Beiträge von hedisch im Thema „Game of Thrones - Aktuelle Staffel - Achtung, garantierte Spoiler - Betreten auf eigene Gefahr!“
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Dann versuche ich auch mal meine Eindrücke niederzuschreiben. Vorweg: Ich fühle mich bisher gut unterhalten.
Einige von Euch haben ja schon die Kritikpunkte besonders der letzten Folge zusammengetragen und da kann ich mich bei fast allem anschließen.
Dramaturgisch war für mich schon die 7. Staffel relativ schwach. Die Gründe sehe ich imho in der ab da fehlenden Buchvorlage und in der Erhöhung des Erzähltempos. In 7 Folgen kann man halt nicht so gut eine Geschichte weiterspinnen wie in 10.
Daher haben mir die beiden ersten Folgen der 8. Staffel wirklich gut gefallen, weil hier ohne Hektik alle Handlungsstränge zusammengebracht wurden. Es gab imho großartige schauspielerische Leistungen (z. B. Sam als er vom Tod seines Vaters und Bruders erfährt) und geniale Momente (Drogons Blick, Ritterschlag).
Die groß angekündigte größte Schlacht der Fernsehgeschichte fand ich dagegen meh. Da war deutlich mehr drin. Mehr rote Priesterinnen, bessere Kampftaktik, mehr tote Hauptfiguren etc. Ich hoffe da kommt im Nachhinein noch was (z. B. warum Bran in die Raben wechselt). Ehrlich gesagt, da muss noch was kommen. Da fehlen noch ein oder zwei Hodormomente, sonst ist die ganze Geschichte am Ende für'n Popo.
Versteht mich nicht falsch. Die Serie ist gute Fernsehunterhaltung, keine Frage, aber eine geniale Geschichte braucht auch ein geniales Ende. Da wurde von Martin ein Handlungsbogen über tausende Jahre mit spannenden Rätseln (Mauer/Nachtwache/Nachtkönig) entworfen und da möchte ich, mit Verlaub, verdammt nochmal nun geniale Auflösungen!
In der ersten Folge der Serie wurden Wildlinge abgeschlachtet und deren Körper in einem Muster zusammengelegt. Warum? Was steckt dahinter? Hat das Muster um den kleinen Umbar etwas damit zu tun? Wie entstand die Mauer? Warum gibt es rote Priesterinnen? Was ist der dreiäugige Rabe? Die ersten Menschen? Kinder des Waldes? Drachen? Undsoweiter...
Wie gesagt, da müssen noch Hodormomente kommen. Momente, in denen man mit Gänsehaut am ganzen Körper, fassungslos vor der Mattscheibe sitzt und die Tränen fließen.
Es gab ein paar gute Ansätze in der letzten Folge aus denen man deutlich mehr hätte machen können. Z. B. als Melisandre die Unsullied mit "Valar Morghulis" begrüßt. Das hätte im Laufe der Serie so vorbereitet werden können, als sei dies seit Jahrhunderten so vorgesehen: Eine sehr spezielle Sölderarmee, die nun ihren Zweck erreicht und diesen erfüllt: Valar dohaeris! Die Priesterin erinnert die Söldner an ihren obersten Zweck: Ihr Leben im Kampf gegen die Toten für alle Menschen zu geben. Und die Söldner antworten, dass sie bereit dazu sind.
Oder als Melisandre Arya fragt, was man dem Gott des Todes antwortet. Gut gemacht, aber leider nicht gut genug. Da hätte man damals bessere Hinweise geben können: Dass ein paar spezielle blaue Augen gemeint waren.
Tja und dann der Tod des Nachtkönigs. Njoltis hat es ja schon auf den Punkt gebracht. Da gibt es diese Super-Assasinin und dann schreit diese im aller wichtigsten aller Anschläge der Menschheitsgeschichte munter drauf los. Bäh! 4 minus, Klassenziel gerade so erreicht.
Die Hälfte der letzten Staffel steht noch aus und ich hoffe inbrünstig, dass die Macher der Serie da noch was zustande bringen, was den Erwartungen, die sie in den ersten Staffel geweckt haben, halbwegs gerecht wird.