Beiträge von Sloti im Thema „10.06.-16.06.2019“

    Das lange Wochenende bot meiner Freundin und mir wieder viel Zeit zum Spielen. Dieses Mal standen dabei aber Mehrspieler Partien auf der Agenda. Wir durften nämlich die Schwester meiner Freundin mit ihrem Mann sowie einen Kumpel und dessen Bruder begrüßen. Ich bekomme daher vermutlich nicht mehr alles zusammen und halte mich etwas kürzer als gewohnt.


    Bevor es aber ins Wochenende ging gab es in der Woche noch eine zwei Spieler Partie Robinson Crusoe von Ignacy Trzewiczek. Wir sind nachdem wir beim zweiten Szenario (Die verfluchte Insel) noch ein paar Probleme hatten im dritten Szenario (Jenny braucht Hilfe!) angekommen.

    Dieses lief, auch wenn es zeitweise recht knapp war, recht gut. Die Ereigniskarten (eine wird zu Beginn einer Runde abgehandelt und hat einen sofortigen Effekt als auch einen drohenden Effekt, den man durch eine Präventivaktion vermeiden kann) und Abenteuerkarten (wird beim Ausführen bestimmter Aktionen ausgelöst und abgehandelt und kann später Auswirkungen vor dem Ereignis zum Beginn der Runde haben) kamen uns entgegen und so konnten wir an einigen Stellen die Engpässe bei den Ressourcen ausgleichen und die Ziele in der vorletzten Runde noch erreichen.

    Ich spiele das Spiel meiner Freundin zuliebe mit, bin aber der Meinung, dass zu viele Zufallselemente einspielen. Neben den Ereignis und Abenteuerkarten können einem die Reihenfolge der Inselteile (werden beim Erforschen aufgedeckt und stellen die Grundlage für die Erfindungskarten dar) genauso wie die Aktionswürfel (bestimmen ob eine mit weniger Aktionssteinen ausgeführte Aktion gelingt und lösen zusätzliche Effekte aus) zum Verhängnis werden. Hier kommt für mich das Thema nicht genug durch, um das zu rechtfertigen.


    Zusammen mit der Schwester und ihrem Mann beendeten wir am Wochenende dann erst einmal die Kampagne von Pandemic Legacy - Season 2 der Autoren Matt Leacock und Rob Daviau. Hierbei gehe ich mal nicht auf die Spieldetails ein und gebe nur allgemeine Informationen und eine Bewertung ab.

    Obwohl es besonders in den Anfangsmonaten gar nicht gut lief konnten wir uns zum Ende hin noch fangen und mit circa 18 Partien das Spiel positiv abschließen. Insgesamt gefiel uns die Einbindung der Legacy-Elemente besser im Vergleich zum Vorgänger und auch die Veränderungen der Grund-Mechaniken wussten zu überzeugen. Die Verwandtschaft ist zwar immer noch zu erkennen, sodass man ein ähnliches Spielgefühl hat, es ist aber hinreichend anders, um sich abzuheben.


    Zum Abschluss der Woche gab es dann an Pfingstsonntag noch einen Spieleabend mit einem Kumpel und dessen Bruder.


    Hier kam als erstes Vanuatu von Alain Epron für eine Erstpartie auf den Tisch. Durch die simplen Aktionen stellte sich das Erklären als überraschend einfach heraus. Hier musste nur die Auswahl der Aktionen und die Mehrheitsbedingung für die Ausführung der Aktionen durch Beispiele verdeutlicht werden bevor es losgehen konnte.

    Die Einschränkungen beim ausführen der Aktionen und die große Spielerzahl sorgte in den ersten Runden dann für die ersten Überraschungen, sodass der ein oder andere Aktionsmarker (werden auf den Aktionen platziert, um diese ausführen zu können) bereits beim Spieler landete bevor dieser die Aktion ausführen konnte. Hier zeigte sich besonders bei unserem Kumpel die fehlende Flexibilität bei der Planung.

    Nachdem ich mich anfangs noch gezielt auf Schatzplättchen (können aus Schiffswracks gewonnen werden und liefern am Ende Wohlstandspunkte sofern sie nicht vorher für ihren Wert in Vatus verkauft werden) konzentriert hatte, wechselte mein Fokus danach über den Verlauf der Partie immer wieder. Vom Warenexport (Handelswaren entsprechend der Bedarfsplättchen erwerben, um Wohlstandspunkte zu erhalten) bis zu den Sandgemälden (Sandgemälde-Spielsteine auf den freien Plätzen der Inseln platzieren, um Wohlstandspunkte zu erhalten) war im Prinzip alles dabei, ohne in irgendeinem Bereich besonders hervorzustechen. Durch eine schlechte Auswahl bei den Charakterplättchen (modifizieren die Aktionen und erhöhen beispielsweise die Anzahl der erhaltenen Wohlstandspunkte) ließ ich hierbei auch einige Wohlstandspunkte (Siegpunkte) liegen, sodass sich nach und nach ein Rückstand aufbaute.

    Bei meiner Freundin lief es da schon besser. Über einen Fokus auf Sandgemälde konnte sie sich anfangs absetzen und über stetigen Warenexport auch lange die Führung behaupten. Leider musste sie sich im Verlauf der Partie dann immer mehr Konkurrenz erwehren, sodass die Ausbeute nach und nach abnahm. Der Bruder, der sich zu Beginn noch auf Hütten (liefern bei Spielende Wohlstandspunkte für die Touristen auf der Insel) und Touristen (liefern Vatus entsprechend der Anzahl Hütten auf der Insel zu der sie transportiert werden) konzentriert hatte, wechselte nämlich auch zum Warenexport und erschwerte ihr den Zugriff auf die lukrativen Handelswaren (Ressource für den Export).

    Unser Kumpel der sich anfangs viel mit Fischen (Fischplättchen bei den Fischmarkern einsammeln) beschäftige hatte, brauchte zwar etwas, um ins Spiel zu finden, konnte die darüber erhaltenen Vatus (Geld) aber nach und nach investieren und sich über Hütten und Touristen in Kombination mit Sandgemälden sogar zum Ende noch einmal positionieren. Das sollte zwar nicht mehr ausreichen, um beim Sieg einzugreifen, es brachte ihm aber die nötigen Wohlstandspunkte um mich beim 73-55-49-40 auf den letzten Rang zu verweisen und fast noch an meiner Freundin vorbeizuziehen.

    Durch die starke Interaktion bei der Aktionsauswahl wurde die fehlende Planbarkeit die gesamte Partie über bemängelt. Dass hierbei Mehrheiten über die Spielerreihenfolge entschieden werden, die durch den Startspieler bestimmt wird, der nur durch aktives Vorgehen wechselt, machte die Sache auch nicht besser. Bei unserer Sitzordnung war ich damit nämlich viele Runden letzter oder vorletzter und hatte Schwierigkeiten meine Aktionen durchzubringen. Hier muss sich zeigen, ob sich das mit Spielerfahrung bessert.

    Bei der zwei Spieler Variante wird es soweit ich das nach dem Überfliegen der Anleitung beurteilen konnte ja sowieso nicht von Bedeutung sein. Es wird also vermutlich auf eine andere Situation herauslaufen, die uns hoffentlich mehr überzeugen kann.



    Danach gab es nach vielen Jahren mal wieder eine Partie Kraftwagen von Matthias Cramer. Unsere Besucher kannten das Spiel noch nicht, sodass es erst einmal eine ausführliche Erklärung gab. Diese war aber schnell abgewickelt, sodass wir starten konnten.

    Die erste Spielrunde brauchten die beiden dann aber noch, um sich einzufinden. Insbesondere das Platzieren der Kraftwagen am Markt (eine Kombination von Karosserie, Motor, Serviceteam und Preisplättchen platzieren) bereitete noch Schwierigkeiten. Daher war es wenig Verwunderlich, dass ich den ersten Kraftwagen mit Fokus auf Servicekräfte (Scheiben, die für die Käuferplättchen mit Prestige wichtig sind) platzierte. Daraus entwickelte sich dann ein kleines Gefecht im Markt, bei dem ich letztlich meinen Wagen nicht an den Käufer (erwerben die Kraftwagen am Markt nach verschiedenen Vorlieben und liefern dem Verkäufer damit Preisplättchen) bringen konnte.

    Ich hatte mich aber bereits für eine andere Strategie entschieden und mich als einziger bei der Forschung (Entwicklungen für bessere Motoren und Karosserien, einmalige Vorteile oder berühmte Ingenieure erhalten) auf die Motor-Entwicklung (bessere Motoren) konzentriert, sodass ich eine gute Position für die weiteren Spielrunden hatte und auch beim Grand Prix (liefert am Ende jeder Spielrunde Preisplättchen entsprechend der Platzierung) glänzen konnte.

    In der Folge lieferten sich meine Freundin und unser Kumpel ein Duell bei den Karosserie-Entwicklungen (bessere Karosserien), sodass der Bruder, der auf Servicekräfte setzte und ich wenig Probleme hatten unsere Wagen am Markt durchzubringen. Durch die Verteilung der Verkäufer waren wir aber auch nicht in der Lage uns merklich abzusetzen. Hier zeigte sich unser Kumpel am flexibelsten indem er mit dem Ingenieur Gottlieb Daimler (wertet die Kraftwagen auf, sodass zusätzliche Preisplättchen beim Verkauf hinzukommen) kurzzeitig auch beim Preis aktiv wurde.

    Als ich es in der letzten Spielrunde dann sogar schaffte zwei Wagen mit passenden Käufern zu platzieren war die Partie entschieden und ich konnte mich beim 80-58-46-37 klar durchsetzen. Beim Kampf auf den hinteren Plätzen ging das Duell zwischen unserem Kumpel und meiner Freundin an ersteren, der sich mit Adam Opel (beim Verkauf für den günstigsten Preis wird der Wert nicht nur verdoppelt sondern verdreifacht) als weiteren Ingenieur die notwendigen Preisplättchen (Siegpunkte) sicherte.

    Die Mechaniken rund um den Markt sowie die Illustrationen auf den Ingenieurkarten und Karossieren halten wir für sehr gelungen. Leider ist die Aktionsauswahl mit dem Time Track bei zwei Spielern einfach nicht zu gebrauchen, sodass wir das Spiel nur zu den wenigen Möglichkeiten hervorholen, in denen wir mehr Spieler sind. Diese sind bei uns leider eher selten vorhanden.


    Zum Abschluss gab es dann noch eine Partie Kingdomino von Bruno Cathala. Hier bereitete das ungewohnte 5x5 Raster meiner Freundin und mir mehr Schwierigkeiten als erwartet. Die kleinere Fläche macht es nämlich überraschend schwierig größere Gebiete anzulegen und die Punkte hochzuschrauben.

    Unsere Erfahrung erlaubte es uns aber bei der Auswahl der Dominosteine (bis zu zwei Landschaften sind abgebildet) die besseren Entscheidungen zu treffen, sodass wir uns durchgehend mit passenden Steinen für unsere Landschaftstypen versorgen und auch das Raster vollständig abschließen konnten. Zum Leidwesen meiner Freundin konnte sie dabei aber beim Gebirge (lukrativer Landschaftstyp mit vielen Kronen) nicht frei agieren und sah sich mit den Entscheidungen des Bruders konfrontiert. Damit konnte ich mich das entscheidende Quäntchen absetzen und beim 39-37-34-33 durchsetzen.

    Es war zwar ungewohnt im Vergleich zu unseren sonstigen zweier Partien auf dem 7x7 Raster das Spiel wusste aber durch den cleveren Auswahlmechanismus auch so zu überzeugen.


              


              



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