Beiträge von Sloti im Thema „11.03.-17.03.2019“

    Neben den Spieleabenden in denen meine Freundin und ich uns Gloomhaven und Pandemic Legacy: Season 2 widmeten gab es in der letzten Woche noch einen nicht kooperativen Spieleabend.


    Zum Start gab es mit Sankt Petersburg von Bernd Brunnhofer und Karl-Heinz Schmiel eine Erstpartie auf unserer eigenen Ausgabe. Wir kannten das Spiel zwar bereits aus wenigen Partien bei einem Kumpel, entschieden uns aber für den Einstieg auf alle Module zu verzichten.

    Diese Entscheidung sollte sich als durchaus sinnvoll erweisen wie sich im ersten Durchgang (bestehend aus Handwerker-, Gebäude-, Adeligen- und Austausch-Runde) zeigte. Nach der anfänglichen Handwerker-Runde (Handwerker-Karten werden ausgelegt und am Ende der Runde gewertet) in der wir unsere ersten Handwerker-Karten (liefern am Ende einer zugehörigen Runde als Ertrag hauptsächlich Rubel) erworben hatten, machten wir in der Gebäude-Runde (analog zur Handwerker-Runde mit Gebäude-Karten) beide den Fehler eine zweistellige Anzahl Rubel (Ressource) in eine Gebäude-Karte (liefern am Ende einer zugehörigen Runde als Ertrag hauptsächlich Siegpunkte) zu investieren. Dadurch waren unsere Optionen in den folgenden Runden erst einmal sehr eingeschränkt.

    Es erwies sich in der Folge auch als schwierig zum richtigen Zeitpunkt die Karten-Auslage (wird zu Beginn einer Runde auf acht Karten aufgefüllt) freizuräumen, um neue Karten zu erhalten. So passierte es uns insbesondere zum Ende hin noch, dass wir kaum Adeligen-Karten (liefern Rubel aber vermehrt auch Siegpunkte und für die Anzahl verschiedener Adeliger gibt es am Ende noch zusätzliche Siegpunkte) in die Auslage bringen konnten.

    Dementsprechend konnten beide keine Strategie verfolgen und die Karten verteilten sich gleichmäßig auf beide Seiten ohne das sich einer entscheidend in einer Kategorie absetzen konnte.

    Als sich das Ende der Partie abzeichnete hatte sich meine Freundin durch Austausch-Karten (ersetzen ausgelegte Karten und werten diese auf), die ihr auch in Handwerker- und Adeligen-Runde Siegpunkte ausschütteten, einen kleinen Siegpunktvorteil erarbeitet und konnte den Sieg beim 120-110 letztlich davontragen.

    Zum Ende der Partie hatte ich einen kleinen Vorteil bei den Rubel, entschied mich aber dazu meiner Freundin keine zu große Vorlage zu geben und keine Karten abzuräumen, sodass ich ohne entsprechende Karten keine Möglichkeit hatte die Punktedifferenz auszugleichen. Im Nachhinein war das keine clevere Entscheidung.

    Hier werden wir auf jeden Fall noch weitere Partien benötigen, um ein Gefühl für das richtige Timing zu finden. Zudem schauen wir mal ob wir den Markt (erweiterte Version des Grundspiels) nicht hinzunehmen, um die Möglichkeiten zu erweitern und uns besser voneinander differenzieren zu können. Flüssiger Spielablauf mit Interaktion bei der Kartenauswahl. Das hat Potential für weitere Partien.


              


    Weiter ging es mit einer Partie Carpe Diem von Stefan Feld. Nach dem Aufbau zeigte sich, dass die Wertungskarten (in jedem Durchgang werden von jedem zwei nebeneinanderliegende gewertet) dieses Mal in zwei Bereiche aufgeteilt waren. Während die oberen vier gebaute Bauplättchen (enthalten Gebäude und Landschaften) belohnte, mussten bei den unteren vieren Waren (Ressourcen) abgegeben werden. Dadurch musste man einplanen, dass es notwendig sein wird auch Mal zum Ende eines Durchgangs (besteht aus sieben Runden, in denen man Bauplättchen platziert) über genügend Waren zu verfügen.

    Entsprechend beendete ich den ersten Durchgang dann auch mit einem vier Plättchen überspannenden Weinberg (liefert Trauben), während sich meine Freundin an einem ähnlich großen Teich (liefert Fische) versuchte und nur knapp scheiterte. Damit konnte ich mir direkt in der ersten Wertung einen ersten Vorteil erarbeiten.

    Ich setzte in der Folge erst einmal auf die oberen Wertungskarten und konnte mir mit mehreren fertigen Villen (bringen Siegpunkte am Ende der Partie entsprechend der Anzahl Schornsteine) und den abgebildeten Schornsteinen (werden für Wertungen benötigt) neben Siegpunkten und Münzen (Waren-Joker) auch einen Vorsprung auf der Banderolenleiste (legt die Reihe der Wertung fest und liefert am Ende der Partie entsprechend des Fortschritts Siegpunkte) sichern.

    Damit konnte ich die Wertungskarten in den folgenden Runden erneut wählen und meinen Vorsprung ausbauen. Meine Freundin erarbeitete sich aber über den Bäcker (mehrteilige Unterkunft, die zwei Brote liefert) und die Backstube (liefert ein Brot) in jedem Durchgang genug Brot (durch Abgabe von drei Brot wird eine Wertungskarte erfüllt) um auch noch eine lukrative Wertungskarte erfüllen zu können und dranzubleiben.

    Über eine große Villa und die Rahmen-Aufgaben (ein entsprechendes Gebäude auf der zugehörigen Linie wird mit Siegpunkten honoriert) versuchte meine Freundin zum Ende noch einmal zu attackieren, musste sich letztlich aber beim 107-95 geschlagen geben. Sie hatte eine der Rahmen-Aufgaben übersehen und daher nicht erfüllt und konnte in den letzten Runden drei Gebäude nicht abschließen, da diese auf demselben Feld (bei zwei Spielern wird das Feld nach dem zweiten genommenen Bauplättchen abgeräumt) landeten.

    Das Spiel landet trotz seiner schwächen in der Aufmachung kontinuierlich auf unserem Tisch. Allein das sollte unsere Wertschätzung für die spielerische Qualität deutlich machen.


                        


    Zum Abschluss des Abends ging es dann wieder ans Regal, um ein älteres Spiel auszugraben. Dieses Mal wurde dabei OctoDice von Chris Toussaint hervorgeholt, welches ähnlich wie zuletzt Kingdomino im letzten halben Jahr keine Beachtung fand.

    Während beide ihre ersten beide Spielzüge nutzten, um primär ihr Labor zu erweitern (Aktion, um andere Aktionen aufzuwerten) und erste vereinzelte Punkte zu erzielen, wurde spätestens mit dem dritten Spielzug gezielt versucht eine Strategie zu verfolgen.

    Meine Freundin setzte mit dem Plus-Lab (Labor-Erweiterung, die einen Punkt für das erweitern des Labors gibt) vollständig auf das Labor und konnte mit dem Super-Lab V (Labor-Erweiterung, die zusätzliche Punkte am Ende der Partie für vollständige Labor-Spalten liefert) noch einige zusätzliche Punkte generieren.

    Ich hingegen orientierte mich mit Sub-Plus (Labor-Erweiterung, die einen Punkt für das startbereitmachen eines U-Boots gibt) und Super-Sub (Labor-Erweiterung, die zusätzlichen Punkt für U-Boot am Ende der Partie liefert) eher auf U-Boote (liefern in den Zwischenwerten Punkte entsprechend der Bots).

    Leider konnte ich in den weiteren Spielzügen im Gegensatz zu meiner Freundin nicht genügend Bots aktivieren (Aktion, die ansteigende Punkte für Bots derselben Farbe liefert) und mich für die startbereiten U-Boote nicht belohnen, sodass die Partie mit 35-32 an meine Freundin ging.

    Unser erstes Roll and Write-Spiel, dass mit der Varianz bei den Labor-Erweiterungen immer noch für neue Konstellationen sorgt, die es zu meistern gilt. Es wird vermutlich von uns nicht mehr die Beachtung bekommen wie in manchen der vergangenen Jahren, ist aber immer mal wieder für eine Partie gut.




    #SanktPetersburg #CarpeDiem #OctoDice

    Nachdem wir in den letzten Monaten oft nicht die Zeit gefunden haben, versuchen meine Freundin und ich aktuell unsere Spielzeit wieder anzuheben. Daher gab es in der letzten Woche auch wieder einen Spieleabend.


    Der Abend startete mit unserer Zweitpartie Tramways von Alban Viard. Wir versuchten die Ausgangslage ein bisschen interessanter zu gestalten und verwendeten bei zwei der vier Kartenteile die 1910er Seite (schwierigere Seite) anstelle der einfacheren 1920er Seite (normale Seite). Bei den Entwicklungskarten blieben wir aber bei der Original-EK-Regel (Verteilung der Entwicklungskarten).

    Aufgrund fehlender Wohngebiete (die Fahrgäste, die dorthin befördert werden, reduzieren das Stresslevel) zu Beginn der Partie stand der Stresslevel (Leiste mit ansteigenden negativen Happy Points) dieses Mal besonders im Fokus. Daher war es wenig verwunderlich, dass meine Freundin als erstes die Möglichkeit wahrnahm über die Aktion ein neues Gebäude bauen (auf einem eigenen Grundstück ein Gebäude platzieren) wenigstens eines in einer für sie günstigen Position ins Spiel zu bringen. Nach kurzer Überlegung konnte ich über eine gelegte Verbindung (zur Beförderung von Fahrgästen) aber dieses Wohngebiet auch noch in meine Planungen einbeziehen, sodass ich meinen Nachteil minimieren konnte.

    Während es bei mir in der gesamten Partie darum ging Stress zu vermeiden, setzte meine Freundin in den frühen Runden noch oft auf die Aktion Fahrgäste befördern (für jede genutzte Verbindung bekommt der Eigentümer einen Happy Point und Einkommen entsprechend der Anzahl an Schienenteile) um an Gleisbauer (Ressource die für Verbindungen benötigt wird) und Entwicklungskarten (zusätzliche Karten mit Aktionssymbolen) zu gelangen. Dadurch hatte sie aber auch bis zum Ende der Partie mit ihrem Stresslevel zu kämpfen.

    Einzig um ihr eine lukrative Entwicklungskarte vorzuenthalten nahm ich die Erhöhung des Stresslevels in Kauf. Hierbei überraschte ich sie, da ich dazu großzügig auf ihr Schienennetz zurückgreifen musste und ihr somit einige Happy Points (Siegpunkte) und Geld überließ. Damit konnte ich aber die Verfügbarkeit bestimmter Aktionssymbole (müssen für Aktionen abgelegt werden) für sie minimieren, sodass sie im Laufe der Partie immer wieder in Symbolengpässe lief und beispielsweise auch kein Symbol für die Aktion Verbindung ausbauen (einmalig 3 Happy Points und dauerhaft 50% Mehrverdienst beim befördern) vorweisen konnte.

    Zur Vermeidung von zusätzlichem Stress wurde in den folgenden Runden bei den Auktionen meist direkt gepasst (ohne Gebot direkt an letzter Position einordnen). Die aufgedeckten Karten des Auktionsstapels (Stapel aus Grundstück- und speziellen Auktionskarten) waren in der Regel aber auch ähnlich gut oder schlecht, sodass sich kein Nachteil ergab.

    Zum Ende der Partie ergab sich dadurch ein Überschuss an Geld den ich durch die Beförderung von Fahrgästen zu Vergnügungsvierteln (Happy Points für Geld erwerben) immer wieder in Happy Points umwandelte. Damit konnte ich mir einen kleinen Vorsprung erarbeiten, den meine Freundin, die primär mit ihrem Stresslevel beschäftigt war, nicht mehr aufholen konnte. Entsprechend deutlich setzte ich mich auch beim 62-47 durch.

    Im Gegensatz zu unserer Erstpartie achteten wir dieses Mal besser darauf auf die Ankunft der Fahrgäste (neue Fahrgäste werden am Ende der Runde auf leere Gebäude eines vorgegebenem Gebäudetyps platziert) zu reagieren. Dadurch gab es hier weniger Engpässe und man hatte mehr Optionen im Laufe der Partie.

    Bei der Verteilung der Grundstückskarten werden wir in Zukunft aber wohl auf die Variante für Fortgeschrittene (keine zufällige Verteilung) zurückgreifen, um die Verteilung der Symbole zu verbessern. Hier war meine Freundin in der Partie wohl leicht benachteiligt.

    Die zweite Partie konnte auch ohne spannende Auktionen überzeugen. Das Befördern der Fahrgäste weiß zu gefallen und durch die Engpässe auf dem Plan ist auch für genügend Interaktion gesorgt. Beim Deckbau müssen wir uns in folgenden Partien aber noch verbessern, um die Partien noch interessanter gestalten zu können.



    Weiter ging es mit unserer Zweitpartie Coimbra von Virginio Gigli und Flaminia Brasini. Nach dem Aufbau stand als erstes die Wahl der individuellen Startvoraussetzungen (Start-Einwohnerkarten und Startecke für den Pilger auswählen) an. Hier gab es mit einem paar Einwohnerkarten mit Sofortboni und einem paar mit Phasenboni (kann in einer bestimmten Phase in jeder Runde greifen) zwei völlig verschiedene Voraussetzungen für die Partie.

    Ich entschied mich für das paar Einwohnerkarten mit den Sofortboni und einem leicht höheren Einflusswert (liefert Fortschritt auf den Einflussleisten), da die Phasenboni der anderen beiden Karten meiner Einschätzung nach nicht so gut korrelierten. Leider musste ich meiner Freundin damit die Wahl der Startecke überlassen, sodass ich hier nicht meine erste Wahl bekommen konnte.

    Die ersten beiden Runden waren geprägt von einem Würfelpool, bei dem kein Würfel weniger als vier Augen aufwies. Dadurch mussten viele Ressourcen für den Erwerb der Einwohnerkarten (entsprechend der Augenzahl Wachen oder Münzen abgeben, um die Karte zu erhalten) investiert werden und ich musste mit einem Fokus auf Kirchen- und Gelehrtenleiste (liefern als Einkommen Pilgerschritte und Siegpunkte) bereits frühzeitig auf Gunstplättchen (einfache Sofortboni, die man kostenlos erhält) zurückgreifen.

    Meine Freundin konnte sich hier mit ihrem Fokus auf die Rats- und die Händlerleiste (liefern als Einkommen Wachen und Münzen) und dem daraus resultierenden höherem Einkommen bei den Ressourcen zusätzliche Einwohnerkarten sichern, sodass sie auch auf den anderen Leisten frühzeitig Fortschritt verzeichnen konnte.

    Die dritte Runde war dann mit einem Würfelpool, in dem vier Augen den maximalen Wert darstellten, zwar aus ressourcentechnischer Sicht angenehmer durch die Würfelplättchen (entfernen Einwohnerkarten nach festgelegten Vorgaben) blieben einem hier dann aber die guten Einwohnerkarten verwehrt.

    Durch die fehlenden Einwohnerkarten konnte ich zum Ende hin nicht mehr von meinen Pilgerschritten (Bewegung über die Pilgerlandkarte um Klosterboni zu erhalten) und den damit verbundenen Klosterboni (verschiedene Sofortboni) profitieren und hatte auch einen Nachteil bei den Expeditionskarten (liefern am Ende der Partie Siegpunkte für erfüllte Bedingungen). Daher konnte sich meine Freundin immer weiter absetzen und war letztlich beim 209-146 auch siegreich.

    Ich hatte mich dieses Mal zu sehr auf die Wertungsplättchen (legen die Anzahl Siegpunkte fest, die am Ende der Partie für den Fortschritt auf den Einflussleisten vergeben werden) und die zugehörigen Einflussleisten versteift, dass mich die Würfel überrumpelt haben. Hier hätte ich flexibler agieren müssen, um die Partie spannender zu gestalten.

    Die Verzahnung der Elemente sorgt zwar für spannende Entscheidungen aber auch für längere Wartezeiten, die mir in unserer heutigen Partie insbesondere zum Ende hin nicht gefallen haben. Ich hoffe, dass das in weiteren Partien nicht weiter ausartet, sondern mit der Erfahrung etwas gedämpft werden kann. Dann werden sicher noch viele Partien folgen.



               


    Zur Abwechselung wollten wir zum Abschluss des Abends mal nicht die üblichen Verdächtigen des letzten halben Jahres verwenden. Also wählten wir Kingdomino von Bruno Cathala, das wir bereits länger nicht mehr auf dem Tisch hatten. Hierbei verwendeten wir die Variante das große Duell (Raster ist auf 7x7 Felder erweitert), die wir inzwischen bei zwei Spielern eigentlich immer verwenden.

    Der Beginn der Partie verlief für mich vielversprechend. Ich konnte neben einem größeren Feld (Landschaftstyp) auch einen größeren See (Landschaftstyp) platzieren und schaffte es auch mehrere Kronen (Faktor für die Prestigepunkte) hinein zu platzieren. Meine Freundin konnte hingegen außer dem Gebirge (Landschaftstyp) keine größeren Gebiete (zusammenhängende Bereiche desselben Landschaftstyps) erschließen und schaffte es auch nicht Kronen für manche ihrer Gebiete zu erlangen.

    Leider hatte ich bei meinen Fortschritten nicht die ideale Konstellation gewählt und so kippte die Partie immer mehr zu Gunsten meiner Freundin. Viele der erhaltenen Kronen konnte ich mit fortdauernder Partie nämlich nicht mehr in den Gebieten unterbringen und auch die ein oder andere Krone mehr ging an meine Freundin. Trotzdem schien es bis zuletzt auf einen Sieg meinerseits hinauszulaufen.

    Die Auswertung belehrte uns dann eines Besseren. Zwar konnte ich mit See, Wiese und Feld jeweils gute Prestigepunkte erzielen, jedoch war ich dem Gebirge meiner Freundin mit 60 Prestigepunkten einfach nicht gewachsen, sodass die Partie mit 118-104 an meine Freundin ging.

    Durch den cleveren Auswahlmechanismus immer noch ein hervorragendes Spiel, das bei uns gerne wieder öfter auf den Tisch kommen darf.


              



    #Tramways #Coimbra #Kingdomino