Beiträge von MetalPirate im Thema „Kann sich der Vielspieler auch noch am Spiel erfreuen...“

    Oder anders gefragt: geht der Vielspieler eventuell zu kritisch und „elitär“ an die Sache?


    Oder braucht es einfach „mehr“, um den Vielspieler zu begeistern?

    Erste Frage: nein. Zweite Frage: ja.

    Der Vielspieler hat einfach schon mehr gesehen und kann Sachen besser einordnen. Nicht mehr als das, aber auch nicht weniger.



    Woher soll denn Jetzt noch DER neue Mechanismus kommen? Das komplett neue Spielgefühl? Denn das ist es ja, was ich aus den ewigen Nörgeleien herauslese.

    Ist es wirklich so, dass alle Welt Wunderdinge an Innovation erwarten würde? Diese Unterstellung liest man oft, aber ich glaube das einfach nicht. So läuft's nicht.


    Sowohl im real life wie auch online begegnet man gelegentlich Leuten, die normalerweise nicht dafür bekannt sind, alles hochzujubeln. Wenn diese Leute dann bei EINEM SPEZIELLEN SPIEL voller Begeisterung von ihren Spielerfahrungen berichten, und zwar nicht bloß ein: "Jo, war wirklich gut, hat allen Spaß gemacht, sieht toll aus, meine Erwartungen wurden erfüllt, möchte ich wieder spielen". Wenn diese Leute stattdessen mit wirklicher, richtiger, ehrlicher Begeisterung berichten, vielleicht sogar von ihrer zehnten Partie im letzten Monat, dann weiß ich: Ja, dieses Spiel sollte ich mir mal näher anschauen.


    Warum diese wenigen "Überspiele" (für mich hieße das: 9/10 und höher) dann so gelobt werden, ob wegen des Themas oder für den Mechanismus oder für ihre Innovationen... hmm. Kann man das überhaupt immer so genau festlegen? Und spielt das überhaupt eine Rolle?! Ich denke nicht. Die Spiele des besseren Durchschnitts kann man vielleicht für einzelne Schwachpunkte kritisieren, aber man kann die Überspiele nicht für einzelne Kriterien loben oder kritisieren. Da stimmt dann einfach das Gesamtpaket. Siehe TFM. Grafisch teilweise amateurhaft schlecht, aber schadet das dem Spielerlebnis? Nö. Nicht im geringsten.


    Bei 1000+ Neuveröffentlichungen im Jahr ist es nur natürlich, dass nicht alles Gold ist, was da glänzt. Ganz im Gegenteil. Die wenigen Spiele, die sich wirklich von der Masse absetzen können, muss man nun mal suchen. Wer eine zweistellige Anzahl von Ausnahmespielen im Regal hat, hat logischerweise gewisse Ansprüche.


    Für meinen Geschmack gibt's in manchem Jahrgang auch gar kein Spiel, das ich mit 9/10 oder höher bewerten würde. Aber das hat nichts mit "elitär" zu tun. Ein "Spiel X ist guter Durchschnitt (aber nicht mehr als das)" sollte man auch nicht als Nörgelei diffamieren, schon gar nicht als "ewige Nörgelei", sondern als das verstehen, was es ist: ein schwaches Lob (entstanden in dem Bewusstsein, dass es auch Besseres gibt). Es kann nicht alles nur toll sein. Die meisten Spiele sind "nur" solide bis gut, und das zu sagen ist auch nicht negativ gemeint. Das ist einfach die gelebte Vielspieler-Realität, wenn man viele Spiele kennt.