Beiträge von brettundpad im Thema „25.02.-03.03.2019“

    Wir haben letzte Woche wieder einiges auf dem Tisch gehabt und von zwei Titel möchte ich euch berichten.


    #DerHerrDerTräume


    Mit den Kindern am WE endlich alle Figuren angemalt. Das Anpinsel war ein echt cooles Familienprojekt und gerade die einfachen Monster mit Trockenbürsten hat unser großer Sohn echt mega gut hinbekommen. Die Figuren sehen insgesamt halt nicht ganz so perfekt aus, dafür hat das Charme, das jeder mitgemischt hat. Ich werde da auch einen Artikel als Malanleitung schreiben, für vielleicht nicht so versierte Miniaturenpinsler.


    Wir sind dann auch endlich in der Story weitergekommen und stehen nun am Anfang von Kapitel zwei! Ich finde es immer noch grandios wie lange die Kinder da gebannt am Tisch sitzen. Das Aufhören fällt immer schwer. Ich würde sagen, das keines unserer anderen Familienspiele da auch nur im Ansatz in Sachen Atmosphäre, Spielspaß und Spannung ran kommt.

    Ich war schwer beeindruckt von den Kindern. Unsere Pause zwischen Kapitel 1 und Kapitel 2 waren nun gut 6 Wochen, wegen des Anmalens. Ich muss gestehen unser 4,5 Jahre alter Sohn hatte manche Regeln besser drauf als ich. Der wusste noch genau wo die schwarzen Würfel hinkommen, wie viele Würfel man zieht ( Ich Depp dachte 6), wie die letzte Geschichte ausging, was die Wolle bedeutet und das er mit den grünen Würfeln schießen kann.


    #Alone - Begeisterung braucht manchmal eine Wall of Text.


    Ich habe eine weitere Einführungspartie in Alone gegeben, damit ich nun beim nächsten Mal der Held sein kann und evtl. auch die Kampagne gestartet werden kann. Die Quintessenz: Obwohl fast alle bei uns sehr müde im Bezug auf Dungeon-Crawler sind, flammt hier wieder Begeisterung auf. Jeder der sechs bisherigen Spieler war total begeistert.

    Alone ist durch seine Stimmung "1 Held gegen den Rest der Welt", der Lichtmechnanik, der Geräuschansagen, der Orientierungslosigkeit und der Heldenmechanik (nur er ist dran, kombinieren und verbrauchen von Gegenständen) sehr frisch und hebt sich für mich sehr ab von seiner Konkurenz.

    Der Held hatte diesmal das recht fiese erste Missionziel (Feuerlarm), das er für das Einschalten des Lichts an einer LCU Würfeln muss. Normalerweise kostet das nur eine Aktion, erfordert aber keine Probe. Da aber Aktionen kostbar sind (Overlords dürfen Karten spielen, "Zeitdruck" durch Enrage-Status), hat er sich dafür entschieden, eher im Dunkeln herumzurenn... äh stolpern. Das hat es für uns leichter gemacht die fiesen Aliens auch im Kampf einzusetzen, denn im Licht verlieren die massiv an Kampfkraft. Weiter haben wir uns hinter dem Sichtschirm maximal beömmelt, weil der Heldenspieler sich sehr sehr sehr sicher war, wo der Treppenabgang in die untere Etage zu Missionsziel zwei war. Leider hatte er einen kleinen Fehler in seiner Orienterung gemacht. Dann passiert das, wofür ich das Spiel liebe. Man sieht und spürt förmlich die Panik. Der Held weiß, da lauern irgendwo Monster, er weiß, er hat nur eine begrenzte Anzahl von Aktionen, er weiß, seine Lebenspunkte und geistige Gesundheit schwinden, er sieht wie sich die Overlordsspieler den Arsch ablachen und das alles verträgt sich nicht mit seiner Orientierungslosigkeit.


    Der Heldenspieler rannt dann plötzlich kopflos in eine Richtung. Scannte nach dem Ziel. X Sektoren entfernt. Verblüffte Mine des Helden, passte wohl auch nicht zu seinem Plan. Zwei Sektoren weiter, wieder ein Scan. Noch weiter weg. Ab dem Punkt war er ziemlich wuschig, was ihm am Ende wohl den Sieg gekostet hat. Es wurde aber noch einmal wahnsinnig knapp. Als er nur noch wenige Lebenspunkte hatte, spielte er übervorsichtig und ziemlich gut. War noch einmal richtig spannend, vor allem weil wir Overlordspieler nicht allzu gute Karten auf der Hand hatten. Das wusste er natürlich nicht. Mit der einzigen nützlichen Karten konnten wir im richtigen Moment einmal aus einem unerforschten Sektor in seinen Bereich springen und haben ihn letzendlich zu Tode erschreckt. Vier Schritte vorm Ziel.


    Ich denke das Spiel wird mit weiteren Partien noch besser, weil ein größeres Mindgame entstehen könnte. Die Overlordspieler müssen schon im Voraus planen. Denn Monster dürfen nur weit entfernt vom Helden spawnen und großzügige Bewegungen sind nur über (wenige) Karten möglich, die man erstmal haben muss. Planung ist wichtig, schnelle/spontane Anpassungen schwieriger. Man versucht also den Helden und seine Bewegung anzupassen, ihn in eine Richtung zu lenken. Gestern z. B. hat der Held am Ende durch seinen Scan erfragt wo sein Endziel ist. Wir mussten ihm mitteilen, noch 5 Sektoren nach Osten. Es waren auch 5 Sektoren in den Norden. Das wusste er natürlich nicht. Wir wählten Osten, weil dort unsere Fallen lauerten. Wäre der Held hier nach Norden an der Kreuzung gelaufen, hätte er vielleicht gewonnen. Als Held muss man da vielleicht auch unberechenbarer spielen.

    Größte Kritikpunkte sind zum Teil Materialqualität (Heldentablau angestoßen, Marker "nur" aus Pappe, Englisch, kleiner Sichtschirm, nur Missionsräume relevant (wechselt je nach Szenario), alle anderen Räume eher egal. Mit der zweiten Edition des aktuellen Kickstarters werden all diese Dinge ausgebügelt! Zusätzlich gibt es noch ein paar mehr Monster. Ich finde die Kampagne hat viel zu wenig Unterstützer, wenn ich mir überlege was für Summen andere eher seelenlosere Dungeon-Crawler bei Kickstarter erhalten.


    Am Ende noch eine Sache zu dem Thema, das Alone ein 1 vs 1 Spiel ist. Ja, kann man machen, ist dann ein taktisches Duell. Aber mit 1 vs 2 oder 1 vs 3, macht es als Overlordspieler, so fern einem Atmosphäre und diabolischen Lachen gefällt, mehr Spaß. Man muss sich absprechen, hat sein Spezialgebiet und lacht sich eben zusammen ins Fäustchen. Ja, man hat Phasen da macht man wenig, aber eigentlich fiebert man immer mit dem Helden mit. Das Spiel mag für einige wirklich nichts sein, wer aber die Geselligkeit mit seinen Freunden am Tisch liebt und Atmosphäre schätzt, für den ist Alone ganz sicher kein reiner 1 vs 1 Kandidat.