#Viticulture "allein zu zweit, niemals solo"
Wieder eine Proberunde mit dem Grundspiel in der Essential Edition mit 2 Spielern, gesteuert durch mich, um die Regeln nochmal zu überprüfen. Sitzt alles, ist aber ja auch nicht sonderlich schwierig. Ich mag das Spiel sehr gern! Es verbreitet so eine angenehme entspannte Atmosphäre und selbst "schlechte" Ernten werden immer besser, wenn man ihnen genügend Zeit zum Reifen gibt. Somit hat man irgendwie nie das Gefühl abgeschlagen zu sein - es dauert manchmal einfach nur etwas länger, funktioniert jedoch ohne eigenes Zutun.
Ein Fakt aber, der mir gestern aufgefallen ist und der mir sehr gut gefällt, ist etwas erklärungsbedürftig. Ich verliere meist bei komplexeren Eurospielen, weil ich sie nie komplett durchdenke, sondern meist nur 1-2-3 Züge, Ziele oder Meilensteine weit und mich gern vom Zufall beeinflussen lasse. Ich finde es einfach spannender ein Spiel nicht als große mathematische Gleichung zu sehen, sondern es eher "realistischer" zu spielen, Aktionen durchzuführen und zu sehen, was passiert. Ind er Realtität kann ich mich ja auch nur maximal vorbereiten, aber was letztendlich passieren wird liegt nicht mehr in meiner Hand. #Viticulture passt da perfekt rein, weil man durch die Weinbestellungs-Karten immer wieder kleinere Zwischenziele bekommt, auf die man zusteuert. Ist eines geschafft, holt man sich das nächste und muss wieder umdenken, umpflanzen, andere Gebäude bauen, etc. Das kommt meinem Spielstil sehr entgegen. Wahrscheinlich wirkt es deswegen auch gerade so atmosphärisch tiefenentspannt, weil man einfach vor sich hin spielt und versucht, viele kleine Ziele zu erreichen und dass das Spiel unbefristet lang ist, bis jemand die benötigte Menge an Siegpunkte erreicht.
Ein anderes Extrem ist #GaiaProject, welches man schon sehr stark kalkulieren kann. Die Rundenboni sind jederzeit offen und ich kann theoretisch schon in der 1. Runde überlegen, wo ich in der 5. sein muss. Bei #Viticulture ist das durch mindestens 4 Kartenstapel (=Zufallsfaktoren) nicht möglich. Das ist allerdings kein Qualitätsmerkmal und mir gefällt auch #GaiaProject sehr gut. Aber gerade bei #Viticulture mag ich dieses "mal schauen, was kommt"-Spielchen, in dem ich mich immer und immer wieder an die neuen Gegebenheiten anpassen muss.
Denn letztendlich kann ich mich auch spezialisieren und nur darauf spielen möglichst die passenden Aufträge an Land zu ziehen. Daher denke ich, dass #Viticulture nichts für totale Strategen ist, sondern dass es eher was für die seichteren Abende ist. Was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass es hier schon darum geht möglichst effektiv das eigene Weingut zu führen und auszubauen. Denn Ausbau ist eigentlich immer gut und Geld ist eigentlich immer knapp
Mit Tuscany wird bestimmt noch eine Schippe draufgelegt, aber ich finde es auch sehr schön die Wahl zu haben und ich werde neuen SpielerInnen das Spiel wohl immer erst in der Basisversion erklären. Passt voll zu meinem Geschmack