Beiträge von Alex SpieLama im Thema „Rollenspieler im Forum“

    ich spiel Rollenspiel nur noch via Video und FoundryVTT und ich möchte quasi nie mehr am Tisch spielen :D (Um Mal das 100% Gegenteil zu bringen). Den komfort eines VTTs beim Verwalten von Spielmechaniken möchte ich nicht mehr missen.

    Wobei, eine Runde Cthulhu könnte ich am Tisch noch mitspielen, alles andere was mehr Mechanik hat - nein danke.

    Das ist die typische Diskussionen unterschiedlicher Ansätze im RSP. Fakt ist, die müssen gar nicht so gegensätzlich sein wie von WarFred hier dargestellt. Ich setze z.B. genau das, was WarFred gerade schilderte auch in meiner Pathfinder 2 Runde um - außer eben im Kampf, da gehts um reine Werte und cleveres taktisches agieren. Aber im sogenannten "Exploring" zählen Ideen und Rollenspiel.

    ich erlebte aber auch immer wieder Spieler, die mit einem "Powergaming Ansatz" an Systeme wie Cthulhu, Warhammer Fantasy und Co. rangegangen sind scheitern. Deswegen ist es so wichtig, dass jeder seine Vorlieben kennenlernt und passende Systeme für sich und seine Gruppe findet.

    Seid ihr alles reine Spielleiter?

    Im Großen und Ganzen ja. Ich spiele in anderen Runden bei OneShots hin und wieder mit um mir Anregungen von anderen GMs zu holen, aber in meiner eigenen Leite ich nur. Das ist ja auch das was Spaß macht. Denn als Spieler hat man ja ein "Problem": Man darf die ganzen tollen Abenteuerbände nicht lesen :O

    Ich nehm die Frage von Vajras Mal hier auf, weil sie generell Rollenspiel betrifft:
    "Wie bereitet ihr euch denn auf ein Onlinerollenspiel vor? Also was müssen z.B. die Spieler und was der SL machen?"

    Also - es gibt da wie immer Wünsche, Erwartungen und unterschiedliche Typen.
    Als Spielleiter wünsche ich mir, dass meine Spieler sich mit den Möglichkeiten/Fähigkeiten ihres Charakters sowie für sie relevante Regeln beschäftigen. Es nervt etwas, wenn jemand im Kampf erst Mal 10 Minuten lang seine Zauber durchliest.
    Des Weiteren sollten die Spieler eben Zeit, Konzentration und ne gewisse Verbindlichkeit mitbringen.

    Als SL ist es unterschiedlich wie viel ich vorher mache. Ich bin nicht gut im improvisieren - auch deshalb spiele ich nur "Kaufabenteuer" hier hängt es halt davon ab, ob es schon ein Premium oder freies Modul mit Maps etc. für das Abenteuer gibt oder ob ich das noch selbst bauen muss und der Aufwand ein Abenteuer generell vorzubereiten ist von System zu System und Abenteuer zu Abenteuer enorm unterschiedlich. Ein Dungeoncrawl lässt sich viel schneller vorbereiten als ein Abenteuer in einer offenen großen Stadt - man will den Spielern ja auch nicht sagen "Hier kannst du jetzt nicht hin." Wobei meinen Mitspielern klar ist - und das klärt man bevor man zusammen spielt - das railroading dem Spaß und Erleben der Geschichte dient. Die Geschichte der Abenteuer ist der Fokus, nicht ein freies Open World Spiel. Das ist aber etwas, das kann man im Rollenspiel schon fast als unterschiedliche Glaubenssätze auffassen.


    Tja und zu guter letzt hab ich Spaß daran Immersion durch technische Spielereien aufzubauen. Die Spieler lauschen an einer Tür? Dann hab ich hoffentlich ein passendes Soundfile dafür. Die Spieler finden einen brief? Den hab ich vorher in einem Bildprogramm gestaltet. Und und und. Die Kreativität, das Vorbereiten und gespannt sein wie die Spieler darauf reagieren - das ist es, was mir als SL Spaß macht.

    Nunja, wir spielen über Roll20, da spinnt die Video Übertragung mehr, als dass sie funktioniert.

    ich sags Mal "sarkastisch": irgendwie selbst dran schuld, wenn man shitty roll20 nutzt :D

    Wirklich, Roll20 waren die ersten und sind genau auf dem Stand stehen geblieben. Anstatt die Pandemie zu nutzen, wurde roll20 einfach nur schlechter. Das ganze Ding, gehört in den Müll gekloppt. Keine Chance gegen FoundryVTT oder selbst sowas wie Astral (das aber wohl eingestellt wird.)

    FoundryVTT ist jetzt 2 Jahre alt - wurde von 1 Person entwickelt und über Patreon finanziert und schlägt roll20 in jeder Kategorie außer in einer: Anmelden und losspielen.

    Ich spiele mittlerweile nur noch online und möchte es nicht mehr anders. Auf meinem YouTube Kanal "SpieLama" oder auch auf "RPGLama" habe ich ein paar Videos zu dem Tool "Foundry Virtual Tabletop" das ich als besten digitalen Spieltisch empfinde. Ich hab sie alle probiert, Astral, Roll20 (brrr!) und andere - FoundryVTT ist die eierlegende Wollmilchsau - ist aber auch nicht ohne. 50€ für die Lizenz und dann muss man noch schauen wie man das ganze hostet - also entweder selbst, was einige technische Hürden mit sich bringt, oder über einen Hostingservice wie the Forge (The Forge), womit man dann bei nem 10er im Monat ist.


    Ganz besonders die Premium-Module der Verlage haben es mir bei FoundryVTT angetan, denn sie verkürzen meine Vorbereitungszeit als SL massiv. Ein aktuelles Video dazu zur Pathfinder Beginner Box hab ich ja hier im Thread gepostet (oder man findet es auf SpieLama)

    Mit Spelljammer wurde übrigens vor kurzem sozusagen „DnD in Space“ angekündigt 😃

    Ich find ja so gut wie alle DnD Settings außer Ravenloft ganz fürchterlich brrrr - naja Forgotten Realms geht noch einiges, aber Spelljammer ist für mich der Inbegriff einer sich selbst nicht ernst nehmenden Welt - kann damit persönlich gar nichts anfangen.

    Wünsche aber allen viel Spaß. Der Erfolg von DnD 5e tut dem ganzen Hobby gut!

    Und ich lass das Mal hier:

    Und da wird es "das eine System" nicht geben. Denn gerade Rollenspielanfänger müssen durch das Kennenlernen von Systemen ihre Präferenzen erst entdecken. Ich dachte immer ich steh total auf RPGs die ganz dolle Kämpfe haben und hatte dann über Jahre den größten Spaß mit Cthulhu wo Kämpfe wirklich das letzte sind, was man haben will. Des Weiteren dachte ich immer, Spielleiten wird mir nie spaß machen - heute will ich nichts anderes.

    Star Wars FFG sollte DAS SYSTEM für mich sein. Am Ende hat es mich nach 2 Jahren Spielzeit nur noch genervt. Bei Pathfinder 2e genau anders herum: Das hätte ich mir aufgrund seiner Detailfülle und Komplexität nie vorstellen können, dann kam sowas wie FoundryVTT und jetzt liebe ich es. Ach was, aktuell vergötter ich es.

    Präferenzen entwickeln sich, indem man neues kennenlernt. Scheut euch nicht, probiert aus, verkauft Systeme wieder, schafft neues an. Habt einfach Spaß!

    In all den Jahren hab ich im RPG unterschiedliche Richtungen ausgemacht, die oft entgegengesetzt zueinander sind:

    - Viel Würfeln vs. wenig Würfeln
    - Fokus auf Kämpfe vs. Fokus auf Erzählen
    - Veröffentlichte Abenteuer vs. Abenteuer selbst schreiben
    - Freies Spiel vs. Railraoding (Spieler auf festen Pfaden lenken/leiten)
    - Allgemeine Systeme vs. Setting-spezifische Systeme => der wohl geringste Widerspruch, weil alles lässt sich ändern, wenn man will

    Ich mach Mal ein paar Vergleiche dazu:
    Symbaroum - nur die Spieler würfeln und das nicht oft vs. Pathfinder 2e - sehr viel wird ausgewürfelt
    Star Wars FFG mit seinem cinematischen Würfelsystem das dass erzählen vorantreiben soll vs. Pathfinder 2e - Fokus deutlich auf taktische Kämpfe
    - GURPS vs. Der eine Ring => allgemeines System / universal rollenspiel gegen ein System das komplett auf Herr der Ringe angepasst ist. Wobei es zum Beispiel "Mittelerde 5e" gibt, das damit zeigt, dass jedes Setting sich auf alle Regeln portieren lassen. Ein Setting sitzt eigtl immer nur auf den Regeln oben auf und manchmal sind ein paar Regeln Setting bedingt. Symbaroum als System bei dem wenig gewürfelt wird, gibt es mittlerweile auch als Symbaroum 5e - bei dem dann viel gewürfelt wird :D

    Wie ich schon schrieb, sind wir auch denglisch unterwegs. Das liegt nicht nur an den englischen Regelwerken, sondern eben auch an den unendlichen Ressourcen im Internet, die meist englisch sind. Sei es Webseiten für Abenteuer, Werte oder irgendein HomebrewKram. Das kann man alles viel leichter einbauen, wenn man Regelbegriffe und wichtige Namen auf englisch hält.

    Und so geht meine "Heldentruppe nach Gauntlight Keep, legt am Torhaus eine Perception-Probe ab um zu sehen ob die morsche Zugbrücke noch trägt und im Falle des Zusammenbruchs brauch es einen Athletic-Check, eventuell den Einsatz des Hero-Points um nicht drauf zu gehen ;D
    Die meisten sprechen "Common", manche Wesen auch "Undercommon" unser Halb-Ork kann zusätzlich "orcish".

    Ein Gedanke hilft enorm: Wir sind eh in einer Fantasywelt. Und ob das nun irgendwelche deutschen ausgedachten Fantasybegriffe sind, oder eben englische, macht eigentlich keinen Unterschied. Jeder der World of Warcraft vor der Eindeutschung gespielt hat, wird das verstehen. Damals ging man nach Stormwind und besuchte in Ironforge Magni Bronzebeard und nicht Sturmwind und Eisenschmiede...

    Ich bevorzuge beides - je nachdem worauf ich Lust habe.
    Ich hab jetzt jahrelang sehr erzähllastige Systeme gespielt - Cthulhu, Star Wars FFG, Symbaroum.
    Durch die neuen Möglichkeiten die mir FoundryVTT bietet, hatte ich sehr viel Lust auf richtigen Dungeoncrawl und den bietet mir Pathfinder 2 gerade in allen Facetten des Möglichen - trotzdem gibt es immer auch passagen, die ruhiger sind. Insgesamt mag ich aber z.B. an Pathfinder 2 in ruhigeren Passagen sehr, dass es nicht zich verschiedene Werte gibt (wie bei Cthulhu z.B.) sondern wenns ums Klettern geht, wird halt auf Athletik gewürfel. Gehts um magisches wird auf Arkan gewürfelt. Ich find es viel cooler, wenn ein Charakter im Kampf ausdefiniert ist und der Rest eher allgemein und einfach gehalten wird - denn dann kann man wirklich rollenspiel aufleben lassen UND kämpfe genießen :D

    Ulisses und FoundryVTT haben mir beigebracht, mich an englisches Material zu trauen und auf deutsch damit zu spielen. Somit sind Sätze wie "Gehe zu Gauntlight Keep" und "Würfel auf Perception und mach deinen Saving Throw" ganz normal :D

    Jo und wer auf Ulisses übersetzungen setzt wartet a) ewig und b) kann nur enttäuscht werden :D
    Wenn ich sehe wie sehr die bei Warhammer Fantasy 4th und Pathfinder 2e hinterher hängen, dass sie die Warhammer 40k Wrath & Glory Lizenz an Cubicle7 abgeben (mussten?), obwohl sie das Spiel selbst entwickelt haben (und es war ... naja Cubicle7 hat es gefixt), dass sie die Dungeons & Dragons Lizenz verloren haben und die extrem mangelhafte Qualität der Star Wars RPG Übersetzungen von falschen Texten bis hin zu fehlenden Spielrelevanten Zeichen und ähnlichem, muss ich leider sagen: Mein Vertrauen in Ulisses Übersetzungen geht gegen 0. Ulisses kümmert sich um ihre eigenen Linien - allen vorran DSA und Hexxen und das wars gefühlt auch.

    kingkurt schon von symbaroum 5e gehört? Offiziell von free league. Symbaroum portiert in 5e Regeln. Die Regeln von Symbaroum, besonders das balancing, fanden wir leider auch nur sehr mäßig.


    Dumon naja, TEW von cubicle7 ist komplett überarbeitet und zu jedem Band gibt es einen Companion Band mit Ideen, Vorschlägen, Ergänzungen etc. Einfach unendlich viel Material. Aber grandios gemacht, auch wenn whf4 auch so seine Macken hat.

    waldi84

    weil mich bei DnD die Settings und die Aktionsökonomie nicht anturnen. DnD 5e ist ab lvl 10 deutlich unbalanced im Vergleich zu Pathfinder 2 und ich liebe Paizos Ansatz "Abenteuer und keine Regeln zu verkaufen". Alles zu Pathfinder 2 ist im Archive of Nethys verfügbar. Das ist massiv unterstützenswert.

    Und zu guter letzt: Ich spiele über FoundryVTT mit Freunden aus ganz Deutschland - da gewinnt am Ende auch einfach die technische Umsetzung.


    Krazuul richtig, das kommt noch hinzu - es kann so viel mehr. Aber selbst wenn man sich auf den Dungeoncrawl fokussiert - wie zum Beispiel beim Pathfinder 2 Abenteuerpfad Abomination Vaults - ist es ein spitzen System.

    So, ich muss hier noch Mal was los werden: Mittlerweile kann ich DungeonCrawler Brettspiele nicht mehr ab. Seit ich Pathfinder 2e Luft geschnuppert - ach was, nicht nur gschnuppert, volle Kanne in mich reingesaugt - habe, fehlt mir an allen Brettspielen mit Fokus auf Dungeoncrawl extrem viel.

    Hinzu kommt, dass mir die Spielleitung massiv Spaß macht - aber das ging mir bei Brettspielen schon so, als Besitzer ist man eh immer der "DM/GM/SL".

    Pathfinder 2e erfüllt besonders mit seiner Umsetzung für FoundryVTT alle meine Wünsche. Und um euch das zu demonstrieren, geb ich euch schon Mal nen Einblick in mein Video:

    [Externes Medium: https://youtu.be/vt9Ev0WhaQI]


    Ist das nicht geil? Ja, es ist nah dran an einem Computerspiel - aber eben doch nicht.
    War das jetzt nur Werbung für mein Video? Nö, ich will euch den Grund meiner Begeisterung aber zeigen!

    Vielleicht ein neuer Anlauf für Star Wars in Deutschland?

    vergiss es. das wird ja auch von asmodee nicht weiter geführt.

    Warhammer Geschichte

    Zumindest Fantasy liegt bei Ulisses. 40K (Wrath & Glory) wurde Ulisses ja weggenommen und zu Cubicle7 transferiert, die es überarbeitet haben und wie jedes ihrer Systeme grandios supporten. Da sehe ich ne Chance auf ne deutsche Lizenz, glaube aber nicht dran - 40k Pen&Paper war schon immer recht nischig in DE.

    DnD bei Pegasus? 😅

    Warhammer 40k wrath & glory bei Pegasus?

    Muss ja was sein, was nicht bei Ulisses liegt und "groß" ist.

    Find die Entwicklung aber großartig. Ich liebe Pegasus rollenspielarbeit!

    Thygra richte Mal ein Lob aus! Und lasst die Rollenspiele beim pressetag nicht runter fallen :D

    Aktuell spiel ich nur noch online über FVTT und hab das eigentlich als für mich perfekt entdeckt. Gerade als SL macht es das Leben soo viel einfacher, dass ich darauf nicht mehr verzichten möchte. Trotzdem vermisse ich das Spielen am Tisch - ich weiß aber noch nicht, wie ich das kombinieren soll. Denn besonders das automatische Ausrechnen von Boni, Mali etc. bei Kämpfen nimmt viel Downtime aus den Rollenspielen raus und sorgt damit dafür, dass man sich aufs wesentliche konzentrieren kann.