drankommen wird, d.h. ob und wann jemand anderes Schluss machen könnte.

    Daraus ergeben sich dann im Kombination mit der cleveren Wertung (wie oft man einen Wert am Ende hat, ist völlig egal) interessante Abschätzung mit bedingten Wahrscheinlichkeiten. Man hat zwar nur 1-4 Optionen ("gleiche Karte legen" oder "eins höher legen" abweichend von der Anleitung mal als zwei verschiedene Sachen gezählt), aber was die beste Option ist, ist keineswegs so trivial, wie man auf den ersten Blick denkt.


    Wenn man gegen Ende der Runde mit wenig Punkten aussteigen kann, ist es oft besser, das zu tun, als durch ziehen weitere Minuspunkte zu riskieren. Umgekehrt lohnt sich bei hohen Werten auf der Hand eher das Weiterspielen, weil das Nachziehen kaum mehr zusätzlichen Schaden verursachen kann. Mit etwas Spielerfahrung kann man z.B. einschätzen, ob die Mitspieler eher noch niedrigere oder höhere Karten auf der Hand haben und das bei der Wahrscheinlichkeit für ein schnelles Spielende einrechnen.


    Die Runden mit 15+ Minuspunkten killen einen, das lässt sich durch frühes Aussteigen gut vermeiden, aber manchmal muss man sowas auch riskieren, um eine Chance zu haben, das Spiel für 10 Pluspunkte (Abgabe eines schwarzen 10-Minuspunkte-Chips) zu beenden. Lama ist Risikomanagement, das ist abschätzbar, und darin steckt auch eine gewisse Spieltiefe.


    Zu zweit fallen aber leider die beiden oben genannten Faktoren weitgehend weg und damit die Schwankungen bei den Abschätzungen, die das Spiel interessant machen. Wenn ich im 2er eine 1 lege, dann liegt in meinem nächsten Zug entweder 1 oder 2, mehr Möglichkeiten gibt's nicht, und nur ein anderer könnte das Spiel beenden, auch da drohen kaum Überraschungen. Im 4er kann alles zwischen 1 und 4 liegen und drei andere Mitspieler machen auch die Frage, ob und wie oft ich überhaupt noch drankomme, sofort viel interessanter. Ab 3 okay, aber 4 besser, mit 5 oder 6 dann nochmal deutlich chaotischer.


    Spiel's in jedem Falle nochmal mit 4. #Lama nur aufgrund einer 2er-Erfahrung zu beurteilen, wird dem Spiel nicht gerecht.