Beiträge von Bierbart im Thema „06.05.-12.05.2019“

    Die alte Ausgabe von Im Wandel der Zeiten erlebt bei uns gerade ihren zweiten Frühling. In den vergangene Wochen habe ich drei oder vier Partien über die volle Spielzeit gespielt, immer zu dritt (der imho optimalen Spielerzahl).


    Ich finde es ausgesprochen schön, dass wir wieder Im Wandel der Zeiten spielen, denn zum einen will ich ja den ganzen neuen Kram gar nicht zocken! Ich will lieber die altbekannten, aber sehr ins Herz geschlossenen Lebensabschnittsgefährten auf den Tisch bekommen. Zum anderen: Ich bin einfach ein großer Freund zwar nicht dieser Art von Spielen im Allgemeinen, von diesem Spiel im Speziellen aber schon! Um die Wahrheit zu sagen, war ich Ende 2009 sogar eine Weile lang der Meinung, das sei das beste Spiel, das ich überhaupt kenne würde. Aber, nun ja. Damals kannte ich ja auch nicht allzu viele Spiele und war außerdem noch offen für das Genre der schweren Euros. Ich habe es sicher schon irgendwann einmal an anderer Stelle in diesem Forum auf ähnliche Weise formuliert und wiederhole mich bestimmt, aber wäre es kein Zivilisationsausbauspiel, so würde ich es sicher nicht weiter beachten.


    Aber auch heute, einige Jahre später und innerlich vernarbt von Frusterfahrungen mit drögen Siegpunktmaschinen -- ich finde Im Wandel der Zeiten immer noch super, obwohl es spielmechanisch eben jene trockene Siegpunktmaschine ist, die ich normalerweise meide. Im Wandel der Zeiten überzeugt mich aber auf einer anderen Ebene: Es ist das Spielgefühl, das hier den Ausschlag gibt. Dabei -- oder gerade darum -- spiele ich eigentlich auch immer die selbe Strategie (übrigens wie auch beim Sid-Meier-PC-Civ, dem einzigen PC-Spiel, das ich in den letzten 10 oder so Jahren gespielt habe):

    • Erstens: Ich stehe total auf Wunder. Warum? Weiß nicht! Weil mir das sehr viel Spaß macht. Ob das sinnvoll ist oder nicht, ist mir egal. Ich baue IMMER mindestens 3 Stück.
    • Von Anfang an immer den Technologie-Engpass vermeiden. Forschen, was das Zeug hält, entsprechende Anführer wähle ich immer aus. Die blauen Spezialtechnologien haben es mir besonders angetan. Bringt's was? Keine Ahnung. Aber Forschen macht mir ebenfalls extrem viel Freude!
    • Der erste Arbeiter schicke ich in meinem ersten Zug immer in die Mine und versuche vordringlich, das Eisen zu entdecken.
    • Ich beende das Spiel fast immer als Despot.

    Und: Ich spiele nicht übermäßig aggressiv. Ein bisschen Überfall und so muss schon sein, aber ich habe in meinen vielleicht 25 bis 30 genau ein Mal einen Krieg begonnen, und das in der vorletzen Runde. Irgendwie habe ich Beißhemmungen bei diesem Spiel. Man will ja anderen Leuten nicht die mühsam gehegte und gepflegt Sandburg kaputt trampeln... Ich finde, abgesehen davon, den permanenten Kalten Krieg zwischen den Spieler spannend genug, diese ständige Sorge, militärisch ins Hintertreffen zu gelangen und von meinen Mitspielern aufgefressen zu werden. Außerdem, das möchte ich sehr betonen: Das spiel wäre OHNE diesen Stressfaktor der Kriegsbedrohung viel, viel schwächer!


    Kurz gesagt: ich wollte nur nochmal schreiben, wie sehr mir Im Wandel der Zeiten gefällt. Nichts für ungut. :)


    #ImWandelDerZeiten


    P.S.: Mitspieler vom Sonntag, Französisch nicht seine größte Stärke, wählte "Scheann der Ork" als Anführer. "WAS?! SCHEANN DER ORK?!". "Öhh ja, die heißt so. Warum? Ist die schlecht?"