Beiträge von yzemaze im Thema „Pöppelraten 2019“

    So gesehen sind ja El Grande, Torres und Tikal die Ausreißer.

    Auch, nur in die andere Richtung. Jeweils bezogen auf 1979 – 2018:

    Mittelwert 1,90
    Median 1,86
    1. Quartil 1,65
    3. Quartil 2,12
    Stabw 0,46


    Das Kennerspiel des Jahres wurde zwar erst nach Dominion eingeführt, die oben erwähnten „Brecher“ (für Otto Familienspieler) flossen aber sicher in die Überlegungen mit ein. Dass der Trend seit dem KeSdJ nach unten geht, war zu erwarten. Es bleibt aber ehrlich gesagt zu hoffen, dass die Talsohle jetzt erreicht ist. Das hehre Ziele „Kulturgut Spiel fördern“ könnte sonst aus den Augen geraten. (Ja, ein prototypisches SdJ von der Klasse eines Carcassonne oder Azul kommt nicht jedes Jahr …)

    Naja, ganz von der Hand zuweisen ist der Trend in „leichtere Gefilde“ seit der Jahrtausendwende nun nicht:

    … aber es gab auch früher schon Ausreißer nach unten (Sagaland, Bluff, Villa Paletti). Es kann nur das gewählt werden, was es auch gibt … Insofern: Abwarten, wie sich das in den nächsten Jahren entwickeln wird. Auch wenn dieses Jahr der Zug abgefahren ist ((LAMA 1,00; Just One 1,17; Werwörter 1,14), bleibt abzuwarten, wie sich das „Gewicht“ der SdJ-Gewinner entwickeln wird. Ein dauerhaftes Einpendeln unter 1,5 wäre sicher kein gutes Zeichen.


    Abgesehen davon, dass das den meisten hier sowieso egal sein könnte, müssen wir den SdJ-Jurys vielleicht sogar dankbar sein:

    Dafür haben wir einen Trend für anspruchsvolle Brettspiele. Auslöser dafür war vor allem die Jury Spiel des Jahres. Sie zeichnete in den Jahren 1995 bis 2000 fünf anspruchsvolle Spiele aus: Die Siedler von Catan, El Grande, Elfenland, Tikal und Torres.

    Da die meisten Gelegenheitsspieler von diesen komplexen Spielen überfordert waren, änderte die Jury ihr Auszeichnungsverhalten und kürte danach wieder einfachere Spiele, die in die Kategorie Familienspiel fallen.

    Die Vielspieler waren jedoch in ihrem Element und forderten immer mehr Spiele mit hohem Niveau und Tiefgang. Da der Markt an Vielspielern nicht sehr groß ist, hatten die komplexen Spiele meist nur kleine Auflagen von 3.000 bis 10.000. Die zudem noch rückläufig waren, je mehr komplexe Spiele veröffentlicht wurden. Die Zeichen standen nicht gut für das komplexe Spiel.

    Da geschah etwas, was nicht vorauszusehen war: Die komplexen deutschen Spiele eroberten das Ausland! Die German Games waren geboren. In vielen Ländern bildeten sich kleine Spielszenen mit Vielspielern. Es entstanden viele Kleinverlage im Ausland, die sich gegenseitig als Partner entdeckten. Das komplexe Spiel wurde international und damit stiegen auch die Auflagen.

    Dies ist eine Erklärung für den zurzeit herrschenden Trend an anspruchsvollen Spielen.

    Alle Spiele, deren deutsche Ausgaben ab dem 1.1.2018 erschienen sind, können für das SdJ 2019 berücksichtigt werden. (Es sei denn, an dieser Praxis hätte sich in den letzten Jahren etwas geändert und ich habe es nicht mitbekommen.)

    Es hat sich nichts geändert und weil es den von dir korrigierten Irrtum immer wieder gibt, steht das auch explizit in den FAQ:

    Folgende formale Grundvoraussetzungen muss das Spiel allerdings erfüllen:

    • Die Regeln und alle weiteren für das Spiel relevanten Texte müssen in deutscher Sprache verfasst sein.
    • Das Spiel muss im aktuellen Jahr oder im Vorjahr erschienen sein. Nahezu unveränderte Neuauflagen oder Jubiläumsauflagen bereits bekannter Spiele scheiden aus.
    • Das Spiel muss zum Zeitpunkt der Bewertung im Mai im Einzelhandel erhältlich sein. Prototypen, Handmuster oder Kleinstauflagen bewertet die Jury nicht.
    • Es muss ein Vertrieb im deutschsprachigen Raum bestehen.
    • Das Spiel muss allein für sich spielbar sein. Bloße Erweiterungen werden nicht berücksichtigt.

    @topic :murmeltier: