Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „08.04.-14.04.2019“

    #SvC dann aber bitte mit der #StädteUndRitter – Erweiterung.

    Die hat für mich drei Aspekte:


    1. Sie ist die mit Abstand aggressivste Catan-Erweiterung. Keine andere kann man so böse spielen, muss man mögen.


    2. Sie ist die Grundlage für die Legenden-Erweiterung zur Städte&Ritter-Erweiterung, die angekündigt ist. Da bin ich als Catan-Fan durchaus gespannt drauf. Hoffentlich gibt sie dem System nicht weniger, als es die Legenden-Erweiterung zur Seefahrer-Erweiterung gemacht hat. Eigentlich immer wieder erstaunlich, wie man an diesem Catan-System herumschrauben kann.


    3. Sie ist nicht mein Favorite. Ich finde die Entdecker&Piraten-Erweiterung weitaus interessanter, dann käme bei mir die Händler&Barbaren-Erweiterung, dann die Seefahrer und dann, ja erst dann, Städte&Ritter. Wollte ich das ganze Catan-Universum betrachten, käme Städte&Ritter an der Stelle noch lange nicht.


    Aber das finde ich auch schön an Catan. Es hat so viele Aspekte, dass es vielen gefallen kann.

    Baseliner


    #IsleofSky


    Zum Grundspiel brauche ich ja nichts sagen, kennst du ja.


    Die Wanderer-Erweiterung hat für jeden Spieler ein neues Tableau mit drei Fortschrittsleisten. Auf denen kann man sich entwickeln und dadurch zusätzliches Einkommen in Gestalt von Geld und Punkten, sofortige Punkte und insgesamt 9 Boni freischalten. Als Bonus gibt es z.B. einen zweiten Plättchenkauf in der Kaufphase, oder insgesamt drei Straßen, die man verbauen kann, um Plättchen über Straße zu verbinden, die keine Verbindung hatten, oder die Möglichkeit, in der Kaufphase für alle drei eigenen Plättchen Preise festsetzen zu dürfen, also keines abwerfen zu müssen usw..

    Wanderer heißt die Erweiterung, weil man eine Spielfigur bekommt, die ihren Weg auf der eigenen Burg beginnt und deren Weg es letztlich ist, der die Fortschritte auf dem Fortschrittstableau auslöst. Der Wanderer hat am Anfang 4 Bewegungspunkte. 2 Punkte kostet der Übertritt von einem Plättchen auf ein Nachbarplättchen, es sei denn, es gibt zwischen diesen eine Straßenverbindung, dann kostet es nur 1 Punkt. Man darf aber nicht beliebig einfach so laufen. Man hat anfangs zwei Wegmarker, kann einen weiteren als Bonus bekommen. Der Wanderer darf nur von Wegmarker zu Wegmarker laufen. Man setzt nach dem Plättchen Einbauen seine Wegmarker auf Plättchen des eigenen Gebiets, so dass der Wanderer sie in der gewünschten Reihenfolge erreichen kann. Braucht man z.B. für den Fortschritt auf einer Leiste das Betreten eines Feldes mit Schaf, setzt man einen der Wegmarker auf ein solches Feld und geht mit dem Wanderer dann dorthin. Als Boni kann man dann auch zusätzliche Schritte freischalten, so dass die Reichweite des Wanderers sich auf 8 Punkte erhöht, usw. Die Burg zählt dann etwa als Regelfeld, das für einen Fortschritt erreicht werden muss, oder aber auch als "Joker" (kostet Geld), der es einem erlaubt, auf einer Leiste ein Feld voranzuschreiten, obwohl man dessen Bedingung nicht erfüllt.


    Das ist eine Menge zusätzliches "Fleisch", bei deren Verarbeitung meine Frau deutlich besser war als ich. Klar, sie ist schließlich Optimierungsfreak, ich bin eher Bauchspieler.


    Die Druiden-Erweiterung habe ich zwar, habe ich aber noch nicht gespielt. Es gibt da vor allem eine neue Plättchenart für den Ausbau des eigenen Gebiets, die Druidenplättchen. Der Hauptunterschied scheint mir zu sein, dass sie nicht in den Sack kommen, sondern auf einem Dolmen-Tableau ausgelegt und von dort gekauft werden können. Im einzelnen habe ich mir das aber noch nicht angesehen, so dass ich auch nicht sagen kann, ob und welchen Kick diese Erweiterung dem Spiel gibt.


    In beiden Erweiterungen gibt es zusätzliche Wertungsplättchen, insgesamt jetzt also 26 im Spiel, von denen immer nur 4 tatsächlich im Spiel sind.

    Die Spielewoche ist mal wieder rum, die Ausbeute nicht ganz so mager wie letzte Woche, könnte aber gerne mehr sein.


    Gespielt haben wir Champions of Midgard (einmal solo für 2P, 2x zu zweit):


    Gäbe es das Forum nicht, wäre das Spiel wohl von mir unbemerkt geblieben, was ich defintiv schade fände. Drei Partien, drei völlig verschiedene Spielerlebnisse.

    Zunächst solo für 2 Spieler. Geht ja eigentlich nicht, geht aber doch, weil man so die Mechanismen kennenlernen kann. Die Partie ging behäbig vor sich, endete 65:65, was wohl einigermaßen mager sein dürfte.

    Dann zu zweit mit meiner Frau. Das Potential des Spiels haben wir wohl kaum schon ganz erlebt, es gibt ja doch recht viele Karten, die längst nicht alle im Spiel sind. Diese Partie war spannend, erlebnisreich und hatte einen knappen Ausgang mit 116:113.

    Schließlich eine Partie zu zweit mit einem aus meiner Spielegruppe. Das war jetzt unser vorsichtiger Grübler. Das war nicht wirklich sein Spiel. 116:75.


    Arbeitereinsatz und Kampf mit Würfeln. Für mich eine interessante Kombi. Großartig finde ich, dass man rechnen kann, wie man will, selbst mit den maximal 8 möglichen Würfeln im Kampf kann man 8 Nieten würfeln, super. Und selbst mit minimalstem Würfeleinsatz kann ein Kampf erfolgreich bestanden werden. Da ist es doch schön, wenn man "mutig" seine 8 Würfel auf 2 oder 3 Gegner aufteilt und mit 2 oder 3 erfolgreichen Kämpfen belohnt wird, selbst wenn nur noch 1 oder 2 Würfel übrig sind. Weniger schön, wenn man mit 8 Würfeln auf einen Gegner losgeht, zwar Erfolg hat, aber auch nur 1 oder 2 Würfel behalten kann. Ja, man kann viele Würfel verlieren und wenig Ertrag dabei haben. Würfel verkörpern ein launisches Schicksal. Das schafft Emotionen, Freude über den Erfolg/das Glück im Kampf, aber doch so ein wenig auch über das Kriegerschicksal. Wollten die Wikinger nicht lieber im Kampf sterben als im Bett, weil sie das nach Walhalla brachte? Gut auch die Reisekarten, die die Wechselfälle des Schicksals auf der Reise widerspiegeln und, wenn nicht alles ruhig ist, nur Verluste bringen. Da ist es doch gut, wenn wenigstens einer pro Runde den Seher/Weisen bemühen kann, um mehr über seine Zukunft zu erfahren und sich darauf auch einstellen zu können.

    Kann das Spiel, bei dem viel von den Würfelergebnissen abhängen kann, frustrieren? Mag sein, mich jedenfalls nicht. Wikingerspiele haben für mich, wenn sie Spaß machen sollen, etwas mit Schicksal, Walhalla, Wagnis, Mut usw zu tun. Das Spielerlebnis mit all den damit verbundenen Emotionen steht für mich da klar im Vordergrund. Wenn man nach einem Wikingerspiel sich nicht fühlen kann wie einer, der nach glücklicher Heimkehr von seiner Reise im Langhaus seine Geschichten erzählen kann, dann war das irgendwie nichts.


    Kleines Anhängsel zur Verdeutlichung: Betrachtet vom Erlebniswert her konnte aus meiner Sicht etwa das vergleichsweise "langweilige" Optimierspiel Wikinger von HiG dem spritzigen The Viking Fury/Wikinger-Die vergessenen Eroberer (ProLudo)/Fire&Axe das Wasser nicht reichen.


    Außerdem gab es unsere Erstpartie Das tiefe Land zu zweit:


    Vom Spielgefühl so eine Art Agricola light, oder auch wieder nicht. Am interessantesten scheint mir der Deichbau zu sein. Das hat etwas Eigen- und Fremdnütziges zugleich. Aber auch die Beziehung zwischen Deichbau und Schafhaltung will betrachtet sein. Ist der Deich zu schwach, profitiert davon, wer von dem wenigen das meiste zum Deichbau beigetragen hat, zugleich ist der Wert der Schafe im Keller. Bauen wir einen starken Deich, sind die Deichpunkte nichts wert, der, der am meisten Material in den Deichbau gesteckt hat, hat viel investiert und damit nichts erreicht. Wer da mehr für die Schafhaltung gemacht hat, freut sich über den Wert seiner Schafe.

    Interessant, ruft nach mehr.


    Schließlich noch Isle of Skye mit Wanderer Erweiterung zu zweit:


    Da geschehen noch Zeichen und Wunder. Meine Frau mag Legespiele nicht. Die Wanderer-Erweiterung mit ihren zusätzlichen Möglichkeiten hat es ihr aber angetan. Mal schauen, wir ihr das mit der Druiden-Erweiterung gefallen wird.

    das Erlebnis, das ich auf meinem Weg hatte.

    Ja klar, das genieße ich auch. Ich habe aber kein gutes Erlebnis, wenn ich für andere Mitdenken soll. Mein Absatz vorne weg erklärt es vielleicht ein wenig besser, was ich meine.


    Ich spiele ebenfalls ein Spiel, um es zu gewinnen. Aber ich bin mir dessen bewusst, dass Gewinnen nicht alles ist. Ich ziehe sehr wohl aus jedem Spiel ein Erlebnis.

    Es ist jedoch ein negatives Erlebnis, wenn ich im Beispiel von Spirit Island für zwei Geister denken soll, und zwar in allen Phasen. Dann kann ich auch gleich Solo spielen.

    Das kann ich nahezu voll unterschreiben. Abstimmung im kooperativen Spiel ist das Salz in der Suppe. Für andere vordenken zu müssen, ist aber Mist. Jeder muss schon seine eigenen Ideen beitragen, seine (Teil-)Verantwortung für das Ganze übernehmen wollen und können, wenn es allen wirklich Spaß machen soll.

    Ich bin auch ganz bei dir, wenn du meinst, dass jeder dabei den von ihm übernommenen Part hinsichtlich der für ihn dabei maßgeblichen Details selbständig zu "erledigen" hat, ohne dass man sich darum kümmern muss. Für die Details meines eigenen Parts interessiere ich mich aber sehr, da will ich voll drin sein, auch was den thematischen Hintergrund betrifft.

    Wie genau und mit welcher Karte / Fähigkeit das klappt und alles drum herum, ist mir wurscht. Das Ziel ist das Ziel

    Kann man so sehen. Man kann aber auch sagen: Mein Weg ist mein Ziel. Erreiche ich das, was das Spiel als Ziel vorgibt, womit ich also das Spiel gewinnen kann, ist das ein nettes "Zubrot", wichtiger aber ist mir das Erlebnis, das ich auf meinem Weg hatte.


    Eine "ewige" Diskussion, die ich immer wieder mal mit meinem Jüngsten führe. Dessen Credo ist denkbar klar: Ich spiele, um zu gewinnen. Zwischen ihm und mir liegen in der Spielphilosophie Welten.

    #SpiritIsland

    Ernst Juergen Ridder  Luzifer

    Bei meinen Mehrspielerpartien haben wir in der Gruppe vor jeder Aktionsplanung grob die "Brandherde" angemerkt und dann quasi in den Raum gestellt, ob da wer irgendwie was machen kann. Entweder gibt es da klare Zuordnungen oder aber nicht. Wenn ein Brandherd nicht gelöscht werden kann, muss man halt so gut wie möglich damit leben. Muss hier aber auch sagen, dass mich weniger die Details interessieren, sondern die Lösung am Ende.

    Es muss ja vielleicht nicht jeder gleich mit allen Details zu tun haben, soweit es um den Beitrag zur Lösung geht. In dem Bereich, den ich als Spieler dann aber zu "beackern" habe, möchte ich mich schon in Details des Geschehens/Hintergrundes vertiefen können, wissen, warum ich tue, was ich tue. Ich möchte schon auch, aber nicht nur, zielorientiert mit Blick auf die Lösung spielen, auch schon mal hier oder da zur Seite sehen, um zu erleben, was passiert, wenn ich Möglichkeiten "erkunde".

    Ich fand es sogar anstrengend, wenn eine Spielerin mich fragte, was sie jetzt machen sollte und mir ihre Optionen vorlas. Je eher man einfach sagt, worum man sich kümmern kann, umso weniger interessieren die Details.

    Sind es denn nicht gerade die Details, die das Spielerlebnis ausmachen?


    Ich habe bisher erst einmal solo gespielt und daher noch sehr wenig Erfahrung mit dem Spiel.

    War eine schöne Partie und dank Hund und Freitag durchaus erleichtert. Sofern wir noch eine Runde spielen, werden wir evtl auf den einen oder anderen verzichten, um es etwas fordernder zu machen

    Das klingt gut. Es wird kommen der Tag, da probiere ich Robinson Crusoe auch. Hund und Freitag werde ich auf jeden Fall mitnehmen. Mir kommt es vor allem auf das Spielerlebnis an, weniger auf den Schwierigkeitsgrad; letzteren würde ich nur erhöhen wollen, wenn es mir sonst zu langweilig wäre. Zu den "Kernigen", denen es gar nicht schwer genug sein kann, gehöre ich nicht.

    Wir haben gestern zu dritt #BoraBora gespielt. ...Für mich das beste Feld-Spiel auf dem Markt und damit auch das beste alea Spiel überhaupt.

    Mein Fall war es nicht, deshalb habe ich es auch nicht mehr. Viel unthematischer geht's für mich kaum, dafür ganz grauslich viel Euro und feldscher Punktesalat. Meine Frau mag so etwas schon sehr viel eher als ich. Da ich es aber nicht mehr mit ihr spielen wollte, musste es weg.

    #TooManyBones

    Dann gab es gestern eine 2`er Partie Too Many Bones. Ich spielte dieses Mal Nugget. Nugget spielt sich ebenfalls recht locker von der Had und macht wirklich auch sehr viel Spaß zu spielen. Was mir an Nugget gut gefällt, sind die die Sonderboni, die sie bei einem Würfelwurf abstauben kann (z.b. durch ihre Eigenschaft "Lucky").....ebenfalls gefällt mir richtig gut ihr Longsword, welches nach Gebaruch nicht "exhausted", sprich "erschöpft" wird....inhaltlich tue ich mir mit der Regel noch schwer, dass das Longswort auch bei Fernangriffen eingesetzt werden kann, aber nun gut..... Nugget spielt sich auf jeden Fall wirklich sehr gut. Ein toller Charakter.....und zusammen mit Tantrum kann da in diesem 2`er Abenteuer eigentlich fast nichts mehr schief gehen *hüstel* ;)

    Too Many Bones ist mit ganz großem Abstand (!) mein meistgespieltes Spiel in meiner Sammlung und eben auch mein Lieblingsspiel. Es ist wirklich beeindruckend, was für ein rundes und stimmungsvolles Spiel Chip Theory Games da gemacht hat. Es ist wirklich so komplett anders als alle anderen Spiele meiner Sammlung. Ich bin jedes Mal erstaunt, was man auf der kleinen 4x4 `Battle Mat` strategisch alles herausholen kann. Das Spiel ist der Hammer.

    Gesetzt den Fall, ich wollte bei Too Many Bones einsteigen, weil mich z.B. dein Enthusiasmus für das Spiel anspricht. Da fällt mir auf, dass Du offenbar gerne mit Charakteren spielst, die nicht im Grundspiel enthalten sind.


    Was müsste man denn für den Anfang haben, um wirklich Spielspaß mit TMB zu haben? Da das nicht gerade billig ist, frage ich lieber mal jemanden, der es wissen sollte.

    Ernst Juergen Ridder

    Wenn Dir das nicht zu spät wäre: Dinosaur Island wird ab Herbst auf deutsch verfügbar sein, hier der Link zur Vorbestellung bei Feuerland:

    Feuerland Spiele: Dinosaur Island

    Puh, danke für den Hinweis, der mich zugleich ein wenig "erschreckt". Erst vor zwei Tagen habe ich mich doch bei Feuerland registriert und den Link mit dem Vorbestell-Code bekommen. Da kann ich ja nur hoffen, dass sowas kein böses Vorzeichen ist, sondern auch jüngeren Leuten passiert.

    Braz : JanW :


    Wo kann man denn zu normalen Ladenpreisen Too Many Bones (3rd) und Dinosaur Island bekommen?


    Auf Deutsch gibt es die ja wohl beide nicht, was für mich bedeutet, dass ich solche Spiele nur solo spielen könnte, weil ich keine Mitspieler habe, die mit englischen Kartentexten klarkämen. Jedenfalls verdeckt gehaltene Karten müsste ich alle übersetzen. Nach meiner bisherigen Erfahrung mit solchen Übersetzungslisten, auch wenn sie nach dem Kartentitel alphabetisch sortiert sind, hemmt das dauernde Nachschlagen in diesen Listen den Spielfluss doch sehr.