Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Suche Empfehlung für einsteigerfreundliches Eurogame“

    Ich zähle auch Concordia oder Deus zu meinen Lieblingsspielen, spiele also nicht nur schwere Klopper ;)

    Concordia ist definitv ein Klassespiel, gerade wenn man es mit eher entscheidungsfreudigeren Spielern spielt, dann bekomtm es einen sehr schönen Spielfluss. Regeln auf Kennspiellevel, aber sehr viel Tiefe. Einsteiger tun sich am Anfang z.T. etwas schwer das Wertungsprinzip zu greifen, aber eine Lernpartie, bei der man einfach mal viel baut, macht eigntlich auch schon Spaß.

    du schreibst die Entscheidungen fühlen sich relevant an - die Frage ist sind sie es auch?

    Zum Teil sicher, zum Teil kommt es für die Endwertung natürlich halbwegs aufs gleiche heraus, ob man jetzt eine blau oder grüne oder gelbe Karte nimmt. Wichtig ist das Gefühl, das vermittelt wird, eine wichtige Entscheidung treffen zu können, und den ein oder anderen Punkt mehr oder weniger kann man sicher hinausquetschen, wenn man darauf achtet welche Karten die Nachbarn nehmen, überlegt, und abwägt, welchen Nutzen die Karten realistisch noch bringen könnten, was in den Folgerunden noch kommen könnte. Wer nur aufwürfelt, welche Karten er denn legen möchte, wird wohl in den seltensten Fällen gewinnen.

    Klar spielt da auch Glück eine Rolle, ob denn nun die passenden Karten vorbei kommen, aber bei einem so kurzen Spiel ist das für mich i.O. Eine Revanche ist ja auch schnell gespielt.

    Zudem würde mich interessieren ob du Neom und Warsaw (ehemals auch Capitals) kennst und dennoch 7 Wonders bevorzugst

    Kenne ich beide nicht. Dadurch dass beide laut BGG nicht mit 6 oder 7 Spielern spielbar sind, wären sie für mich wenn eher eine Ergänzung als ein Ersatz für 7 Wonders.

    An vergleichbaren Spielen kenne ich noch #FairyTale (mechanisch vielleicht sogar interessanter als 7 Wonders, aber von Gestaltung und Thema, allgemein Aufforderungscharakter, deutlich schwächer und auch, obowhl es kürzer ist, weniger zugänglich) und #BetweenTwoCities (der Semi-Koop-Mechanismus ist sehr cool, das Spiel sonst ist mir aber etwas zu dünn und wenig abwechslungsreich, als das es mich dauerhaft reizen würde).

    Ich möchte an dieser Stelle erst mal drauf hinweisen, dass ich in erster Linie Heavy Euros bevorzuge und dass das was ich nun schreibe eine subjektive Einzelmeinung ist:

    Ich persönlich würde von 7 Wonders abraten - das ist einfach kein gutes Spiel. Meine Einschätzung basiert auf 3 Partien die ich bisher mitgespielt habe. In jeder dieser Runden hat ein Spieler gewonnen, der das Spiel kaum kennt. Bei der ersten Partie hatten wir das Spiel sogar extrem schlecht erklärt bekommen, so dass wir erst am Ende verstanden hatten wie das Spiel tatsächlich funktioniert. Dennoch hatte einer der Erstspieler gegen den erfahrenen 7 Wonders Spieler gewonnen...

    Daher - wenn du ein Spiel suchst das kurz ist in großer Runde und nicht allzuviel Lernkurve oder strategischen Tiefgang hat, dann passt 7 Wonders.

    Da würde ich, als jemand der sowohl schwere Klopper als auch leichtere Spiele gern spielt, dagegen halten, dass du bei 7 Wonders etwas suchst, was es überhaupt nicht sein möchte.

    7 Wonders

    • Sieht gut aus und hat ein unkompliziertes Thema
    • Ist recht schnell erklärt
    • Spielt sich zügig
    • Bietet sehr viele Entscheidungen, die sich relevant anfühlen, in kurzer Zeit, auch wenn viele Spieler mitspielen

    Kurzum, ein perfekter Kompromiss. Ja, wenn ich eine Runde mit 3-5 hart gesottenen Euro-Vielspielern habe, spiele ich auch etwas anderes, aber gerade wenn man neu mit dem Hobby startet, finde ich 7 Wonders einen prima Baustein für die Sammlung. :)

    Persönlich würde ich auch die bisher genannten

    • Concordia (wenig Konfrontation, mit 2-5 Spielern gut spielbar, bei vielen 2er-Partien am besten mit einer kleinen 2-Spieler-Erweiterungskarte)
    • Burgen von Burgund (wenig Konfrontation, finde zu zweit oder dritt am besten, zu viert nur mit sehr schnellen Spielern)
    • Puerto Rico (etwas konfrontativer als die beiden nderen, gut mit 3-5 spielbar, die Zweispielervariante kenne ich nicht)
    • Azul (einfacher als die anderen aber nicht trivial, abstraktes Legespiel, durchaus etwas konfrontativ)
    • 7 Wonders (eigentlich fast Pflicht, wenn man zu sechst oder siebt Euros spielen möchte, geht aber auch zu viert oder fünft gut)

    empfehlen.


    An noch nicht genannten Titel ist bei mir in der Gruppe #Scoville gut angekommen, das auch mit 5 oder 6 Spielern spielbar ist.


    Bei Robinson Crusoe schreckten mich vor dem Kauf die vielen Kommentare von YouTubern zur hohen Einstiegshürde ab. Habe mir das Spiel dennoch gekauft und musste feststellen, dass die Hürde nicht so hoch ist, wie es doch oft behauptet wurde.

    Sich Robinson Crusoe zu erarbeiten ist bei dem dicken Regelwerk und vielen Detailregeln nicht ganz einfach. Sobald das aber ein Spieler getan hat, ist es für die anderen einfach mitzuspielen. Wenn die Spieleerfahrung ein bisschen ungleich verteilt ist, stört das dabei nicht so sehr.


    Terra Mystica, Marco Polo und Agricola.

    Alles großartige Spiele, da hast du zielsicher drei von meinen absoluten Lieblingsspielen erwischt. Alle aber vom Anspruch durchaus gehoben und auch so gestrickt, dass ein besserer Spieler fast immer gewinnen wird. Der Anspruch liegt schon spürbar oberhalb von Siedler. Für jeden spieleaffinen Mensch, der sich wirklich reinfuchsen will sicher kein Thema. Vielleicht aber auf Nummer sicher gehen und erst als zweites Spiel. :)