Beiträge von Sloti im Thema „06.05.-12.05.2019“

    Die Spieleabende werden immer kürzer, daher fasse ich die letzten beiden zusammen. Es wurde dabei wie meistens nur mit der Freundin gespielt.


    Zum Start gab es unsere Erstpartie Crisis von Pantelis Bouboulis und Sotirios Tsantilas. Aufgrund dessen, dass keine Vorgabe für die Austeritätsplankarte (gibt Rundenziele für die sieben Runden an) angegeben war entschieden wir uns dabei für die mittlere Schwierigkeitsstufe. Durch den bereits bekannten Worker Placement-Mechanismus und die Aufteilung der Felder auf dem Spielplan lief die Erklärung sehr flüssig und wir konnten schnell beginnen.

    Während meine Freundin zu Beginn der Partie erst einmal versuchte sich über eine Bank (Unternehmen, das einem Credits einbringt) mit weiteren Credits (Geld) zu versorgen, setzte ich mit einem Kraftwerk (Unternehmen, das Energie produziert) auf die Produktion der vermutlich wichtigsten Ressource Energie (wird für die Aktivierung vieler Unternehmen benötigt). Damit fehlte es uns zwar an einer Einnahmequelle für Siegpunkte, um das Rundenziel zu erreichen, wir gingen aber beide davon aus, dass eine Reduzierung des Finanzstatus (wird entsprechend der Differenz zum Rundenziel modifiziert und beendet die Partie vorzeitig, sofern er unter null fällt) noch zu verkraften sei.

    Der Nachteil bei den Credits veranlasste mich in der zweiten Runde dazu einen Kredit (man verliert einen Siegpunkt und erhält 10 Credits) aufzunehmen um überhaupt in ein Unternehmen (Hauptquelle für Siegpunkte, Credits und Ressourcen) investieren zu können. Daher versuchte ich dann auch erst einmal über eine Eisenbahn (Unternehmen, das einem Credits einbringt) meine folgenden Kosten zu decken. Meine Freundin konzentrierte sich hingegen bereits auf Siegpunkte, die ihre in einer Farm (Unternehmen, das Nahrung produziert) produzierte Nahrung (Ressource) beim Export (Ressourcen abgeben um Exportaufträge zu erfüllen und Siegpunkte sowie Credits zu erhalten) bringen sollte. Leider sorgten dann mein fehlender Beitrag und der überschaubare Erfolg meiner Freundin für eine weitere Verschärfung des Finanzstatus, sodass wir hier langsam in Bedrängnis kamen.

    Daher galt es in der dritten Runde vor allem das vorzeitige Ende zu verhindern. Durch einen meiner Ingenieure (Angestellter, der für den Betrieb verschiedener Unternehmen benötigt wird), der über ein hohe Fähigkeitsstufe (kann bei entsprechendem Einsatz die Produktivität der Unternehmen erhöhen) verfügte, war ich aber in der Lage unsere Situation durch eine gut laufende Schwerindustrie (Unternehmen, das Chemikalien produziert) und weiteren Export wenigstens zu neutralisieren. Der weiterhin überschaubare Beitrag meiner Freundin sorgte aber auch dafür, dass wir keine Verbesserung erzielen konnten.

    In der folgenden Runde kämpften wir also erneut gegen den drohenden Bankrott (Finanzstatus sinkt unter null und die Partie endet vorzeitig). Leider kamen uns die Exportaufträge (geben die Ressourcen, die exportiert werden können vor) nun nicht mehr entgegen und durch die ausgereizten Investition aus der vorherigen Runde hatten wir auch nicht die notwendigen Ressourcen um weitere Unternehmen ans Laufen zu bringen. Das Ende war daher unvermeidlich und wir mussten uns dem Spiel geschlagen geben.

    Beim Aufbau unserer Engine haben wir die Rundenziele wohl etwas zu sehr aus den Augen verloren und den Anstieg dieser auch unterschätzt. Das wurde uns dann hinten raus zum Verhängnis. Hier wären wir vermutlich besser in der leichten Schwierigkeitsstufe gestartet, um uns besser daran zu gewöhnen.

    Angenehm flüssig ablaufendes Worker Placement-Spiel, dass durch das semi-kooperative Element des Finanzstatus und die Engine Building-Elemente mit den Angestellten (werden für den Betrieb der Unternehmen benötigt) durchaus seine Reize hat. Die Verknüpfung mit dem Thema und die grafische Gestaltung ist auch gelungen, sodass der Ablauf dadurch unterstützt wird. Durch den überschaubaren Anspruch und die angenehme Spielzeit wird es sicher schnell wieder auf den Tisch kommen.


              


    Weiter ging es mit Russian Railroads von Helmut Ohley und Leonhard Orgler. Die letzte Partie lag bereits ein paar Jahre zurück daher mussten wir uns vor Beginn der Partie erst einmal durch die Masse an Material arbeiten. Nach der Sichtung entschieden wir uns dazu das Deutschland-Modul (Spielertableaus, die mit Streckenausbauten spezialisiert werden können) und Die neuen Ingenieure (zusätzliche Ingenieure und eine Variante mit Fragezeichen-Plättchen) zu verwenden.

    Die ersten Runden dienten erst einmal dem Strecken- (vorrücken der Gleise, um die Strecke auszubauen beziehungsweise aufzuwerten), Lokomotiven- (platzieren von Lokomotiven zur Erhöhung der Reichweite bei der Wertung) und Fabrikbau (platzieren von Fabriken zur Erweiterung der Industrieleiste). Hier konnten mit den ersten Schritten der schwarzen Gleise (schalten die weiteren Gleisfarben frei und lösen verschiedene Vorteile aus) unter anderem auch die grauen Gleise (liefern einen Punkt bei der Wertung) freigeschaltet und vorangetrieben werden, sodass in der Wertung erste Punkte eingefahren wurden.

    Ich konnte dabei bereits auf den ersten Ingenieur (ist ein persönliches Aktionsfeld) zurückgreifen, der mir mit je einem Schritt für das schwarze und das graue Gleis wichtigen Fortschritt lieferte, ohne von den dazugehörigen Aktionsfeldern abhängig zu sein. Damit hatte ich die Möglichkeit das Aktionsfeld für zwei Münzen (sind für die Ausführung mancher Aktionsfelder notwendig und können auch Anstelle von Arbeitern eingesetzt werden) immer frühzeitig besetzen zu können und damit auch die Beschaffung der Ingenieure zu kontrollieren.

    Als meine Freundin sich dann den Streckenausbau (legt die Vorteile des Streckenabschnitts fest) für die Strecke Nürnberg-Fürth (untere kurze Strecke mit zwei Bereichen für Streckenausbauten) sicherte, der ihr zeitnah einen zusätzlichen Arbeiter (werden in verschiedenen Anzahlen für das Ausführen der Aktionen verwendet) freischalten würde und später die Punkte der gesamten Strecke bei der Wertung verdoppeln würde, war die Strategie meiner Freundin klar. Ich setzte daher auf die München-Strecke (lange mittlere Strecke, die Felder für Verdoppler zur Verfügung stellt) und Verdoppler (verdoppelt den Wert des zugehörigen Gleises) nachdem ich mir zwei Einkommensplättchen (Aktionen, die einmal jede Runde durchgeführt werden können) für Gleisschritte gesichert hatte.

    Durch die Ingenieurin, die sich meine Freundin sicherte, die es ihr erlaubte, einen fremden Ingenieur zu nutzen, verzichtete ich darauf mich mit weiteren Ingenieuren einzudecken und nutzte nur deren Aktionen, wenn diese auf dem wechselnden Aktionsfeld zur Verfügung standen. Eine gute Vorbereitung erlaubte es mir dabei aber unter anderem den Ingenieur zu nutzen, der das graue Gleis bis zum schwarzen Gleis vorzieht. Damit konnte ich dann neben einigen Schritten auch einen weiteren Arbeiter freischalten.

    Das Spiel nahm zur Mitte der Partie dann richtig fahrt auf. Hier konnte ich in einem Zug nämlich nicht nur einen der Fragezeichen-Vorteile (verschiedene starke einmal Effekte) sichern, sondern gleich drei. Neben weiteren wertvollen Gleisschritten brachte mir das dann auch einen Sprung auf der Industrieleiste (entsprechend des Fortschritts Punkte in der Wertung), sodass ich mich bei der nächsten Wertung absetzen konnte.

    Leider gibt es kaum Möglichkeiten an Verdoppler zu gelangen, sodass ich nach und nach meinen Vorteil einbüßte, als meine Freundin ihre Strecke ausbaute. Zwar konnte ich eine abgeworfene Lokomotive als Fabrik (sobald der Industriemarker auf eine Fabrik zieht wird deren Funktion ausgeführt) zurückholen, um mir darüber weitere zu sichern, doch war meine Freundin in der Zwischenzeit auch nicht untätig und sicherte sich einen Aufwerter (Punkte für Gleise erhöht) um ihre Punkteausbeute hochzuschrauben.

    Das meine Freundin mir dann mit den letzten Lokomotiven auch die Option auf einen weiteren Fragezeichen-Vorteil nahm, schränkte meine letzten Züge ein. Inzwischen auch mit zwei Spielendekarten (zusätzliche Punkte für verschiedene erfüllte Bedingungen) versorgt, machte sie es somit richtig spannend. Ich schaffte es noch durch gutes Timing bei den Ingenieuren mir wenigstens die Mehrheit dieser und damit die größere Punkteausbeute bei Spielende zu sichern, dann ging es aber bereits in die letzte Wertung. Hier konnte meine Freundin die Höchstpunktzahl des Spieles verbuchen, sodass es mit einem engen Spielstand in die Schlusswertung (Spielendekarten und Mehrheit bei den Ingenieuren liefern noch zusätzliche Punkte) ging, bei der ich mich letztlich beim 351-319 vorne halten konnte und den Sieg verbuchte.

    Eine wunderbare Komposition von Mechanismen mit dem Highlight in den Fragezeichen-Vorteilen. Durch die Erweiterungen mit genügend Varianz versorgt, konnte immer noch nicht alles vollends erkundet werden, sodass wir immer wieder feststellen, dass das Spiel viel zu selten auf den Tisch kommt. Wir hoffen unsere Erfahrungen insbesondere mit den Erweiterungen aber in der nächsten Zeit noch ein wenig weiter vertiefen zu können.


              


    Danach gab es eine weitere Partie Splendor von Marc André. Aus der Erweiterung Die Städte von Splendor wurde das Modul Der Orient (zusätzliche Entwicklungskarten) hinzugenommen, das wir als einziges Modul bisher noch nicht ausprobiert hatten.

    Nach den ersten Runden in denen wir uns erst einmal mit Edelstein-Chips (Ressourcen) für die Entwicklungskarten (liefern Prestigepunkte und dauerhafte Vergünstigungen) versorgen mussten, versuchte ich mich entsprechend unserer üblichen Vorgehensweise erst einmal in der Breite bei den Vergünstigungen (entspricht einem Edelstein-Chip) aufzustellen, um meiner Freundin keine einfache Karten überlassen müssen. Meine Freundin hingegen nutzte die Möglichkeiten, die ihr das Modul in Form der Entwicklungskarten mit Säckchen (wird auf eine bereits gekaufte Karte platziert und zählt als Vergünstigung der gleichen Farbe) brachte und setzte auf eine größere Zahl Vergünstigungen einer Farbe (jeder Edelstein-Chip ist einer Farbe zugeordnet).

    Das ermöglichte es meiner Freundin frühzeitig auf die Entwicklungskarten höherer Stufen (liefern mehr Prestigepunkte) zu gehen, sodass sie sich bei den Prestigepunkten absetzen konnte. Aufgrund dessen, dass ihre Farben aber nicht optimal mit den Adeligen (man erhält Zugriff durch bestimmte Sets von Vergünstigungen und bekommt damit zusätzliche Prestigepunkte) korrelierten, konnte ich mir den ersten sichern und aufschließen. Zwar schaffte es meine Freundin sich in den folgenden Zügen über Karten mit zwei Vergünstigungen dann zügig in der Breite aufzustellen, doch konnte sie mich nicht mehr daran hindern mir noch einen weiteren Adeligen zu sichern.

    Damit konnte ich die Führung übernehmen und inzwischen auch bei den Vergünstigungen gut aufgestellt in den nächsten Runden mit höherstufigen Entwicklungskarten den Sack zu machen. Meine Freundin betrieb zwar noch etwas Ergebniskorrektur musste sich beim 16-12 aber geschlagen geben.

    Durch die Orient-Karten wird einem eine Möglichkeit geboten sich frühzeitig auf bestimmte Vergünstigungen zu spezialisieren und damit auch die höherstufigen Karten zu erhalten. Damit ist es möglich bei passender Kartenauslage die Partie schnell zu beenden. Leider funktioniert das vermutlich nur wenn die Adeligen dazu auch passend ausliegen. Neben den Festungen bisher das interessanteste Modul, dass wir sicher demnächst noch in weiteren Partien erkunden werden.


              


    Zum Abschluss gab es dann noch unsere dritte Partie Claim von Scott Almes. Obwohl ich erneut in der ersten Phase (Anhänger rekrutieren) viele Karten mit einem hohen Wert hatte und mir daher auch viele gute Karten für die zweite Phase (Die Gunst der Fraktionen gewinnen) sicherte, lief es dort nicht mehr nach meinen Vorstellungen.

    Denn die zufällige Zuteilung der Anhänger (Karten für die zweite Phase) bescherte meiner Freundin eine Masse an Doppelgängern (Fraktion, die jede andere Fraktion bedienen kann), die ich nicht bedienen konnte. Damit hatte ich zwar eine Möglichkeit die hohen Zwerge (Fraktion, die in der zweiten Phase in den Punktestapel des Rundenverlierers gelegt wird) auf meiner Hand auszuspielen insgesamt blieben die Erfolge bei den meisten Fraktionen aber nur Stückwerk. Als ich mir zum Ende hin mit meinen verbliebenen Rittern (Fraktion, die einen Kobold ungeachtet der Werte schlägt) noch eine weitere Fraktion sicherte, konnte ich wenigstens einen kleinen Erfolg bei meiner Niederlage verbuchen.

    Interessanterweise hatte meine Freundin ausschließlich Karten in den drei Fraktionen, deren Gunst sie am Ende auch innehatte gesammelt, während ich Erfolge bei allen Fraktionen verbuchen konnte. Hier warten also immer noch Überraschungen auf uns und wir sind schon gespannt was die nächste Partie bringen wird.




    #Crisis #RussianRailroads #Splendor #Claim