Beiträge von Gewei im Thema „[2019] Crystal Palace von Carsten Lauber, Feuerland Spiele“

    Ich habe das Spiel bei einem Freund kennengelernt und fand es auch super. Einzig ein paar produktionsbedingte Schwächen (wie der sehr disparate 'Board'-Salat auf dem Tisch) fand ich nicht so pralle. Da hätte man bei Feuerland für das an sich tolle Spiel durchaus einen etwas 'runderen' Gesamteindruck entwickeln können.

    Gerade für die Skalierung bei unterschiedlicher Mitspielerzahl finde ich die modularen Boards super.

    Ich höre auch hin und wieder vom "ach so schiachen" Artwork. Also ich find das auch sehr stimmig für diese Zeitepoche. Aber da sind halt Geschmäcker verschieden.

    Was das Spiel natürlich macht wenn man es noch nicht kennt. Es überfährt einen mit den Möglichkeiten und man sitzt planlos vor dem vollen Tisch. Das kenn ich aber auch von #EinFestfuerOdin bzw. #ArlerErde. Ich liebe so was und fluche zur gleichen Zeit. ;)

    Auch der Solomodus von BGG bockt voll.

    Welche der dort verfügbaren Soloregeln verwendest du?

    Ich verwende diesen Modus:

    Crystal Palace Soloregeln / Automa (Deutsch) | Crystal Palace
    Crystal Palace Soloregeln / Automa (Deutsch) | Crystal Palace
    boardgamegeek.com

    Gibt es da auch etwas anderes? Weil ausgedruckt und laminiert liegt der Modus seit meinem Ersbesitz des Spiels daheim herum.

    Ich hab aber gewisse Dinge für mich noch verfeinert. Bei der Würfelauswahl muss ich als Spieler immer zuerst einstellen. Danach kommt der Bot. Der hat ja 5 Würfel zur Verfügung, stellt 3 davon auf die Augenzahl 5, 3, 1 und würfelt die restlichen zwei. Damit habe ich dann diese Ungewissheit erzeugt, die es auch im Mehrspielerspiel gibt. So dezidiert steht das in den Soloregeln nicht drinnen und ich hab 2 Youtuber (u.a. Monty) gesehen die das andersrum ausführen. Außerdem lasse ich den Bot auch Würfel nehmen und abgeben. Unter 4 Würfel aber nicht. Das wäre Nonsens. Wenn der Bot 4 Würfel nur mehr hat, dann stellt er drei davon auf 6, 4, 2 ein und würfelt nur einen mehr in der Einstellphase.

    Alles ein wenig verfeinert. ;)

    Und beim Kartenwählverfahren beim Bot (Prototyp- und Personen) gehe ich schon mit der in den Botregeln beschriebenen Würfelei vor - ich schau mir dann aber schon die Karte an und Vergleich dann die Verbliebenen. Und wenn die Botwahl kompletter Nonsens ist würfel ich neu oder wähl einfach die stimmigere Karte aus. So bekommt der Bot bei mir auch die 4 Extrapunkte bei Sets.

    In der Regel liegt der Bot so zwischen 80 bis 110 Punkte. Er kann auch regelgerecht eskalieren, wenn er zuhauf Karten nimmt. Da wollte ich zuerst auf eine gewisse Kartenzahl beschränken, hab es dann aber gelassen, weil man sehr gute Möglichkeiten als Spieler zum Dagegenhalten hat.

    Wie geht Ihr in Euren Partien mit dem Zufallselement um, dass die Kartenauslage mal für den einen Spieler wirklich ideal passt und einen Bonus erzeugt und dann wieder mal für einen selbst nicht, weil schlicht keine passende Karte kommen will, die mit der eigenen Kartenauslage einen Bonus ergibt?

    Kam lange nicht mehr aufm Tisch, weil es bei uns doch stark polarisierte und teils (sorry für die Direktheit) als rotzlangweilig und dröges Eurogame empfunden wurde. Anderen hat es gefallen und mir gefällt es weiterhin, schon seit dem Steam-Punk-Prototyp, besonders durch das "gib aus was Du willst, aber lebe mit den Konsequenzen"-Element der geheim einstellbaren Aktionsstärken der Würfel.

    Du. "Langweilig" ist eine reines Befindlichkeitswort. Einer empfindet es so, der andere so. Also ich kann sagen in der Familie und bei den Bekannten hat es Eindruck hinterlassen. Das Spiel wurde vermisst (nicht nur von meiner Seite) und wird zu Spielen gefordert. Und das ist gerade bei meiner Familie die größte Auszeichnung. Und weil gerade über Befindlichkeit gesprochen wird. Ich finde gerade bei Brass Birmingham keinen Grund der mich vor dem Verkauf abhält. Hat auch etwas mit Langweiligkeit zu tun, der Rotz fehlt dabei halt. ;)

    Die Frage mit der passenden Kartenauslage kann ich so nicht ganz greifen. Meinst du damit die zusammenhängenden Sets der Prototyp und Personenkarten die 4 SP mehr bringen? 4 Punkte sind ja schön, aber da kann man auch anders gut dagegenhalten. Meiner Meinung nach verliert man Crystal Palace nicht weil die Kartenauslage jemanden scheinbar bevorzugt, sondern weil man nicht strategisch darauf reagiert. Wenn jemand Sets sammeln kann, dann hat man das ja selbst zugelassen. Natürlich muss man in erster Linie auf sich selbst schauen, aber das "Suppe spucken" darf man nie vergessen.

    #CrystalPalace

    Ich hatte es verkauft, obwohl mir das Spiel sehr gefallen hat. Es war eine Laune. Und dann war lange Zeit vezweifelte Suche nach einer deutschen Version (weil ich den Verkauf bereute). Klaus_Knechtskern hat meine Suche beendet - ich konnte sein "doppeltes" Exemplar kaufen. Danke dafür nochmals.

    Mittlerweile wird das Spiel mit einem Fozzybear Insert veredelt. Noch hab ich es nicht, aber es kommt. Und es wird toll, wie sein #Undaunted-Reihe Insert. Auch Danke dafür.

    Seit drei Wochen zocke ich nur #CrystalPalace. Es ist einfach ein Fest. Meistens spiele ich alleine, der BGG-Solomodus macht extrem Spaß. Ich spiele den erweiterten Modus, der Punkte macht. Und das klappt sehr gut.

    In den drei Wochen wurde 7 Solopartien, 2 Partien zu Zweit und 2 Partien zu Dritt gespielt.

    Dieses Ausprobieren der verschiedenen Wege ist so was von motivierend. Ob man seinen Weg über die Buzzleiste, rein über die Prototypkarten oder die Personenkarten usw. sucht oder nach einer gemischte Weise vorangeht. - es ist einfach immer knapp im Spiel und spannend.

    Meiner Meinung nach ist Crystal Palace, von der Balance, ein Vorzeigeprodukt ersten Ranges. Mit jeder Strategie könnte man gewinnen, aber das "haushälterische" Durchziehen seiner Strategie und das Garnieren mit anderen Bereichen die sich mit der Hauptstrategie triggern ist die Krux des Ganzen.

    Ich hatte in der letzten Dreierpartie die Personenkarte ab Runde 1 (Name fällt mir nicht ein - ich glaub es war Livingston), die mir pro Kredit in der Gehaltsphase 1 Siegpunkt beschert.

    Am Schluß der Partie hatte ich 6 Kredite, verlor die Partie als Zweiter mit 6 Punkte Rückstand (97 Punkte). Allein aber diese Personenkarte brachte mir 17 Siegpunkte von den 97 ein. Also rund 6% der Punkte.

    Klingt nicht viel, aber man sieht das auch solche destruktiven Spielweisen mit Krediten Punkte bescheren.

    In der Nachbetrachtung des Spiels war es wahrscheinlich um 1 Kredit zu viel und dementsprechend eine andere Aktion zuwenig für den Sieg.

    Auch der Solomodus von BGG bockt voll. Natürlich etwas swinggy, weil vom Bot genommene Prototyp- und Personenkarten die vollen SP bringen. Das heißt, wenn der Bot in seinen Zügen überdurchschnittlich oft die Orte der Prototyp- und Personenkarten besucht, dann rennt er in der SP-Leiste Vollgas davon. Aber gerade diesen Umstand finde ich wieder herausfordernd, weil man dann selber aktiver werden und vielleicht seine Strategie abändern muss.

    Als nächstes probier ich mal aus so schnell wie möglich mit 6 Würfel die Runden zu zocken (normal hat man ja 4). Da man aber jedes eingestellte Würfelauge mit 1 Pfund Spielgeld direkt bezahlen muss, eine besondere Herausforderung.

    Für mich ist #CrystalPalace eine wirkliche Perle. Unscheinbar für die Meisten, für mich ganz strahlend. Danke, Carsten Lauber für dieses Spiel. Leider läuft es unverdient unter dem Radar.