Beiträge von Sloti im Thema „08.04.-14.04.2019“

    Wir kamen nicht im Ansatz in diese Bereiche.

    Ich vermute auch mal, dass ihr in der Regel nicht vier Kartenstapel unter zwei Spielern aufgeteilt habt. Hier könnte neben der Spielerzahl auch die Bedingung für das Spielende wesentlich früher ausgelöst worden sein. #SanktPetersburg

    Spielt ihr Memoarrr so, dass ihr die Diamantenkarten sortiert? Also den 4er Diamantnach unten legt und die kleinen nach oben? Das fördert unter Könnern des Spiels nochmal deutlich die Spannung.

    Nein, wir halten das bisher in unseren zweier Partien nicht für nötig. Die Spannung in den jeweiligen Runden reicht uns für einen Absacker zum Ende des Abends bereits vollends aus und sofern nicht häufiger knappe Partien entstehen, die dann durch Zufall entschieden werden, sehen wir auch keinen Grund das Zufallselement zu entfernen. Bei einer Partie mit mehr Spielern wäre es aber durchaus eine Überlegung. Das kommt dann aber auch auf die Spieler an. #Memoarrr

    In der letzten Woche gab es erneut einen Spieleabend mit der Freundin.


    Zum Start gab es hierbei unsere dritte Partie Brass: Lancashire von Martin Wallace. Wir wählten erneut die Community 2-Player Variant (angepasster Spielplan und Aufbau) mit weniger Orten auf dem Spielplan.

    Die Verteilung der Location and Industry Cards (geben bei der Build-Aktion den Ort beziehungsweise die Industrie vor) sorgte in der Canal Era (erste von zwei Epochen nach denen gewertet wird) dafür, dass sich beide anfangs in verschiedenen Bereichen des Spielplans bewegten. Während ich mich besonders auf die Orte im Süden von England um Manchester, Bolton und Warrington & Runcorn konzentrierte, breitete sich meine Freundin im Norden von Ost nach West von Colne über Burnley und Preston bis nach Fleetwood aus.

    Dabei setzten wir dieses Mal beide auf eine Cotton Mill (lassen sich über die Sell-Aktion drehen und liefern Einkommen und Siegpunkte) Strategie und ignorierten die Shipyards (werden sofort gedreht und liefern eine hohe Anzahl Siegpunkte) vollständig. Der einzige Unterschied bestand damit lediglich in der Ausführung dieser Strategie. Ich entschloss mich dazu erst einmal meine Level 1 (Siegpunkte steigen mit dem Level an) Cotton Mills durch die Develop-Aktion (Eisen konsumieren, um die Industrien mit dem niedrigsten Level abzuwerfen) loszuwerden, um in der Canal Era noch eine Level 3 Cotton Mill zu platzieren. Meine Freundin entfernte hingegen neben zwei Level 1 Cotton Mills auch ihre Level 1 Ports (können bei einer Sell-Aktion verwendet werden, um eine Cotton Mill zu drehen). Damit musste sie zwar noch eine Level 1 Cotton Mill platzieren, konnte sich aber direkt für die Rail Era (zweite Epoche) mit den Ports positionieren.

    Das richtige Timing erlaubte es mir zum Ende der Canal Era den Distant Cotton Market (bei der Sell-Aktion wird ein zufälliges Plättchen aufgedeckt und sofern das X am Ende des Tracks danach noch nicht erreicht ist kann man eine Cotton Mill umdrehen) vor meiner Freundin zu verwenden, sodass ich ihr hier eine Option zum drehen (notwendig um die Erhöhung des Einkommens zu erreichen und die Siegpunkte zu erhalten) ihrer Industrien nehmen konnte. Eine für mich praktische Verteilung bei den Distant Cotton Market Tiles (geben den Fortschritt auf dem Track an) sorgte dann nämlich dafür, dass meine Freundin nur zwei ihrer drei Cotton Mills drehen konnte.

    Obwohl sich diese Entwicklung durch meine Ausbreitung in den Norden und die damit verbundenen Siegpunkte für die Links (Verbindungen zwischen Orten, die entsprechend der vorhanden gedrehten Industrien Siegpunkte liefern) meiner Freundin nicht bei der Wertung, die mit 39-38 ausgeglichen ausging, bemerkbar machte, erlaubte sie es mir aber mich bereits über die Loan-Aktion (Einkommen reduzieren um direkt Geld zu erhalten) mit Geld (Ressource) für die Rail Era einzudecken. Damit konnte ich zu Beginn der Era direkt eine Coal Mine (sobald die zur Verfügung gestellte Kohle konsumiert wurde, wird die Mine gedreht) platzieren und mir die lukrativen Links um Bolton herum sichern.

    Während ich die folgenden Zügen dazu nutzte nach und nach meine Level 3 Cotton Mills sowie eine Level 4 Cotton Mill zu platzieren, nutzte meine Freundin eine günstige Gelegenheit bei der Spielerreihenfolge und entfernte über die Develop-Aktion ihre Level 3 Cotton Mills, um direkt auf Level 4 zu springen zu können.

    Ihre Cotton Mill aus der Canal Era ermöglichte ihr es dann auch noch frühzeitig den Distant Cotton Market zu nutzen und diesen für mich unbrauchbar zu machen. Damit war ich gezwungen auf Ports umzuschwenken, bei denen ich noch von nicht nutzbaren Level 1 Ports blockiert wurde. Nachdem ich dieses Problem aber über Entwicklung gelöst hatte schaffte ich es sogar noch zwei Level 3 Ports und einen Level 4 Port zu platzieren und damit auch alle meine Cotton Mills zu drehen.

    Nebenbei konnte ich das Spiel meiner Freundin noch erschweren indem ich die günstige Position für ihr zweites Level 4 Cotton Mill in Bury blockierte. Zwar sollte ich damit lediglich eine Verzögerung erwirken, denn sie konnte es letztendlich noch auf der letzten freien Position in Colne platzieren, doch entgingen ihr damit auch weitere Optionen für mehr Siegpunkte und ich konnte mich beim 179-156 klar durchsetzen.

    Eines unserer Highlights aus den letzten Monaten, dass uns insbesondere mit den clever verzahnten Mechanismen für Spielerreihenfolge und Link-Wertung zu überzeugen weiß. Die hervorragende grafische Gestaltung und die Iron Clays wissen aber auch zu überzeugen. Ein rundum gelungenes Gesamtpaket.



    Im Anschluss gab es dann unsere zweite Partie Sankt Petersburg von Bernd Brunnhofer und Karl-Heinz Schmiel. Nach kurzer Überlegung entschieden wir uns dazu dieses Mal auch das Markt-Modul (Einführung der Markt-Runde) zu verwenden und entsprechend eines Vorschlages hier aus dem Forum dabei die Siegpunkte nur an den Erstplatzieren auszuschütten.

    Nach den Erfahrungen aus unserer letzten Partie verzichteten beide in den ersten Durchgängen (bestehend aus Handwerker-, Markt-, Gebäude-, Adeligen- und Austausch-Runde) auf den Bau von kostspieligen Gebäuden-Karten (liefern am Ende einer zugehörigen Runde als Ertrag hauptsächlich Siegpunkte) und konzentrierten sich erst einmal darauf ihren Ertrag an Rubel (Ressource) anzukurbeln.

    Das Rubel auch über die Markt-Karten (liefern sofort einen oder mehrere Schritte auf dem Marktplatz und teilweise auch in einer zugehörigen Runde als Ertrag ein paar Rubel) ausgeschüttet werden kam uns da entgegen und so positionierten wir uns hiermit auch frühzeitig auf dem Marktplatz (am Ende der Markt-Runde werden Siegpunkte an denjenigen mit dem größten Marktwert bei den fünf Symbolen vergeben). Hierbei konzentrierten sich beide erst einmal auf jeweils zwei Symbole, sodass sich hier keiner bei den Siegpunkten einen Vorteil erspielen konnte.

    Meine Freundin machte dann vor dem dritten Durchgang den Fehler etwas zu großzügig ihre Rubel zu verteilen, sodass sie mir in der folgenden Handwerker-Runde (Handwerker-Karten werden ausgelegt und am Ende der Runde gewertet) viele Handwerker-Karten (liefern am Ende einer zugehörigen Runde als Ertrag hauptsächlich Rubel) überlassen musste.

    Damit hatte ich einen Vorteil bei den Rubeln der sich in den weiteren Durchgängen immer mehr bemerkbar machte. Zwar konnte mich meine Freundin beim Marktplatz durch gutes Timing immer wieder neutralisieren und mir anfangs auch viele Adeligen-Karten (liefern Rubel aber vermehrt auch Siegpunkte und für die Anzahl verschiedener Adeliger gibt es am Ende der Partie noch zusätzliche Siegpunkte) vorenthalten, doch war sie bei den Gebäude-Karten und den damit verbundenen Kosten machtlos.

    Durch unter anderem drei Bibliotheken (Gebäude-Karten, liefern in jeder Gebäude-Runde jeweils fünf Siegpunkte) konnte ich mich nach und nach auf der Zählleiste absetzen und mit weiter steigenden Erträgen dann auch bei den Adeligen positionieren.

    Dabei verbrauchten wir gleichmäßig die Kartenstapel und als das Ende der Handwerker-Karten das Spielende einläutete wurden im Durchgang auch noch die letzten Karten vom Markt- und Gebäude-Stapel in die Auslage gelegt und es verblieb lediglich eine Adeligen-Karte.

    Entsprechend der Erwartungen nach den ersten Durchgängen konnte ich mich beim 295-239 deutlich durchsetzen. Der Rubel-Nachteil war mit fortschreitender Dauer der Partie einfach nicht mehr auszugleichen.

    Die Partie startete etwas zäh lief aber mit dem Aufbau des Rubel-Ertrages immer flüssiger. Leider bleiben bei zwei Spielern teilweise Karten sehr lange in der Auslage. Damit ist es schwierig sich auf etwas zu fokussieren und man ist teilweise gezwungen in allen Bereichen stark zu investieren. Hier wäre es praktisch, wenn man eine Mechanik hätte, um den Durchlauf der Karten bei wenigen Spielern weiter zu erhöhen.

    Beim Marktplatz haben wir zudem überlegt ob eine Variante ähnlich zu Coimbra sinnvoll wäre, bei der der Zweitplatzierte Siegpunkte erhält sofern er sich in der Nähe des Erstplatzierten befindet, um einige Karten für den zweitplatzierten interessanter zu machen und gegebenenfalls auch noch zu einer Aufholjagd zu animieren.

    Insgesamt vermitteln die Mechaniken und der Spielablauf aber ein positives Spielgefühl, sodass immer noch Interesse an weiteren Partien besteht.


              


    Zum Abschluss des Abends gab es dann noch eine schnelle Partie Memoarrr von Carlo Bortolini. Wir verzichten weiterhin auf die Expertenregeln (erfolgreich aufgedeckte Tiere haben Fähigkeiten, die ausgeführt werden müssen), da wir bisher noch keine notwendig für diese sehen.

    Trotz der späten Stunde waren beide gut aufgelegt. In jeder Runde wurden mehr und mehr verbundene Orte (beim aufgedeckten Ort stimmen Tier oder Landschaft mit der vorherigen Karte überein) aufgedeckt und die Partien entschieden sich meist erst in den Situationen in denen ohne vorhandene Kenntnisse weitere verdeckte Orte (verdeckte Karte mit einer Kombination Tier und Landschaft) aufgedeckt werden mussten.

    Leider war dabei das Glück auf der Seite meiner Freundin, die hierbei im Gegensatz zu mir vermehrt verbundene Orte finden konnte, sodass sie sich die meisten Schätze (Karten, die am Ende der Partie beim Umdrehen ein bis vier Rubine Wert sein können) nehmen konnte und die Partie entsprechend deutlich mit 13-2 für sich entscheiden konnte.

    Es ist immer wieder faszinierend wie man mit einfachen Mitteln und einem alten und bekannten Mechanismus immer noch schöne neue Spiele kreieren kann.




    #Brass #SanktPetersburg #Memoarrr