Beiträge von Bierbart im Thema „Das Gefühl der völligen Übersättigung“

    "Übersättigung"? Vielleicht, ist aber ein bisschen vage ausgedrückt. Meine Entdeckungsphase dauerte ungefähr von 2008 bis Anfang 2011. Alles durchprobiert, was ich mitspielen konnte, habe Sachen auf Verdacht gekauft. Danach kannte ich genügend Spiele, die ich gerne spielen wollte und war zunehmend genervt davon, auf meinem damaligen öffentlichen Spieletreff an jedem Abend ein neues Spiel auspröbieren zu müssen, das irgendwer mitbrachte, der sich noch in der Entdeckungsphase befand und/oder zu der Sorte Leute gehört, die massenhaft Spiele einkaufen und dann bedauerlicherweise das Bedürfnis dazu haben, andere Menschen dazu einzuspannen, ihren als solchen empfundenen "Pile of Shame" abzuarbeiten (jaja!). Insofern... ja, übersättigt an der Vielfalt.


    "Übersättigt" fühle ich mich aber vor allem in Hinblick auf einen anderen Aspekt des Hobbys. Mir geht nämlich bereits seit vielen Jahren der ganze Buzz und Hype um Neuerscheinungen wahnsinnig auf die Nerven! Crowdfunding ist in dieser Beziehung das Schlimmste überhaupt. Ich empfinde Kickstarter und Co. als ausgesprochen störend, manchmal als die reinste Landplage! Kaum schaut man auf eine Brettspielseite, schon wird wir man zugeballert mit Kickstarter-Buzz. Unerträglich. Ich versuche darum, den ganzen Komplex nach Möglichkeit vollständig zu ignorieren.

    Bei der Gelegenheit. Mir ist auch vollkommen unbegreiflich, wie man sich freiwillig und in großer Zahl Spielevideos der üblichen Verdächtigen wie (nur zum Beispiel!) Hunter&Cron ankucken kann, was im Endeffekt auf eine Dauer-Selbstberieselung mit Werbefilmchen hinausläuft. Rezensionen lese oder schaue ich zwar schon, aber nur des Unterhaltungswertes wegen und darum nur zu mir bereits bekannten Spielen (Ausnahmen gibt es natürlich). Spielberichte wie beispielsweise hier im Wochenthread lese ich ebenfalls normalerweise nur zur Unterhaltung, und nicht etwa, weil mich das gegebene Spiel besonders interessieren würde (die lese ich allerdings sehr gerne, denn ein paar Unknownsler können ja ausgesprochen gut schreiben). ;)

    Überhaupt informiere ich mich allgemein schon lange nicht mehr gezielt über neue Spiele. Ich lerne allerdings trotzdem jedes Jahr noch ein paar Neuheiten kennen, nur eben über Freunde und Bekannte, und direkt am Tisch. Genügt mir und überlässt das Vorfiltern denjenigen, die daran Spaß haben. Mein letzter Kauf einer echten Neuerscheinung alleine aufgrund eigener Recherche (also keiner Neuauflage oder eines Serienspiels) war 2015.


    Kurz gesagt: Wegen mir bräuchten keine Neuheiten mehr erscheinen, danke. Keine Bedürfnis und somit also übersättigt.


    Sehr interessiert bin ich allerdings weiterhin 1.) am Spielen der von mir geliebten Spiele und 2.) am Hobby an sich. Daran keine Übersättigung feststellbar. Na immerhin. :)