Beiträge von Toadstool im Thema „27.05.-02.06.2019“

    Wird Zeit, dass ich auch mal wieder was schreibe.


    #EscapePlan

    Gestern zu dritt gespielt; quasi die erste echte Partie, wenn man die Solo-/Regellern-Partie ausklammert. Um Zeit zu sparen, hatte ich das meiste vom Spielaufbau erledigt, bevor meine Kumpel eintrafen. Für die Regelerklärung haben wir ca. 30 Minuten benötigt, wobei einige Details nach Bedarf im Spiel geklärt wurden.

    Im Vergleich zur Solopartie, die nicht nur fummelig, sondern auch spannungsarm war, gestaltete sich die 3er-Partie überraschend flott und fluffig. Spannend war vor allem, dass die "guten" City-Plättchen meist so gelegt wurden, dass immer nur ein Spieler davon am Besten profitieren konnte. Dementsprechend haben sich die Spielerwege erstmal getrennt. Zur Halbzeit kreuzten sich die Wege jedoch wieder, wobei dann in der letzten Runde wieder jeder für sich alleine unterwegs war.

    Die Spielstrategien waren ebenfalls unterschiedlich. Einer versuchte sämtliche Business-Locations abzuklappern und dann einen frühen Exit zu wagen. Der zweite war mit Safehouses und Lockers beschäftigt und konnte zudem fünf Kontakte freischalten. Ich selber wollte vor allem Exit-Teile sammeln und das Beste aus den Business-Locations rausholen. Seltsamerweise hatte ich gegen Ende des Spiels das meiste Barvermögen angehäuft - was mich zu einer fatalen Entscheidung brachte: Nachdem der erste Spieler bereits in der ersten Runde des dritten Tages aus der Stadt geflohen war und der andere, in der Zugreihenfolge vor mir, lieber noch mal einen Locker aufstemmte, anstatt zu fliehen, war meine Überlegung: Wenn ich jetzt gehe und der andere hat keine 10.000 zum Entkommen, würde ich vermutlich gewinnen. Andernfalls wäre ich gelackmeiert, da ich weit weniger Beute zusammengerafft hatte, als mein Kollege. Da ich aber mehr als nur 10.000 übrig hatte und noch ZWEI Bonusaktionen, könnte ich es mir leisten als dritter zu fliehen und zusätzlich noch mal fett Beute zu machen.

    Ratet mal, für was ich mich entschieden haben. Genau!

    Dummerweise war dann doch nicht mehr genug Geld übrig, um meine Bonusaktionen nutzen zu können. Also musste ich mit nicht ganz so vollen Taschen nur eine Runde später ebenfalls raus. Der Sieg war damit dahin, aber mit nur EINEM Dollar mehr, landete ich auf dem zweiten Platz.

    Punktum: Sehr cooles Spiel! Hat mir zu dritt sehr gut gefallen. Überraschend fand ich, dass wir doch fast zwei Stunden gespielt haben, obwohl jeder nur um die zehn Aktionen hat. Von mir gibt's erstmal 9 von 10 Punkten auf BGG


     


    Danach, als Absacker für zwischendurch, kam folgendes auf den Tisch:

    #WelcomeTo

    Ja, brauch ich nicht mehr viel dazu sagen. Unserem Erstspieler war es schnell erklärt, der dann auch gleich das erste Projekt abschließen konnte. Am Ende hat meine Frau aber der Sack zu gemacht, in dem sie alle drei Projekte fertigstellen konnte. Mit einem Punkt Vorsprung vor meiner Frau, konnte ich ihr den Sieg jedoch wegschnappen.

    Hat mal wieder (fast) allen sehr gut gefallen, nur unserem Erstspieler war es zu solitär, weswegen im Anschluss das gespielt wurde:

    #Menara

    Menara ist derzeit DAS Lieblingsspiel meiner Frau und damit auch das meistgespielte. Allein in der letzten Woche ist sie dreimal an das Spieleregal gegangen, hat Menara rausgezogen und mir vor die Nase geknallt. Nur zum Verständnis: Meine Frau geht NIE an das Spieleregal! Ganz zu schweigen davon, dass sie mal ein Spiel rauszieht!

    Kurzum: Es gab Menara zu viert und zu viert spielt es sich plötzlich anspruchsvoller als zu zweit. Tatsächlich war das Spiel schon nach wenigen Minuten vorbei und wir hatten verloren (wobei ich auch noch Schuld war).

    Also wurde eine zweite Partie gespielt. Auch hier wurde es schnell sehr wackelig, wobei mindestens acht Etagen gebaut werden mussten. Abgesehen vom Hauptturm (acht Etagen und sehr wackelig) hatten wir einen Nebenturm (vier Etage und äußerst wackelig). In der vorletzten Runde, kurz bevor wir keine Säulen mehr aus dem Beutel ziehen konnten, machte es dann plötzlich krach und der zweite Turm lag in Trümmern. Glücklicherweise blieb der Hauptturm stehen, so dass die zweite Partie siegreich endete.



    Danach ging es wieder zu dritt weiter und es wurde was mit einer Stunde Spielzeit gewünscht.

    Also kam #Kami-Sama (Kickstarter-Edition) auf den Tisch.

    Gespielt wurde mit beiden Erweiterungen, da diese einfach nur mit "more of the same" das Material erweitern.

    Worum geht es?

    In Kami-Sama spielt jeder einen Japanischen/fantastischen Naturgeist (Kami), der seinen Einfluss auf die Meschenwelt ausweiten möchte. Jeder Kami hat dabei eine passive und drei aktive Kräfte, die sich von anderen Kamis/ Geistern (stark) unterscheiden. Das Spiel besitzt damit eine hohe Asymmetrie, die je nach Konstellation nicht immer gut gebalanced ist (meine Meinung).

    Das Spiel hat drei Mechanismen. Die ersten beiden sind Pattern-Building und Area Control. Das Dritte ist, ich nenne es mal "Rotation".

    Der Kniff ist nämlich, dass das Spielbrett rund ist und jeder Spieler immer nur in einem bestimmen Kreissegment tätig ist. Nach jeder Runde wird das Spielbrett gedreht und man tüftelt in einem neuen Segment weiter, in dem in der Vorrunde ein anderer Mitspieler aktiv war. Nach vier Runden endet ein Spieljahr (gespielt werden insgesamt drei) und es findet eine Wertung statt. Hier ist es entscheidend, wie viele Häuschen (Schreine) man in jedem Kreissegment (Dorf) unterbringen konnte und wie viel Einfluss man damit erwirken konnte. Jeder, der in einem Dorf mit einem Schrein vertreten ist, bekommt eine entsprechende Dorfbewohnerkarte, die Soforteffekte und Siegpunkte bei Spielende bewirken können. Der mit dem meisten Einfluss, darf sich die Karte heraussuchen, alle anderen bekommen, was übrig bleibt.

    Soviel zu den Regeln in aller Kürze (gibt noch ein paar mehr, aber das soll jetzt egal sein).

    Fazit: Das Spiel hat noch nicht oft auf den Tisch gefunden, aber ich mag es trotzdem sehr gern. Der japanische Look gefällt mir außerordentlich gut und das Spielgefühl ist recht einzigartig. Schade finde ich, dass eine Partie bisweilen recht einseitig verlaufen kann, wenn ein KAMI die Fähigkeiten des anderen perfekt kontert. Trotzdem stört mich dieser Umstand nicht allzu sehr, da eine Partie relativ schnell gespielt ist und das tolle Spielgefühl trotzdem nicht verloren geht. Die Spieler-Interaktion ist allerdings sehr hoch und oft auch sehr "cut-throat"-mäßig. Das muss man mögen, ansonsten wird man bei diesem Spiel keine Freude haben.