Beiträge von ringo84 im Thema „Brass: thematische Schwächen?“

    Tja, das ist aus meiner Sicht das alte Leid, mit einem auf Siegpunkte abstrahiertes Spielziel. Ich kann da @ErnstJuergenRidder schon verstehen, aber ich bin da doch viel toleranter, was deren thematische Begründungen angeht.


    Ein #ZugumZug finde ich jetzt auch thematisch ziemlich arm, dass man für möglichst lange Zugreisen viele Punkte bekommt. Bei #KingofTokyo steht für mich aber Dreier-Pasch-Würfeln für "Zerstörung in der Stadt anrichten" und habe damit kein Problem (auf allen Karten sind Siegpunkte immer mit Zerstörung von Gebäuden oder Militär assoziiert). Bei #Brass finde ich die von MetalPirate gelieferte Begründung für Verbindungen-Punkte sehr gut und auch deshalb ist es für mich ein rundes Spielerlebnis. Baumwolle, Werften, Konsumgüter und Töpfereien sind ja primär auch nur Siegpunktlieferanten, also haben Siegpunkte als Hauptzweck und nicht ein Engine-Building oder Beitrag zum Wirtschaftskreislauf.


    Trotzdem kann ich Ernsts Kritik verstehen. Das ganze Spiel hat man eine Strategie verfolgt (z.B. auf Baumwollspinnereien gespielt), hat geschaut wie man das finanziert, die nötigen Verbindungen herstellt, wie man entsprechende verschifft; alles war auf ein (halbwegs) konkretes Ziel ausgerichtet, vielleicht wurde mal nebenbei eine Opportunität (z.B. Eisenmine bauen) genutzt. Da fühlt sich zum Ende irgendwo Verbindungen hinsetzen schon etwas mau im Vergleich an. Das ist vielleicht vergleichbar mit #Agricola. Da spielt man eigentlich schon einen Großteil des Spiels darauf, seine Familie zu vergrößern und dabei zu ernähren. Ich hatte das letztens sehr gut über Ackerbau hinbekommen. Im letzten Zug habe ich dann zum puren Selbstzweck vier Weiden umzäunt und noch versucht von jedem Tier eines zu bekommen. Tierzucht war aber eigentlich nicht Bestandteil meines Bauernhofs und entsprechend fühlte sich das sehr aufgesetzt an.