Beiträge von Thygra im Thema „Out of Print“

    Die tatsächliche Nachfrage wird mitunter überschätzt, zumal sie sich auch potenziert. Denn jemand, der ein Spiel unbedingt sucht, sucht es nicht nur an einer Stelle, sondern an mehreren Stellen. Und so erhalten all diese Stellen das Gefühl einer Nachfrage, welche aber von nur einer Person ausgeht.


    So etwas ist insbesondere im Weihnachtsgeschäft im Handel zu spüren. Ein einfaches Rechenbeispiel: Irgendein Trend-Artikel (z. B. ein Lego-Modell oder ein Barbie-Zubehör) wird pausenlos im TV beworben und generiert eine deutlich höhere Nachfrage, als der Hersteller bedienen kann. Das Ding ist schnell überall ausverkauft. Trotzdem taucht das Ding auf Tausenden Wunschzetteln auf. Ein Händler erhält täglich 10 Anrufe nach diesem Artikel und muss allen absagen. Gefühlt hätte der Händler im Dezember 100 Stück davon verkaufen können, wenn er es nur vorrätig gehabt hätte. Und weitere 9 Händler in der Stadt oder Region hätten ebenfalls gefühlt 100 Stück davon verkaufen können, weil dort dieselben Leute angerufen haben. Wenn nun jeder der 10 Händler berichtet, er hätte 100 verkaufen können, könnte man glauben, das wären zusammen 1000 gewesen. Es waren aber nur 100, die insgesamt bei allen 10 Händlern hätten verkauft werden können. Jeder hätte also im Schnitt trotz 100 Anrufern nur 10 Stück verkaufen können.

    Aus meiner Sicht ist das kein aktueller oder neuer Trend. Das gab es vor 5 Jahren schon so und vor 10 Jahren ebenfalls.