ravn Ganz ehrlich, auf der Messe ein Probespiel ist die denkbar schlechteste Sache für Alone. Zuerst, der Sichtschirm ist nun wesentlich größer.
Zur zweiten Sache steht wirklich viel in meiner Rezension, weil ich das Argument von dir ein wenig beackert habe. Wer in Alone als Gruppe von Overlords deswegen mitspielt, weil er viel zu tun haben möchte, sollte weitergehen. Ich habe die Änderungen noch nicht live auf dem Tisch gehabt, traue mir aber zu das zu beurteilen. Ja, es sind Dinge dazugekommen, die das ein wenig aufbrechen. Jeder Overlord kann nun einen Avatar benutzen, also einen besonderen Fiesling. Man streunert also selber in der Station rum. Zudem gibt es mehr spezielle Monstertypen, die mehr Absprache verursachen könnten.
Aber nochmal, all das wird das Konzept von Alone nicht ändern und das ist gut so! Alone begeistert, weil dort drei Overlords sitzen, die eine Person scheitern sehen wollen. Das ist Psycho-Terror und eben ganz anders als eine Heldengruppe gegen einen Overlord. Alone ballert dem Helden nur Stöcker bzw. Dunkelheit um die Ohren, das Spiel hat eine frische Lichtmechanik, echte Orientierungslosigkeit, eine tolles Missionsdesign, das zusammen mit drei Overlords ist ein großer Spaß. Allerdings nur, wenn man sich als Overlord bewusst macht, das man hier mehr Spielgestalter ist. Öfters mal nichts macht, weil es nicht passt, zwei Züge später aber richtig fies seine Karten platziert. Nicht umsonst ist die Kampagne so aufgebaut, das jeder einen Helden spielt und ständig gewechselt wird. Die Kampagne besteht eigentlich aus vier eigenen Szenarien, für jeden Helden-Spieler eins. Ich kann verstehen, wenn man diesem Prinzip nichts abgewinnen kann, aber für diejenigen gibt es zuhauf Brettspiele. Alone ist anders und genau deswegen gut. Als Overlord plant und reagiert man mehr und hat Spaß am Schweißgeruch des Helden. Wenn drei Personen den schlechten Wurf und den drohenden Tod des Helden bejubeln, dann fühlt sich einer ziemlich alleine. Als Nachtrag, darum halte ich Alone auch im 1vs1 als wesentlich schlechter. Das liegt vielleicht aber auch an meinen Mitspielern, von denen viele dichte Atmosphäre schätzen und Rollenspieler sind.