Beiträge von fjaellraeven im Thema „25.02.-03.03.2019“

    Toadstool Ich will das Spiel gar nicht von jeglichen Schwächen freisprechen. Zu den Schwächen oder Macken hatte ich sogar mal einen langen Post verfasst, der ist leider nur untergegangen, da er im "Too Many Bones"-Thread gepostet wurde während sich das meiste aber im "Undertow"-Thread abgespielt hat.


    Ich wollte auch gar nicht sagen, dass euch der Ablauf überfordert hat. Von deinen Spielberichten ausgehend sollte das problemlos machbar sein. Die Passage "kämpfte mit den Regeln" war aber das, wieso ich es überhaupt geschrieben habe. Es gibt einfach abseits des Ablaufs vieles zu beachten und da ist es wichtig, dass zumindest eine Person regelfest ist. Da habe ich das Problem gesehen, nicht im Tagesablauf.


    Spiele sind abseits davon eine subjektive Erfahrung. Vielleicht ist es auch einfach nicht dein Spiel. Wenn dann noch Pech dazu kommt, dann kann ein Spiel auch mal schnell durchfallen. Mit deiner Kritik bezüglich der Stimmung gebe ich dir Recht. Das habe ich im verlinkten Post auch nochmal genauer aufgeschlüsselt, weswegen ich hier nicht drauf eingehe.


    Wer in "Too Many Bones" eine epische Fantasy-Geschichte erwartet, der wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Es geht für mich viel eher um die taktischen Kämpfe, was sich auch darin zeigt, dass ein Kampf auch mal eine halbe Stunde dauern kann und ich dir in Runde sechs wahrscheinlich gar nicht mehr genau sagen kann wieso wir gerade kämpfen. Spaß habe ich am Kampf selbst aber trotzdem-

    #TooManyBones

    [...]Mein Kumpel kämpfte mühsam mit dem Regelheft und es dauerte über eine Stunde bis wir loslegen konnten. Nachträglich bedauere ich, dass wir den Schwierigkeitsgrad nicht vereinfacht haben. So aber starteten wir mit Null Erfahrung, null Ausrüstung und hohen Erwartungen ins erste Abenteuer. Doch bereits das erste Gefecht erwies als knüppelhart. [...]

    Ich glaube das wird das zentralere Problem eurer Partie gewesen sein. "Too Many Bones" ist prinzipiell kein kompliziertes Spiel, es ist aber eines, dass vor dem Spielen verstanden worden sein muss. Dabei beziehe ich mich nicht auf die Mitspieler, sondern den Erklärbären. Das hat den Hintergrund, dass die Abläufe relativ einfach sind. Der Tagesablauf besteht nur aus dem Ziehen einer Begegnung und der Wahl dieser, dem Ereignis selbst und letztlich der Rast. Die Kämpfe selbst sind auch innerhalb von ein paar Sätzen zu erklären. Dieses Grundgerüst MUSS vor dem Spielen da sein, denn das komplexe am Spiel selbst sind die Gearlocs.


    Damit meine ich, dass der "Spielleiter" den Mitspielenden alles regeltechnische abnimmt, damit diese sich auf ihren Gearloc und dessen Skills konzentrieren können. Gerade in der Erstpartie kommt sonst genau diese Überforderung, der Frust und die negative Spielerfahrung auf, die du jetzt dem Spiel anlastest. Der Skilltree der Gearlocs ist schließlich auch einer der großen Pluspunkte des Spiels, da dieser den Wiederspielreiz erhöht und ganz andere "Builds" erlaubt.


    Die Spieleranzahlen spielen sich anders, da hast du Recht. Zu zweit ist es schwerer, da du mit vier Gearlocs die Gegner besser in Schach und von einzelnen Charakteren fernhalten kannst. Genau aus diesem Grund ist es aber für mich deutlich besser zu zweit oder dritt. In einer meiner letzten Partien habe ich auf "Anfänger" mit drei Freunden (Erstspielern) gespielt und wir sind ziemlich durchmarschiert. Ich glaube erst im Bosskampf wurde es mal richtig knapp. Da hätte man vielleicht den Schwierigkeitsgrad anheben können, aber in "Too Many Bones" geht es gerade in den ersten Partien für mich auch weniger um eine bockschwere Kampagne, als vielmehr um das Erleben der Kampagne, das Erkunden des jeweiligen Gearlocs und etwaiger Kombos mit den Mitspielern sowie den Spielspaß, den gewonnene Schlachten bringen. All das wird durch den leichten Schwierigkeitsgrad begünstigt, da man schon vor der Kampagne ein paar Skills oder Werte erhöhen kann.


    Ein weiteres Problem, welches mit dem gewählten Schwierigkeitsgrad daherkam, sind verlorene Encounter. Wie Braz schon erwähnt hat, musst du in der kurzen Kampagne viel bewusster und treffender Skillpunkte verteilen. Dafür ist es dann auch notwendig, dass man sich abspricht und den anderen Gearloc in die Wahl miteinbezieht. Verliert man aber in einer kurzen Kampagne einen oder eben mehrere Encounter und hat dazu einen hohen Schwierigkeitsgrad gewählt, dann steht man einem Schneeballsystem gegenüber. Zukünftige Encounter werden schwerer und man selbst nicht stärker. Verliert man in der kurzen Kampagne bereits zwei Tagesencounter und hat den Puffer des leichten Schwierigkeitsgrades nicht, dann kann man den Endkampf praktisch sein lassen.


    Für manche Spieler mag das hart klingen, aber wenn diese Grundschwierigkeit nicht im Spiel wäre, dann würde man selbst auf einem hohen Schwierigkeitsgrad durchs Abenteuer spazieren und hätte auch keinen Spaß. "Too Many Bones" skaliert ziemlich gut und lässt sich über die Tyrannen und den Anfangsbonus auch auf die eigenen Wünsche ans Spiel anpassen. Das setzt aber voraus, dass die Personen die für sich richtige Entscheidung zu treffen in der Lage sind, was bei euch in der Konstellation leider nicht der Fall war.


    Ob du dem Spiel eine zweite Chance gibst ist deine Sache, aber die schlechte Spielerfahrung müsst ihr leider auch euch und vorallem dem Erklärbären ankreiden. ?(



    Und zum Schluss das Mantra eines jeden zweiten Postst zu "Too Many Bones": JanW leitet bestimmt gerne mal eine Partie auf dem Tabletop-Simulator. Nicht nur für Toadstool , sondern auch für alle anderen Interessierten. :S