Beiträge von MetalPirate im Thema „Marktplatz Preisdiskussion im Forum“

    Bananenfischer : In absolut jedem mir bekannten Forum kommen die Regeln vom Seitenbetreiber. Mal wird er sie ganz alleine so festlegen, wie er selbst es für richtig hält, mal vorher im kleinen Kreis (etwa mit den Mods) besprechen, mal allgemein im Forum diskutieren. Nutzer eines Forums sollten nie den Fehler machen, das Ganze für einen Verein mit demokratischen Abstimmungen zu halten. Das ist es nicht. Im Endeffekt gilt hier immer: Sankt Peter s Forum, also seine Spielregeln. Dass diese Regeln so festgelegt werden sollten, dass sich die Nutzer wohl fühlen (und nicht etwa abwandern), versteht sich natürlich von selbst.

    [Unvollständigkeit verschleiert über Komponentenliste]

    Dann betrachte ich das Beispiel fürderhin als hypothetisch

    Das magst du gerne tun. Kratzt mich überhaupt nicht...


    Im Übrigen werden solche windigen Verkäufer immer sehr genau darauf achten, wie sie ihr Angebot formulieren. Zum Beispiel indem bei ganz exaktem Lesen gar kein Spiel angeboten wird, sondern die aufgelisteten Komponenten als solche (die in sich dann die Bedingung der Vollständigkeit erfüllen). Wer regelmäßig bei Ebay Angebote liest, kennt auch noch mehr Tricks. Wenn's in einer Angebotsbeschreibung heißt "ich habe die Komponenten nicht nachgezählt" oder "sollte vollständig sein, ich kann's aber nicht garantieren", dann geht man besser direkt von Unvollständigkeit aus. Ganz generell ist dieses Muster der (oft vorgeschobenen) Unkenntnis gut geeignet, um Mechanismen der Sorte "du musst Dinge klar kenntlich machen, z.B. als unvollständig einstellen" mehr oder minder auszuhebeln.


    Wenn man an dieser Stelle eine nutzerfreundliche Implementierung haben wollte (Konjunktiv!), dann würde die nicht nur die beiden Stufen "vollständig" und "unvollständig" kennen, sondern Vollständigkeit nach "ja, durch Nachzählen bestätigt", "unbekannt" und "nein" unterscheiden. Anstatt den schwarzen Schafen (eine Minderheit, aber existent!) viel Grauzone anzubieten, müsste man eher ein "extra-weiß" definieren, um sich von dem ganzen Grau in Marktbereichen abheben zu können. Der Unknown-Marktplatz ist da nicht anders andere andere Marktplätze: er erlaubt viel grau ... mit der Besonderheit, dass der besondere Schutz von Verkäufern durch spezielle Marktplatz- und Forenregeln auch für diejenigen gilt, die die Grauzonen ausreizen bis zum Rand des Akzeptablen. Und das, obwohl die Anbieter mit Mondpreisen und windigen Angeboten in aller Regel keine aktiven (im Sinne von: mitschreibenden) Unknowns-Nutzer sind.


    Aber okay, ich halte mich an die existierenden Regeln und werde mich nicht mehr zu Marktplatz-Angeboten äußern. Meine Meinung sollte deutlich geworden sein und bevor wir uns nur noch im Kreis drehen, ist an dieser Stelle die Diskussion in diesem Thread für mich beendet, wenn es nicht noch gewichtige Gründe gibt, es anders zu halten. Eigentlich wollte ich hier eh nichts schreiben...

    Wenn Preiskommentare schon in Forendiskussionen abseits vom Marktplatz unerwünscht sind und verfolgt werden, erwartest du dann ernsthaft, dass irgendjemand einen windigen Anbieter ganz direkt mit einem Marktplatz-Kommentar der Sorte "wieso schreibst du nicht einfach hin, dass Teil x fehlt?" anschießt? Wer soll das tun?


    Und nein, das Beispiel kann ich dir nicht mehr nennen und ich habe auch keine Lust, danach zu suchen. In einem Klima des "du darfst nichts kommentieren, ohne dir Ärger einhandeln zu können, und zu gewinnen ist da eh nichts" klickt man windige Angebote lieber direkt weg und vergisst es schnell. Deine Trennung zwischen Preis- und Inhaltsdiskussion ist auch etwas praxisfremd. Auf dem Gebrauchtmarkt sind Inhaltsmängel gleichbedeutend mit notwendigen Preisabschlägen. Das hängt zusammen.

    yzemaze : Was soll das bringen, wenn man einem Verkäufer per Nachricht mitteilt, dass sein angebotenes Spiel gar nicht vollständig ist? Oder wenn man den Marktplatzeintrag meldet? Die Antwort des Verkäufers lautet dann genauso richtig wie vorhersehbar: "Genau deshalb habe ich ja eine Liste aller enthaltenen Komponenten als Teil der Angebotsbeschreibung drin." Das gilt für Ebay, Unknowns oder beliebige andere Marktplätze. Dagegen kannste nix machen...


    Mit ein bisschen mehr Freiheit und Akzeptanz für das öffentliche Kommentieren könnte sich der Unknowns-Marktplatz da eher auf Seiten seiner Mitglieder positionieren, als die windigen Gebrauchtwarenhändler (eine Minderheit, aber existent!) unter besonderen Schutz zu stellen. Dann könnte man wenigstens öffentlich fragen, um andere zu warnen, ohne sich selbst in Grauzonen bewegen zu müssen. "Grauzone" deshalb, weil uns das schnell in Diskussionen über Spitzfindigkeiten bringt, was noch erlaubte Kommentare sind und was nicht. Darauf hat man keine Lust, deshalb lässt man's dann lieber komplett sein und denkt sich: "Wer drauf reinfällt, ist halt selbst Schuld." Funktioniert auch, ist aber vielleicht nicht ganz so nutzerfreundlich wie es sein könnte.


    Dass das andere Extrem, die "Forumspolizei" mit haufenweise dadurch getriggerten Meta-Diskussionen, natürlich genauso wenig wünschenswert ist, darüber brauchen wir uns nicht streiten. Das ist ebenso klar. Es muss ein vernünftiger Mittelweg sein. Ich akzeptiere den Status Quo, aber ich persönlich hätte es gerne ein kleines Stückchen in Richtung Transparenz und Freiheit verschoben. Aber das ist natürlich Sache der Seitenbetreiber hier...

    Ich persönliche sehe Unknown als Gemeinschaft von Brettspiel-Freaks, die sich virtuell in der Art eines Stammtisches versammeln, um über alle Aspekte von Brettspielen zu diskutieren. Weil auch innerhalb dieser Gemeinschaft Spiele ge- und verkauft werden, ist auch der Marktplatz sinnvoll. Nach meiner Erfahrung werden von regelmäßig aktiven Mitglieder Spiele tendenziell auch für angemessene Preise in den Marktplatz eingestellt. Diese Leute wissen, dass das hier eine Plattform mit relativ hohem Fachwissen der Teilnehmer ist.


    So. Und dann gibt's auch noch diejenigen, die das Forum nur read-only nutzen, um die aktuellsten Informationen abzugreifen, und den Unknowns-Marktplatz nur dafür brauchen, um dort neben 3-5 weiteren Plätzen ihre alten Versionen ganz schnell an den Mann zu bringen, sobald eine Neuauflage angekündigt ist. Oder um das Spiel OVP mit 50% Aufschlag anzubieten, was eine Woche zuvor im Brettspiel-Schnäppchen-Thread diskutiert wurde. Oder um Angebote zu machen, die arg grenzwertig sind in den Daten, die genannt werden oder eben auch nicht, etwa bei möglichen Namensverwechselungen oder indem detaillierte Inhaltslisten zur Angebotsbeschreibung gehören, aus denen für den Spielekenner (und nur für den!) erkennbar ist, dass das Spiel gar nicht vollständig ist.


    Nach den aktuellen Regeln darf man nicht über solche Angebote diskutieren. Ich persönlich akzeptiere dies, halte es aber im Sinne von unknows.de de als Gemeinschaft von Brettspiel-Freaks nicht immer für angemessen, solche teils schon arg grenzwertigen Sachen unter den Schutz genau der Gemeinschaft zu stellen, die manche Anbieter bewusst ausnutzen und für dumm verkaufen wollen. Wohlgemerkt: ich rede von grenzwertigen Angeboten. Dass jeder Sachen zu Preisen anbieten, für die er selbst das Spiel abgeben würde, ist davon überhaupt nicht betroffen. Wenn ein Verkäufer zu teuer anbieten, verkauft er's halt nicht, fertig und aus.