Beiträge von brettundpad im Thema „Das Gefühl der völligen Übersättigung“

    Der Drang alles Neue auszuprobieren, um diese persönliche Perle zu entdecken führt zu einer Übersättung durch 19 Spiele die sich als more of the same herausstellen um dann Spiel #20 als Perle zu entdecken zu können. Die Quintessenz war deshalb, dass viele entspannter dieser Flut gegenüber treten und ggfs. in Kauf nehmen eine Perle nicht oder später erst zu entdecken

    Dann zähle doch mal deine 19 Spiele "more of the same" auf? Ich kann das nicht. Es gibt da draußen sicher diese Spiele, aber ich habe sie nicht und sie landen auch weniger auf meinem Tisch. Wer das so erlebt, der wird ganz sicher übersättigt sein. Ich habe bewusst aufgezählt was mich begeistert hat – zumindest einen Teil. Wenn ich mir anschaue was ich dieses Jahr gespielt habe, dann komme ich niemals auf deinen Wert 1 zu 19. Darum ging es eben in meinem Post. Das mag an meiner Begeisterung am Hobby liegen, an den Menschen mit denen ich spiele oder eben an den Brettspielen an sich. Im übrigen würde ich es begrüßen wenn es 1 zu 19 wäre, dann wäre meine Sammlung kleiner. :D

    Schön finde ich übrigens dann, wenn man bei einigen Spielern immer noch so ein bisschen die Begeisterung raushört, wie im letzten Beitrag von brettundpad

    Bin ich auch. Da kommt einfach viel zusammen. Die Menschen, die passenden Spiele dazu und eben dann auch Überraschungen. Wenn ein Detective meine Frau bis 1:30h spielen lässt, obwohl sie sonst um 23h am Tisch einschläft, dann rockt es gerade im Wohnzimmer :D Wir hatten das Thema der Übersättigung schon öfters intern besprochen und es war eines der Themen in unserem harten Kern, der auch nach Essen fährt. Auf der Messe selber waren wir auch skeptischer als sonst. Der "Kaufrausch" kleiner. In der Realität ist der Spaß aber ungebremst. Das einzig spürbare ist die Unlust an Kickstarter.

    Meine ganz persönliche Erfahrung ist eine andere. Ich war schon öfters mal an dem Punkt wo ich dachte, jetzt brauch ich nichts mehr. Was soll das noch toppen? Dieses Jahr wird eher weniger gekauft und die Begeisterung lässt nach.

    Die Realität ist aber eine andere. Obwohl ich noch viel mehr Brettspiele spiele als vor 10 Jahren (ich bin zu alt für die 10, denkt man immer gar nicht. Es sind wohl eher 25) – selbst da war ca. einmal die Woche normal – erlebe ich immer wieder Überraschungen und Spiele die mir extrem gut gefallen. #TimeStories hat sich wieder gefangen, ein #Detective hat mich und meine Frau absolut geflasht, ein #Alone war so ein intensives 2-Spieler Erlebnis, welches sich von herkömmlichen Dungeon Crawlern unterschieden hat. Die neue Version von #SuperFantasyBrawl von Chordcommander hat mir sehr viel Spaß gemacht, ein #ChroniclesOfCrime macht mir Spaß, #SpiritIsland ist der Dauerbrenner, ein #Azul hat mir dieses Jahr gezeigt das "Spiel des Jahres"-Brettspiele mich doch langfristig begeistern können. Ich habe mit #DiceTown einen witzigen Würfelabsacker kennen gelernt, der in unserer Runde total eingeschlagen ist. Ich habe Anfang des Jahres nach der Enttäuschung von #Seafall und #Charterstone mit #PandemicLegacySeason2 Wochen voller Highlights gehabt. In größeren Gruppen sind unsere #CaptainSonar und #Room25Ultimate Runden großartig. Ende diesen Jahres hat das liebevolle #DerHerrderTräume in der Familie für absolutes erstaunen gesorgt. Meine Kinder habe ich vom Tisch gar nicht mehr wegbekommen. Plötzlich wurden die Stofftiere im Kinderzimmer wieder interessant. Ich spiele wie ein Verrückter mit #Gravitrax – mehr als meine Kinder. Ich habe mit Wenigspielern/Familie fabelhafte Abende mit #MeepleCircus gehabt. Ich habe mit #Teotihuacan wieder mal ein ziemlich cooles Expertenspiel auf dem Tisch und mit #CarpeDiem ein tollen Titel von Stefan Feld.

    Ich breche hier mal ab. Ja, es gab auch Spiele die nicht so dolle waren. Viele Kickstarter, gerade mit Miniaturenflut, lassen mich kalt. Dungeon Crawler kommen mir ohne sehr ausgefallende Mechaniken gar nicht mehr in den Einkaufskorb. Mit #Feudum hatte ich dieses Jahr meine Probleme. Ein #Futuropia hat mich leider so gar nicht abgeholt, ähnlich wie #BlackoutHongKong . Aber trotz der vielen Neuheuten habe ich absolut viel Spaß, eben auch genau an diesen vielen guten Neuheiten. Meine Spielgruppen sprühen ebenfalls vor Lebendigkeit und jeder haut da so seine Perlen auf den Tisch – oft neue Spiele, warum auch nicht. Aber eben auch alte Spiele. Da macht es manchmal einfach nur Spaß dabei zu sein.


    Man erlebt nämlich doch mehr neue und gute Brettspiele, als man vermuten würde. Vielleicht fehlt da allgemein die Lust? Gerade im Vergleich zu Bandida und ihrer Lust auf GW-Produkte, muss ich genau da sagen, brauche ich nicht. Ich habe das alte Necromunda, das schlägt die meisten Spiele von heute immer noch. Ein Shadespire ist witzig, aber insgesamt alles Dinge dich mich nach 24 Jahren GW Tabletop nun wirklich nicht vom Hocker reißen.


    Vielleicht verliert manch einer auch die Lust, weil die vielen Neuheiten einen erdrücken? Mir ging das so mit den Videospielen. Irgendwann bin ich nicht mehr hinterhergekommen. Oft fehlte dann auch die Begeisterung, selbst für Spiele die andere schätzten. Ich war auch gehetzt. Der Pile of Shame zu groß. Hier und da lag es sicher nicht an den Spielen, sondern an mir selbst. Ich habe mich davon wirklich absolut befreit. Ich kann nicht alles spielen, ja nicht einmal kurz anschauen. Dafür reicht die Zeit nicht.