Beiträge von Brandigan im Thema „01.04.-07.04.2019“

    Nach langem Ausfall konnten wir endlich mal wieder und ein Spiel kam vom Pile of Shame herunter: #Civilization:ANewDawn


    Ich als Ober-Civver hatte es eigentlich viel zu lang liegen lassen, aber nun kam es auf den Tisch. Schönes Spielmaterial, grafisch an Civ6 angelehnt, weiß man ja alles.


    Mich hat interessiert, wie es sich zum Vorgänger verhält, der mir deutlich zu überladen war. Und hier macht der Neue alles richtig: spannende Entscheidungen die für eine gute Tiefe sorgen, variabler Spielplan, Weltwunder und Technologie-Fortschritt. Da bin ich ja schon mal ganz glücklich.


    Kampf gibt's auch, zum Glück soweit runtergebrochen, dass er leicht von der Hand geht: kein Schere-Stein-Papier mehr, sondern Würfelergebnis+Boni, fertig.


    Und da wir eher die Carebears sind, kam das auch nur gegen Barbaren und Stadtstaaten zum tragen (bisher). Wir haben 2 Partien zu zweit bestritten. Beim ersten Spiel habe ich 3:0 verloren, die zweite Partie auf "episch" dann mit 4:1 für mich entschieden. Hier müssen auf Siegkonditionskarten (5 Karten mit je 2 Zielen) eben bestimmte Konditionen erreicht werden - und zwar auf jeder Karte 1 Ziel. Mit nur 5 Karten hätte es hier ein wenig mehr Abwechslung geben dürfen, denn so verfolgt man eben fast immer die gleichen Ziele.


    Wichtig: das Spiel ist ein Rennen. Normalerweise finde ich das wirklich nervtötend, aber hier passt es gut. Wer schafft es, seine Ressourcen zusammenzukratzen, um das notwendige Wunder zu errichten? Wer kann die letzte Stadt platzieren oder zuerst die höchste Tech-Stufe erreichen? Und ist das dann das letzte Ziel, das man noch brauchte, um den Sieg zu erringen?


    Das ist sehr ähnlich zu Scythe. Da habe ich meist auch nie auf dem Schirm, was die Gegner so machen, und plötzich setzen sie ihren letzten Stern - oder auch 2 in einer Runde - und plonk! Vorbei. So geschehen in Partie 1, als die Herzdame nicht nur ein Ziel erreicht hatte, sondern auch das nötige dritte. Und ich war noch am Engine-bauen. Fehler!


    Wer das beherzigt, hat mit dem tollen Karten-Aktionsmechanismus knifflige Entscheidungen zu treffen. Man hat 5 Techs (Kultur, Wissenschaft, Handel, Industrie, Militär) die jeweils unter einer Leiste hin- und herwandern. Je nach Position auf der Leiste ist die Aktion unterschiedlich stark. Genauer: jedes Geländefeld auf der Karte hat einen Wert 1-5 (Gras 1, Gebirge 5), und nur wenn die Karte der Aktion auf entsprechender Position liegt, kann ich z. B. eine Stadt in den Bergen bauen oder Einflussmarker in die Wüste (4) legen. Sonst reichts vielleicht nur für die Grasebene, aber die passt gerade nicht gut.


    Daher wird lieber eine andere Aktion gemacht. Anschließend kommt die benutzte Karte nach ganz vorn auf die 1 und alle anderen rücken auf, so dass sie im nächsten Zug stärker sind. Blöd nur, wenn ich dadurch auf die Aktion verzichtet habe, die mit Risiko vielleicht den Sieg gebracht hätte, und nun der Gegner sein letztes Ziel erreichen kann...


    Die Partien sind deshalb wirklich spannend. Die Regeln sind sehr eingängig und vor allem geht es schnell. Ich habe hier keinen 6-Stunden-Klopper vor mir, sondern kann zu zweit in gut einer Stunde durchkommen, selbst im Spiel mit 4 Zielkarten. Das gefällt und macht Civ:NewDawn zu einer willkommenen Ergänzung im Spielregal. Der Vorgänger durfte es schon vor einiger Zeit verlassen.


    Bin gespannt auf Partien zu dritt und zu viert und wie es dabei skaliert.