Beiträge von hhamburger im Thema „11.03.-17.03.2019“

    #QuacksalbervonQuedlinburg gabs auf dem Tisch, die ersten Runden von hoffentlich vielen.

    Zugegebener maßen hat man ganz schön wenig Kontrolle über das was man da tut und Strategien kann man nur stochastisch verfolgen. Thematisch ist der Titel ein Volltreffer: Von Quacksalbern erwarte ich nicht, dass ihre Produkte ein Ergebnis von wiederholbaren Prozessen sind.

    Aber was macht das bitte für ein Spaß!? Bis zu Letzt wippten wir auf der Stuhlkante, nervös fummelten wir im Beutel umher - "Ziehe ich noch ein Plättchen?" - "Ja, ich wage es..." - "Oh verdammt mein Kessel ist schon wieder explodiert!" - und die anderen freuen sich...

    Schadenfreude ist ein valides Element in diesem Spiel, warum auch nicht? Menschen sind so. Das Spiel spielt förmlich mit menschlichen Zügen: Schadenfreude, Wagemut, Ungewissheit, Hoffnung, Glück und Niedergeschlagenheit im Wechsel. Die Lernkurve ist vermeintlich hoch und man möchte es beim nächsten Zug besser machen - und verliert wieder gegen den Drang nur noch einen Schritt weiter zu gehen...

    Das Spiel ist hart an der Grenze eine Droge zu sein.

    Ich halte den Turm zu Babel für die schlechteste Erweiterung von #7Wonders. Planbarkeit wird sabotiert, Strategien gehen nicht mehr auf, Kosten werden unübersichtlich, Fehler schleichen sich ein und die Bedenkzeit verlängert sich. Das läuft alles gegen das schlanke Design des Grundspiels.

    Das letzte Wochenende hatte nur einen kleinen Slot zum Spielen. Es ist immer auch ein bisschen schwierig meiner Herzdame neue Spiele beizubringen und dann noch in Verbindung mit Zeitnot... Aaaber: Es wurde nun #Qwinto aufgetischt. ...und es gefiel uns beiden gut.

    Wer #Qwixx mag, aber wer immer dachte, dass ein wenig mehr Flexibilität dem Spiel gut tuen würde, dem kann ich Qwinto empfehlen.

    Zwar sieht der Inhalt der Schachtel erstmal dürftig aus: 3 Würfel, 1 Block, 4 Stifte und eine Anleitung. Auch der Aufdruck vom Block sieht erstmal bescheiden aus und lädt nicht sofort zum losspielen ein. Man wird aber belohnt, wenn man sich mit dem Spiel beschäftigt. Es gibt viele Freiheiten: Man darf sich aussuchen, mit welchen Würfeln man wirft, auch ob man den Wurf wiederholen möchte und wo man dann das Ergebnis einsetzen möchte. Natürlich stehen dem auch Einschränkungen gegenüber: Zahlen müssen von links nach rechts aufsteigen und nicht doppelt vorkommen. Auch dürfen doppelte Werte nicht in einer Spalte stehen. Gerade die Freiheit macht das Spiel aber anspruchsvoll, da man selber den Schwierigkeitsgrad der nachfolgenden Würfe festlegt. Wer also zum Beispiel in der lila Spalte 2 eine 2 einträgt, der kann nur mit einem einzelnen lila Würfel die Spalte 1 voll machen. Mit einer einzelnen Farbe zu würfel ist aber hochgradig unflexibel. Im Verlaufe des Spiels nimmt also die Spannung zu, ob man noch die nötigen Ergebnisse erwürfeln kann, oder auch optional von den Mitspielern abstauben kann.

    Mein Fazit: Für so ein kleines Würfelspiel gebe ich 2 Daumen nach oben.