Beiträge von Sempre im Thema „29.04.-05.05.2019“

    Gestern Abend haben wir zu zweit unsere Erstpartie Underwater Cities gespielt. Um es vorweg zu nehmen: Es hat einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen. Das Material? Joah, das passt schon. Ich bin zwar durchaus empfänglich für hochwertiges Spielmaterial, aber es gab jetzt auch keine Probleme mit dem vorhandenen. Karten werden bei uns sowieso gesleevt und die (dünnen) Spielertableaus liegen ja eigentlich nur rum. (Trotzdem hätten mir welche aus Pappe auch besser gefallen.) Einzig bei den Spielerhilfen hatte ich ein wenig Angst, dass sie vom bloßen Draufschauen verknicken könnten. ;)


    Die Interaktion ist - klassisch Worker-Placement - überschaubar. Dazu kommt das Wegschnappen von Zwischenzielen und Punktekarten für das Spielende. Negative Interaktion gibt es nicht, was ich bei einem Aufbauspiel sehr schätze. Man stelle sich vor, man könnte dem Mitspieler einen Tunnel einreißen oder die Ressourcen klauen, grausam. Interessante Entscheidungen sind dagegen genug zu treffen. Kommt einem der Mitspieler auf einem Feld zuvor, gilt es Plan B anzuwenden und der findet sich immer. Da aber jeder Spieler eigene Pläne verfolgt, ist es nicht so, dass man sich ständig gegenseitig ins Handwerk pfuscht.


    Schön auch die Zwänge, die einem die eigenen Karten auferlegen, denn die passen nicht immer wirklich zu den eigenen Plänen, bedürfen eventuell erst einer Vorbereitung, die aber gerade nicht möglich ist, da zunächst eine notwendige Ressource beschafft werden muss, wofür man aber eigentlich erst die andere Karte spielen müsste, bei der man dann aber den Bonus verliert und so weiter. Und so gilt es immer wieder auf der taktischen Ebene abzuwägen, wie die eigene Strategie erfolgreich umzusetzen ist. In meinem Fall hatte ich mich aufgrund der ausliegenden Regierungsaufträge und Siegpunktkarten sowie der Metropolen auf meinem Spielertableau entschieden auf Tunnel, Geld und Biomasse zu setzen. Das hat auch ganz gut geklappt.


    Die Karten bringen natürlich ein Zufallselement in das Spiel, aber ich mag so etwas (genauso wie etwa das Kartenabwerfen und -nachziehen bei Great Western Trail oder das Bag-Building bei Orléans), das ist mir allemal lieber, als dröge Berechenbarkeit sechs Züge im Voraus. Man kann natürlich Glück oder Pech beim Nachziehen haben, aber das sollte sich im Laufe des Spiels schon ausgleichen.


    Der Wiederspielreiz? Ich denke - bei aller Vorsicht nach nur einer Partie - erst mal genug. Durch die jedes Mal anderen "Vorgaben" durch die Metropolen, die Aufträge und die Siegpunktekarten sollten sich jedes Mal andere zu beschreitende Wege anbieten. Gleichzeitig habe ich mich durch diese "Vorgaben" aber nicht sonderlich eingeschränkt gefühlt bei der Strategiewahl.


    Alles in allem also hatten wir ein schönes Spielerlebnis und die nächste Partie wird nicht lange auf sich warten lassen. ^^