Beiträge von MetalPirate im Thema „28.01.-03.02.2019“

    Seit langem mal wieder eine Woche, in der ich zweimal spielen konnte. Einmal #RobinHoodAndTheMerryMen und einmal #Newton.



    Robin Hood: eine Stunde Erklärung notwendig, aber die Regeln sind durch das stark umgesetzte Thema begründet und damit für mich noch okay. Auch halbwegs gut merkbar durch das Thema, etwa beim Kontakt zwischen Helfern und den Wachen des Sheriffs von Nottingham (verhaften, Fallen, Strafen, etc.). Detailreich, aber logisch begründet. Beim Erstkontakt denkt man erstmal "au weia, Hilfe!" und die ersten zwei Runden laufen auch eher stotternd ab, aber die restlichen Runden (Runde 3-5) flutscht es dann.


    Glück spielt eine deutliche Rolle, aber unter dem Strich dominiert doch gutes Spielen. Man muss immer das Beste auch seiner Situation machen -- und in dem Moment passt das auch thematisch wieder zur Situation, in der sich (gemäß Legende) Robin Hood befunden haben mag. Ich bin mir trotzdem noch nicht ganz sicher, was ich von dem Spiel halten soll. Ein paar Sachen gefallen mir gut, ein paar andere weniger. Trotzdem: originell ist es definitiv, und sowas ist erstmal eher unterstützenswert als der drölfzigste Euro-Siegpunkte-Salat...



    ...womit wir beim zweiten Spiel der Woche wären, nämlich Newton. Das ist nämlich genau das: eine weitgehend interaktionsfreie Optimierübung mit null (bzw. rein aufgesetztem) Thema. Kaufen aus gemeinsamer Kartenauslage (auffüllen nur am Rundenende; erneuert sich komplett in jeder Runde) und diverse Leisten mit gelegentlichen Boni für den ersten, der drüber läuft. Das war's. Der Rest ist reines Optimieren vom eigenen Tableau.


    Das allerdings macht das Spiel hervorragend. Man spielt 6 Runden à 5 Züge und in jedem Zug spielt man eine Karte, die einer der fünf Grundaktionen zugeordnet ist. Diese Aktionen spielt man mit Stärke X (teilweise auf 3 gedeckelt), wobei sich X aus der Zahl der Aktionssymbole auf dem Tableau ergibt, und die kommen nicht nur von der aktuell gespielten Karte, sondern auch von den zuvor in der Runde gespielten Karten sowie von Dauerboni. Eine Karte aus jeder Runde legt man unten am Tableau an; diese wird zum Dauerbonus und erhöht ab sofort das X für ihre zugeordnete Aktion.


    Das ist clever, das macht Spaß. Es gibt einiges abzuwägen und sowas gefällt mir. Direkt auch die Erstpartie (zwei erfahrene Mitspieler und ein anderer Neuling) mit 105 Punkten gewonnen und wenn ich nicht am Anfang Blödsinn gemacht hätte, wäre noch mehr drin gewesen. Ein schönes Spiel, das ich immer wieder gerne mitspielen werde. Aber kaufen? Nö. Brauche ich nicht selbst besitzen. #LorenzoDerPrächtige ist im direkten Vergleich mindestens eine Klasse besser.

    [Mod] Kopieren ist eigentlich immer nur der letzte Ausweg, wenn alles andere noch schlechter ist. Es sollte grundsätzlich immer nur ein Original geben, auf das sich alles weitere, von Verlinkungen bis Antworten, beziehen kann. Unter anderem würde man sonst riskieren, dass Diskussionen sich an zwei Stellen parallel in unterschiedliche Richtungen weiterentwickeln und der Autor der kopierten Artikels müsste auf einmal in zwei Threads Rede und Antwort stehen.


    Auslagern heißt ja auch nicht, etwas einfach nur anderswo hin zu schieben, sondern es wird (zumindest von mir) auch immer im Originalthread das Ziel der Auslagerung verlinkt, siehe oben. Dann ist im Gegenteil ein "[Mod] XYZ wurde hierhin <Link> ausgelagert" ganz im Gegenteil ein überdeutlicher Hinweis, dass sich das Anklicken des Links lohnen dürfte. Ansonsten gilt wie immer: man kann es nie allen Recht machen und wir Mods versuchen, hier gute Kompromisse zu finden...


    Weitere Diskussionen über dieses Thema dann bitte bei Bedarf/Interesse per Konversation oder im unknowns.de Unterforum.

    [Mod] Kleine Bitte des Moderators: Wenn ihr über ein Spiel längere Berichte schreiben wollt (Anhaltspunkt: mehrere Absätze), dann macht das bitte in einem eigenen Beitrag. Das macht das Auslagern/Zerpflücken einfacher. Es ist überhaupt kein Problem, zwei oder drei Beiträge hintereinander zu verschiedenen Spielen zu posten. Danke & weiter! -- MP

    Was ein wirklich richtig gutes Spiel ist, bestimmt am Ende jeder "Verbraucher" für sich selbst.

    Richtig. Ich bezog mich darauf, dass das Zusammenfallen von "richtig spielen" und "gut spielen" ein Ziel für jeden Verlag und jeden Autor sein sollte. Dann ist ein Spiel erfolgreicher. Auch deshalb, weil es leichter wird, mit unterschiedlichen Mitspielern zusammen zu spielen, die unterschiedliche Prioritäten setzen und dann trotzdem noch zusammen Spaß haben können.

    #Viticulture

    In allen Spielen mit den normalen Besuchern, war das Gewinnen stark vom Kartenglück abhängig. Ziehe ich eine Karte, die mir Siegpunkte beschert, habe ich Glück.

    Das würde ich nicht so sehen, zumindest mal wenn wir von der aktuellen Regelversion reden, wo man die Extrapunkte für Weinproben nur bekommt, wenn man mindestens eine Flasche Wein im Keller hat. Ich glaube, dass die Siegpunkt-Sprint-Strategie nur deshalb als so stark gilt, weil sie gerne von guten, Effizienz-orientierten Spielern gespielt wird und dieses das mit ein bisschen Übung zuverlässig gut hinkriegen. Wer dann Zeit verplempert, um "thematisch schön" zu spielen, der gewinnt dagegen dann keinen Blumentopf.


    Man kann aber auch sehr wohl effizient auf Weinproduktion spielen und damit gewinnen, auch gegen die "Siegpunkt-Sprinter" -- nur darf man sich dann nicht dabei verzetteln und das ist gar nicht so einfach mit vier Arten von Weinen und zig Gebäuden, die man bauen kann. Gute Spiele zeichnen sich oft dadurch aus, dass das, was sich thematisch richtig anfühlt, auch taktisch oder strategisch gut ist. Das ist bei Viticulture, trotz der allgemeinen "Leichtigkeit", die das Design ausstrahlt, leider nicht der Fall.


    Unter guten Spielern ist Viticulture ein knallhartes Effizienz-Wettrennen, aber wie ich finde, auch ohne Rheingau-Besucher ein sehr ausgewogenes Rennen. Die "jeden Siegpunkt mitnehmen"-Strategie ist nur etwas einfacher zu spielen als alles mit Auftragserfüllung.

    bei #Viticulture gibts die #BesucherausdemReingau , die deutlich weniger Siegpunkte generieren und die nur bei den normalen Aktionen hilfreich sind. Damit ist das Spiel deutlich weniger glücksabhängig.

    Hmmm. Ich habe erst einmal mit den Besuchern aus dem Rheingau gespielt, aber da kamen mir die Karten recht unterschiedlich stark vor. Weniger ausgewogen als im Grundspiel. Das "erhalte <Vorteil X> oder 1 SP" ist ja auch ein Balance-Element, wenn <Vorteil X> gegen Spielende nicht mehr so wirklich gut brauchbar ist. Vielleicht habe ich auch zu viel erwartet, aber ich fand die Rheingau-Besucher ziemlich enttäuschend.