Eine halbwegs unabhängige Finanzierung über Youtube, Patreon oder ähnliches kann, Stand 2019, in einem Exoten-Hobby wie Brettspiele IMHO höchstens für englischsprachige Kanäle klappen. Bei Schminktips, Grillen und anderen massenkompatibleren Sachen sähe das vermutlich anders aus, aber nicht in unserem kleinen Bereich. Bei den Medien mit hoher Reichweite (Video) sind die Kosten (Zeit, Arbeit) zu hoch. Bei den günstigeren Sachen (Blogs) sind die Reichweiten zu niedrig, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb bleibt im deutschsprachigen Bereich alles im Hobbybereich hängen oder entwickelt sich zum schlecht bezahlten Alles-Hochjubler.
Manche versuchen sich wie H&C an Mischfinanzierungen -- aber genau das geht dann IMHO besonders gründlich in die Hose, weil sich dann unterschiedliche Interessen und Erwartungen einfach fundamental widersprechen. Der Patreon-Unterstützer erwartet dann kritische Reviews, auch von "großen" Titeln. Die etablierte Firma, die eben dieses Review sponsort, erwartet dagegen ein wohlwollendes Review. Beides zugleich kann der Reviewer gar nicht leisten. Selbst wenn der Macher die widersprüchlichen Interessen oft unter einen Hut bringen kann -- wenn's mal knallt, dann aber gleich richtig, mit direktem Verlust von Reputation.