Beiträge von Sloti im Thema „01.04.-07.04.2019“

    Nachdem es zuletzt mit unserer Spielezeit aufwärts ging, haben meine Freundin versucht weiter daran anzuknüpfen. Daher gab es wieder einen gemeinsamen Spieleabend.


    Zum Start stand dabei unsere erste zwei Spieler Partie Puerto Rico von Andreas Seyfarth auf dem Programm. Nach Regelvorgabe startete meine Freundin hierbei mit einer Indigo-Plantage (liefert in Kombination mit Indigoküpereien blaue Waren) während ich mit einer Mais-Plantage (liefert direkt gelbe Waren) in den ersten Durchgang (in jedem Durchgang werden Rollen ausgewählt) ging.

    Daher war es wenig verwunderlich, dass ich mich anfangs auf Mais (gelbe Ware) konzentrierte und über den Kapitän (Rolle, bei der Waren an Schiffe geliefert werden, um Siegpunkte zu erhalten) erste Siegpunkte sammelte.

    Eine frühe Hazienda (Gebäude, das eine zusätzliche zufällige Plantage beim Siedeln liefert) ermöglichte es mir dann nach und nach auch an Tabakblätter (hellbraune Waren) und Kaffeebohnen (dunkelbraune Waren) zu gelangen, sodass ich meinen Fokus umlegte und mich über den Händler (Rolle, bei der Waren ans Handelshaus verkauft werden) mit Dublonen (Ressource) für weitere Gebäude versorgte.

    Meine Freundin baute währenddessen ihre Produktion von Färbemasse (blaue Waren) auf und ergänzte sobald es möglich war noch eine Produktion für Zucker (weiße Waren). Damit übernahm sie dann die Warenlieferungen und konnte bei den Siegpunkten aufholen. Durch gutes Timing konnte sie mich hierbei sogar zeitweise ganz aus der Aktion halten, indem sie beide Schiffe mit ihren Waren blockierte und mir dann auch noch immer wieder Waren verloren gingen.

    Daher war es notwendig, dass ich mit dem großen Lagerhaus (Gebäude, mit dem man zum Ende der Kapitänsphase zwei Warensorten lagern kann) erst einmal meine Waren sicherte und später über die Werft (Gebäude, das ein zusätzliches persönliches Schiff bereitstellt) dann auch wieder meine eigenen Lieferungen ermöglichte.

    Während ich zum Ende hin meinen Vorteil bei den Plantagen über die Residenz (Gebäude, das zusätzliche Siegpunkte für Plantagen und Steinbrüche liefert) noch bepunktete, sicherte sich meine Freundin noch zusätzliche Siegpunkte über das Zollhaus (Gebäude, das zusätzliche Siegpunkte für bereits erhaltene Siegpunkte liefert). Die Partie ging dann letztlich mit 56-48 auch nur knapp an mich.

    Unsere Erstpartie in größerer Runde lag bereits ein paar Jahre zurück daher können wir die Partie als Erstpartie verbuchen. Entsprechend ziellos gingen wir beide an die Sache heran, sodass wir uns wenig gezielt in allen Bereichen versuchten. Dabei ist uns positiv aufgefallen, dass Timing in einer Partie sehr bedeutend sein kann und dadurch auch für ordentlich Interaktion gesorgt ist.

    Leider ist die Variante für zwei Spieler bei der immer alle außer eine Rolle in jedem Durchgang vorkommen nicht ideal. Hier wird eine Mehrspielerpartie sicher interessanter ablaufen, in der bestimmte Rollen längere Phasen nicht drankommen könnten.

    Unsere Erwartungen scheinen durch die vielen positiven Erwähnungen vermutlich auch sehr hoch gewesen zu sein, sodass wir ein bisschen ernüchtert sind. Hier müssen uns weitere Partien vielleicht sogar mit mehr Mitspielern wohl noch von der Klasse des Spieles überzeugen.


              


    Weiter ging es mit unserer dritten Partie Coimbra von Virginio Gigli und Flaminia Brasini. Im Gegensatz zu unserer letzten Partie gab es dieses Mal auch für beide einen Phase-C-Bonus (Effekt, der beim Erwerben der Einwohnerkarten eintritt) auf den Start-Einwohnerkarten (Sofortboni und dauerhafte Boni). Während meine Freundin für das Sammeln von Händlern (orange Einwohnerkarten, die Einfluss auf der zugehörigen Leiste liefern) honoriert wurde, gab es für mich einen Rabatt beim Erwerben von Einwohnerkarten über Münzen (Ressource).

    Meine Freundin setzte daher auch auf eine Kombination von Händlern und Gelehrten (grüne Einwohnerkarten) und sicherte sich dabei auch frühzeitig die Einwohnerkarten, die ihr am Ende für den Fortschritt auf den entsprechenden Einflussleisten nochmals Siegpunkte einbringen sollten.

    Ich konzentrierte mich zuerst auf Karten, die ich mit Münzen erwerben konnte, setzte dabei dann aber einen Fokus auf Ratsmitglieder (graue Einwohnerkarten) um später immer auch genügend Wachen (Ressource) zur Verfügung zu haben.

    Als zusätzlichen Bonus hatte ich mich damit direkt in der Einflussleiste mit dem besten Wertungsplättchen (legen die Anzahl Siegpunkte fest, die am Ende der Partie für den Fortschritt auf den Einflussleisten vergeben werden) positioniert und schaffte mir auch gute Voraussetzungen für die Expeditionskarten (liefern am Ende der Partie Siegpunkte für erfüllte Bedingungen).

    Durch eine ungünstige Verteilung der Kronenplättchen (liefern Kronen, nach denen die Spielerreihenfolge bestimmt wird) hatte meine Freundin in unserer Partie in drei der vier Runden die erste Auswahl. Das erschwerte es mir mit fortlaufender Dauer immer mehr meine gewünschten Karten zu erhalten. In der letzten Runde konnte ich daher auch keinen Einfluss mehr auf die Händlerleiste (liefert Münzen als Einkommen) nehmen und musste die Siegpunkte meiner Freundin überlassen.

    Ich revanchierte mich aber indem ich die Kirchenleiste (liefert Pilgerschritte als Einkommen) attackierte und mir über die Pilgerschritte (Bewegung über die Pilgerlandkarte, um Klosterboni zu erhalten) Klosterboni im Wert von 43 Siegpunkten sicherte. Zusammen mit einem Gelehrten (grüne Einwohnerkarte), der mich zum Spielende eine andere Karte erneut werten ließ sicherte ich mir dann auch den Sieg beim 186-150.

    Die fest vorgegebene Auswahl an Karten bietet zwar eine gewisse Planungssicherheit, damit ist die Variation in diesem Bereich aber nicht gegeben. Zusammen mit der grenzwertigen Downtime könnte das auf Dauer den Ausschlag gegen das Spiel geben. Aktuell überwiegt aber noch der Reiz, der durch die Verzahnung gegeben ist. Hier müssen weitere Partien noch zeigen wohin die Reise gehen wird.


              



    Zum Abschluss des Abends gab es dann mit Karuba von Rüdiger Dorn erneut einen länger nicht gespielten Absacker. Durch eine zweistellige Anzahl an Partien konnten wir aber trotzdem schnell loslegen.

    Meine Freundin setzte früh in der Partie eine Duftmarke als sie mit ihrem lila Abenteurer (müssen zum passenden Tempel bewegt werden) die ersten Schritte (Figur entlang der Pfade auf den Dschungelplättchen bewegen) machte. Zwar konnte ich hier ohne passende Pfade nicht nachziehen, setzte aber mit dem braunen und dem blauen Abenteurer dagegen und schaffte mir so einen kleinen Vorteil.

    Es entstand in der Folge ein Wettrennen, bei dem meine Freundin den blauen Abenteurer zwar noch neutralisieren konnte, ich mir aber die höheren Siegpunkte für den lila Abenteurer sichern konnte.

    Als wir beide dann nach und nach auch die letzten Pfade vervollständigt hatten, konnte ich von meiner günstigeren Position profitieren und sicherte mir auch noch die Siegpunkte für den orangenen Abenteurer und beim 23-16 auch den Sieg.

    Solides Spiel, das zu wenig interessante Elemente beinhaltet, um zu bleiben. Hier greifen wir in Zukunft dann lieber zu den anderen Plättchenlegespielen in unserer Sammlung.


              


    Als Bonus gab es dann ein paar Tage später an einem Nachmittag noch unsere dritte Partie Lift Off von Jeroen Vandersteen. Nach der Verteilung der Spielendekarten (liefern je nachdem wie gut die Bedingungen erfüllt werden Punkte) war abzusehen, dass für beide Level 2 Missionen (müssen mit einer Rakete ins All befördert werden) im Fokus stehen würden. Neben der Karte für Level 2 Missionen im All wurde ich nämlich auch für rote Technikkarten (eine bestimmte Anzahl ist eine Voraussetzung der Missionen) belohnt, während bei meiner Freundin zwei Karten Level 2 Missionen im All voraussetzten.

    Ich entschied mich in der ersten Runde bereits dazu mein Labor (ermöglicht es schwierigere Missionen zu erfüllen und erhöht die Punkte beim Start einer Rakete) auszubauen und mehrere Technikkarten zu sammeln. Damit musste ich aber aus Geldmangel erst einmal auf einen Start (jede Runde kann jeder Spieler eine Rakete starten und durch Spezialisten sind bis zu drei Starts möglich) verzichten.

    Meine Freundin hingegen konzentrierte sich erst einmal auf Upgrades für die Rakete (erhöhen die Kapazität und senken die Startkosten) und konnte damit in der Folge kontinuierlich Raketen ins All befördern. Damit erarbeitete sie sich einen Vorsprung bei den Punkten und zog dann auch über die Effekte der Missionen beim Level des Labors und den Technikkarten nach.

    Inzwischen hatte ich mir über den Wassersucher (Mission, die das Einkommen erhöht) und Investitionen in die Raumstation (zusätzliche Punkte für jede bereits ins All beförderte Mission und die Möglichkeit zur Erhöhung des Einkommens) aber einen Vorteil beim Einkommen erarbeitet, sodass ich neben anderen Investitionen auch bei den Upgrades nachziehen konnte.

    Über die Spezialisten, die mir zusätzliche Starts beziehungsweise zusätzlicher Kapazität lieferten baute ich damit dann meine angesammelten Missionen ab und konnte mich auch wieder bei den Punkten heranarbeiten.

    Meine Freundin schaffte es dann zwar als einzige auch Level 4 Missionen im All zu platzieren, ich konnte es aber durch passende Level 3 Missionen wie den Handelsposten (zusätzliche Punkte für das Einkommen) aber noch spannend halten.

    Als ich in der letzten Runde durch Forschungsleiterin und Nutzlastspezialist (Spezialisten, die unter anderem die Kapazität erhöhen) dann noch eine Rakete mit sieben Kapazität ins All schicken konnte, schnupperte ich noch einmal am Sieg. Leider konnte sich meine Freundin dann mit ihrer zweiten Level 4 Mission wieder absetzen und obwohl meine Freundin ihre Spielendekarten nicht ganz ausreizen konnte, musste ich mich letztlich beim 273-258 geschlagen geben.

    Obwohl es bei den Spielendekarten ein wenig an Variation fehlt, übt das Spiel insbesondere durch die Missionen einen gewissen Reiz aus. Es kommt damit zwar bei weitem nicht an die Top-Spiele des Verlages heran, kann sich aber immerhin leicht über den letzten Veröffentlichungen positionieren, sodass es erst einmal bleiben wird. Es wird sich dann zeigen ob noch weitere Partien folgen.


              



    #PuertoRico #Coimbra #Karuba #LiftOff