Beiträge von richy81 im Thema „21.01.-27.01.2019“

    Das Wochenende mit zwei Spieleabenden hat mir ein paar wichtige Erkenntnisse gebracht.


    Erkenntnis Nr. 1: Ich sollte auch mal Nein sagen.


    Am Freitag habe ich mir einen für mich neuen Spieletreff angeschaut. Einer der Mitspieler packte dann Ursuppe aus, gut 20 Jahre altes Spiel, da beschlich mich ja schon ein leicht ungutes Gefühl. Das verstärkte sich als dann noch zwei weitere Leute dazu kamen und fragten, ob man das auch zu sechst spielen kann… ja, kann man leider. Memo an mich selbst: Beim nächsten Mal in einer solchen Situation Erkenntnis 1 anwenden.


    An der Stelle schließt sich Erkenntnis Nr. 2 an: Zwei 3er-Runden sind meist besser als eine 6er Runde.


    Eine Aufsplittung unserer Gruppe hätte ich am Freitag besser mal vorgeschlagen. So beschäftigten wir uns dann inklusive Regelerklärung ca. 4 Stunden mit Ursuppe. Bei Ursuppe geht es darum, Amöben über das Spielfeld zu bewegen, Holzwürfel zu futtern und wieder auszuscheiden. Kann man nicht futtern, bekommt man Schadenspunkte, von denen zwei die Amöben sterben lassen. Zwischendurch kauft man mit Biopunkten als Währung Genkarten, die einem Spezialfähigkeiten bringen.

    Hört sich ganz witzig an. Ist es grundsätzlich auch, aber zumindest zu sechst hält sich der Spielspaß in Grenzen und die Downtime nimmt überhand. Das Spiel ist fummelig durch die unzähligen Holzwürfel auf dem Plan, die Züge der einzelnen Spieler dauern lang, weil man Aktionen für bis zu sechs Amöben abhandeln muss oder den Stapel der Genkarten durchsehen muss, um eine auszuwählen. Zudem ist die Wertung merkwürdig, man läuft die ganze Zeit fast im Gleichschritt die Punkteleiste hoch, am Ende lagen wir alle zwischen 35 und 43 Punkten, ich wurde Zweiter mit einem Punkt Rückstand, war aber vor allem froh, dass es endlich vorbei war.



    Am Samstag dann ein großartiger Spieltag mit Frau und Kumpel, bei dem insgesamt sechs Spiele auf dem Tisch landeten.


    Los ging es mit einer wieder sehr spannenden Partie Heaven & Ale.

    Nachdem es zuletzt in zwei 2er Runden für meine Frau endlich mal besser lief und sie am Ende ein Bier mit Wert brauen konnte, hat sie sich diesmal wieder verzettelt, blieb zu lange ohne Einkommen, weil sie auch ihre ersten Mönche ungünstig platzierte.

    Zwischen meinem Kumpel und mir entwickelte sich eine spannende Partie, die am Ende trotz unterschiedlicher Herangehensweise knapp ausging. Während ich vor allem meinen Braumeister pushte, der am Ende bei 15 stand und mir so einen 2:1 Wechselkurs und Faktor 7 brachte, schaffte mein Kumpel es, eine Scheune auf der Sonnenseite mit 5er Plättchen zu umrunden und diese bis zu dreimal zu werten (Scheune, 5er Plättchen und Rohstoff). So brachte er seine Rohstoffmarker weit nach vorne und konnte trotz Faktor 3 am Ende 36 Punkte für sein Bier holen.

    Entscheidend für seinen 56-49-5 Sieg war aber, dass er zuerst Fässer einsammelte und mir einige 4er Fässer wegschnappte. War wieder großartig!


    Dann haben wir meine neue Terra Mystica Big Box eingeweiht, nach ein wenig Überzeugungsarbeit bei meiner Frau sogar ebenfalls zu dritt. Die Völker haben wir zugelost, so startete ich mit den Yetis, meine Frau mit den Halblingen und mein Kumpel, der mit der Erfahrung von Hunderten von Partien schwer zu schlagen ist, mit den Alchimisten.

    Die Yetis machen Spaß, sind natürlich mit klarem Fokus auf die Machtaktionen zu spielen, die für sie generell günstiger und nach Bau der Festung auch nutzbar sind, wenn diese schon besetzt wurden. Insgesamt lief es für mich ganz gut. Auf zwei Kultleisten erreichte ich die Spitze, war bei den anderen beiden Zweiter. Ich schaffte locker drei Städte und bei der Gebietswertung wurde es am Ende ein geteilter erster Platz mit den Alchimisten.

    Die Alchimisten hatten etwas früher als meine Yetis das Gunstplättchen, das je 2 Punkte beim Setzen neuer Siedlungen bringt, zudem wenig später auch noch das 3 Punkte Plättchen für Handelshäuser. So zogen sie in den letzten beiden Runden etwas weg, was den Alchimisten letztlich zum 142-130-107 Sieg reichte. Meine Frau brauchte bei ihrer erst zweiten Partie noch viel Hilfe, kam ab Mitte des Spiels langsam besser zurecht. Hat ihr ganz gut gefallen, mal sehen, ob sie das intensivieren möchte. Terra Mystica gehört (wie auch Gaia Project) fest in meine Top 5.


    Meine Frau pausierte anschließend und wir machten mit Imhotep: Das Duell weiter. Das ist weiterhin ein sehr schönes, taktisches 2er Spiel, das viele kleine interessante Entscheidungen bietet. In der jetzt dritten Partie gab es für mich den dritten Sieg, diesmal aber sehr knapp mit 47-45. Da das nur 20-30 Minuten dauert, wird Imhotep: Das Duell sicher noch einige Partien sehen.


    1906 San Francisco folgte ebenfalls noch zu zweit. Für uns beide die zweite Partie, die deutlich flotter lief als die erste. Die knapp 40 Minuten, die wir jetzt gebraucht haben, füllt es gut aus. Sicher keine Offenbarung, aber ein gutes Spiel in sehr kleiner Schachtel. Auch diese Partie endete wieder dadurch, dass ich mein achtes Haus gebaut habe. Würde ich gerne auch mal mit 3 oder 4 Leuten spielen. Endstand 59-41, da mein Mitspieler vor allem zu wenig auf die allgemeinen Ziele hin spielte.


    Bei Auf den Spuren von Marco Polo waren wir dann wieder zu dritt. Ich hatte zuerst die Wahl bei den Charakteren und entschied mit für Matteo Polo (weißer Würfel), mein Kumpel wählte Khan Arghun (Stadtkarten) und für meine Frau blieb Berke Khan (nicht zahlen).

    Die Stadtkarten von Khan Arghun sollten sich letztlich als zu stark erweisen. Da waren unter anderem drei Gold dabei, ein früher Geld-Boost (18 Geld für 6 Punkte), und zwei, drei Karten, die Punkte generierten. Aufträge hatten wir alle je sieben erfüllt und da Khan Arghun auch noch als einziger beide Zielkarten erfüllen konnte, wurde es ein recht deutlicher Sieg vor meinem Matteo Polo: 102-76-71.

    Zum Abschluss eines langen Spieletags gab es um Viertel vor Zwei dann noch eine Partie Azul als Absacker, die ich knapp für mich entscheiden konnte (61-55-37). Auch wieder schön.


    Erkenntnis Nr. 3: Auch wenn es mir meist Spaß macht, neue Spiele kennenzulernen, sind doch die Runden am schönsten, bei denen die bewährten Lieblingsspiele aus der eigenen Sammlung auf den Tisch kommen.


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