Beiträge von MetalPirate im Thema „Crowdfunding: Verhältnis "Preis" zu "Versandkosten"?“

    Es gibt immer mehr Kampagnen, bei denen Versandkosten erst im Pledge Manager berechnet werden. Das eingeworbene Geld sieht dann der Kampagnenmacher zwar auch nicht zu 100%, aber der Pledge Manager Betreiber nimmt üblicherweise eine deutlich geringere Provision als Kickstarter. Für den Macher liegt der Vorteil einer nachgelagerten Versandkostenberechnung nu.a. darin, dass er leichter gewichtsabhängige Versandkosten bei komplexeren Bestellungen aus diversen Einzelposten umsetzen kann.


    In solchen Fällen möchte ich als Endkunde aber trotzdem schon beim Backen wissen, wie hoch die Versandkosten sind, zumindest als Abschätzung. Oder genauer gesagt: wie hoch der Gesamtpreis für alles sein wird, incl. Versand, und was eventuell sonst noch dazu kommen könnte, Stichwort: Einfuhrabgaben bei der Auslieferung. Denn nur der Gesamtpreis ist letztendlich relevant, da bin ich ganz bei Herbert : Was kriege ich und was muss ich in der Summe dafür zahlen? Kann ein Macher da keine klaren Zusagen zu EU shipping und/oder Versandkosten bereits während der Kampagne machen und verweist dafür nur auf "wird später im PM berechnet", ist das ein sehr starker Grund für mich, die Kampagne nicht zu unterstützen.

    Hier in Europa beschweren sich doch auch immer wieder irgendwelche Leute, warum bei Kampagnen amerikanischer Crowdfunding-Macher das EU-Shipping so teuer wäre. Auch bei unknowns.de schon passiert. Dann lass einige wenige Amis doch auch mal umgekehrt über Versandkosten aus Europa jammern... ;)


    Mit "America first gewohnt" hat das Ganze IMHO wenig zu tun. Eher mit "vocal minority". Da sind die Amis nicht wesentlich anders drauf als alle anderen Nationen auch. Deppen, Jammerlappen und Schreihälse gibt's überall.


    Versand kostet nun mal und manche Kampagnen sind gut darin, reale Kosten zu verschleiern bzw. mit Quersubventionierungen Kosten hin und her zu schieben. Das Einzige, was du da machen kannst, ist Transparenz bieten. Dann holst du wenigstens die Denkfähigen auf deine Seite und sorgst dafür, dass diese Backer den Schreihälsen erklären, was reale Versandkosten für interkontinentalen Versand sind.

    Wobei ich ziemlich sicher bin, dass der Versand innerhalb der USA keine 14$ kostet.

    Äh, doch, das ist absolut realistisch, und zwar für business rates. Endkunden zahlen beim Spieleversand tendenziell noch mehr.


    Die USA sind groß, flächenmäßig nur unwesentlich kleiner als ganz Europa bis zum Ural, und mit den Entfernungen steigen die Transportkosten. Die Versandkosten innerhalb der USA darfst du nicht mit innerdeutschen Versandkosten vergleichen, sondern mit innereuropäischen, und da wäre sogar Paketversand Deutschland-Österreich schon teurer.


    Beispiel: Wenn das Schiff aus China in Seattle anlegt und ein Paket von dort nach Miami muss, sind das 5300 km Distanz. Lissabon-Moskau sind nur 4600 km.