Mein #Flügelschlag ist heute angekommen und da ich zu Hause bin und kränkle, hab ich mich mit meiner Kennenlern-Party gleich gegen den Automa versucht.
Aber bevor ich was zum Spiel sage, muss ich auch erst ein paar Worte zum Material verlieren. Es ist (fast) alles wirklich top! Größter Hingucker ist anfangs der Würfelturm, der auch prächtig funktioniert und sich auch sehr leicht wieder in der Box verstauen lässt; man muss nur Turm und Basis voneinander trennen.
Zweiter Hingucker sind die Mini-Ostereier. Die sehen nicht nur toll aus, sondern haben auch ein angenehmes Gewicht. Die Karten sind ebenfalls toll und wirken in natura wesentlich schöner als auf Fotos (mein Eindruck). Ob die Karten allerdings auch gesleeved in die Box passen, bezweifele ich. Vermutlich müssten man dann zumindest die Automa-Karten separat aufbewahren.
Nicht gefallen (mein einziger Kritikpunkt bisher) ist die Zieltafel mit den Rundenwertungsplättchen. Die ist leider arg dünn ausgefallen und biegt sich auch noch durch. Ist an sich kein großes Ärgernis, aber bei der Perfektion die ansonsten geboten wird, wundert es einfach, dass das doch etwas aus dem Rahmen fällt.
Zum Spielgeschehen selbst:
Man spielt vier Runden. In jeder Runde führt reihum jeder Spieler eine von vier Aktionen aus und markiert diese mit einem Aktionsstein, der dann je nach Einsetzort, auf die linke Seite des Spielertableaus zurückwandert und dabei weitere Aktionen auslösen kann (Fähigkeiten der Vogelkarten). Sobald alle Spieler ihre Aktionssteine aufgebraucht haben, wird das aktuelle Rundenwertungsplättchen ausgewertet, wobei man hierbei einen Aktionsstein verliert, um das Ergebnis festzuhalten. Dementsprechend beginnt die nächste Runde mit einem Aktionsstein weniger.
Der Automa wird, wie bereits aus anderen Spielen bekannt, über ein eigenes Kartendeck gesteuert. Ein eigenes Spielertableau braucht der Automa-Spieler nicht. Er muss auch keine Kosten zahlen und ähnliches.
Regelunklarheiten gibt es eigentlich keine. Das Regelheft ist sehr gut geschrieben und die ein, zwei Unklarheiten, sie sich auftun, haben sich bei mir im weiteren Spielverlauf von selbst geklärt.
Mein vorläufiges Fazit (nach einer ersten Solo-Partie):
Erstmal, ich hab mich an keinem Punkt des Spielgeschehens an #TerraformingMars (TfM) erinnert gefühlt. Erstens man hat kein Einkommen, zweitens der "Engine"-Mechanismus ist weit weniger stark ausgeprägt als wie bei TfM. Man kann zwar Synergien erzeugen, aber mein Eindruck ist, dass man nicht ausschließlich versucht, seine Engine zum Laufen zu bringen. Stattdessen versucht man mehrere Ziele auf einmal zu anzugehen - Stichwort Rundenwertung.
Anstatt also einen Vogel mit einer bestimmten Fähigkeit auszulegen, um bestimmte Synergien zu erhalten, sammelt man lieber Nahrung, um mit der nächsten Aktion einen ganz anderen Vogel spielen zu können. Der hat dann vielleicht keine Synergie-Effekte, aber ich bekomme eine bessere Wertung beim Rundenziel.
Es sind jedenfalls viele Dinge zu beachten und jede Menge schwierige Entscheidungen zu treffen. Schön dabei ist, dass das Spiel leicht von der Hand geht, so dass auch Wenig-Spieler sich zurechtfinden dürften.
Die durchschnittliche Spieldauer würde ich auf 90-120 Minuten schätzen. Solo-Partie dürfte auch schneller zu schaffen sein.
Ach ja, bei meiner Solopartie (Schwierigkeit normal) konnte ich knapp mit 74 zu 72 Punkten gewinnen. Mein Glück war, dass der Automa-Spieler keine offene Vogelkarte legen konnte. Die Solovariante hat mir insgesamt recht gut gefallen, da wird es in nächster Zeit bestimmt noch ein paar mehr geben.
Vorläufige Wertung: 9 von 10 Punkten.