Beiträge von richy81 im Thema „14.01.-20.01.2019“

    Trotz sehr knappen Ausgangs (91-90-89-83) fand ich die knapp zwei Stunden dauernde Partie doch insgesamt recht spannungsarm. Gefühlt wurde ich deshalb Letzter, weil meine erste untergegangene Rasse innerhalb einer Runde fast komplett abgeräumt wurde, während alle anderen mit ihren immer zumindest deutlich mehr weiterpunkteten. Irgendwie unbefriedigend.

    In den knapp zwei Stunden liegt vielleicht die Ursache begraben, warum das Spiel eher spannungsarm und unbefriedigend war. Das kommt mir für eine Viererpartie recht lang vor. Bei ich glaube 8 Runden zu viert nur alle Viertelstunde einmal in Aktion treten zu dürfen und dann wieder eine lange Downtime zu haben erscheint mir auch eher fad, dass das muntere Geklopfe über diese Zeit nicht trägt, kann ich mir gut vorstellen. Da sind wir ja zeitlich schon im Bereich eines großen Eurospiels.

    Evtl. kriegt ihr es hin, das Spiel mit weniger Grübelei und/oder allgemein zügiger zu spielen (auf der Box sind 40-80 Minuten angegeben). Ob man wirklich den optimalen Zug austüftelt, ist bei dem Spiele finde ich nicht so wichtig.

    Wir haben neun Runden gespielt, was dann vielleicht auch falsch war. Aber davon mal abgesehen, glaub ich nicht, dass es mir viel besser gefallen hätte, wenn es deutlich kürzer gewesen wäre. Die Spielzeit war nicht das Problem.

    Ja und zusätzlich haben wir uns auch gefragt, ob bei der Spiele-Offensive die Spiele nicht kontrolliert werden, wenn die zurückkommen. Sowas müsste ja eigentlich bei einem kurzen Blick in die Schachtel auffallen.

    [halb ernst / halb Spaß:] Warum sollte die SO dafür Zeit/Geld opfern? Wenn etwas fehlt, wird's der nächste Ausleiher schon melden...

    Wenn ich deine Aussage zumindest mal halb ernstnehme... das wäre doch arg kurzfristig gedacht. Ich würde den Verleih-Service nach dieser Erfahrung jedenfalls nicht mehr nutzen.

    Zudem fehlten bei dem Leihspiel der Spiele-Offensive zwei der vier Spielerfarben. Gut, dass unser Gastgeber eine große Sammlung hat und die Materialien aus anderen Spielen recht gut ersetzen konnte.

    2 der 4 Spielerfarben ist wirklich ordentlich. Ist wirklich ärgerlich, wenn sich Leute von ausgeliehenen Spielen einfach "bedienen", denn anders kann ich mir das nicht vorstellen, dass da gleich 2 komplette (!) Spielerfarben fehlen...

    Ja und zusätzlich haben wir uns auch gefragt, ob bei der Spiele-Offensive die Spiele nicht kontrolliert werden, wenn die zurückkommen. Sowas müsste ja eigentlich bei einem kurzen Blick in die Schachtel auffallen.

    Letzte Woche gab es für mich drei Spieleabende.


    Los ging es am Montag bei einem Spieletreff, wo der Plan eigentlich war, Orleans mit meiner neuen Handelserweiterung auf den Tisch zu bringen. Da wir zu fünft waren, wurde das leider nichts. Stattdessen gab es wieder Architekten des Westfrankrenreichs. Vierte Partie für mich innerhalb recht kurzer Zeit, die erste zu fünft. Für die Mitspieler war es jeweils die erste oder zweite Partie.


    Neue Erkenntnisse dieser Partie:

    • Funktioniert auch zu fünft gut.
    • Kann auch länger dauern (ca. 2:10 Stunden reine Spielzeit). Wobei das wohl eher an ein, zwei Mitspielern als grundsätzlich am Spiel lag.
    • Nachdem bislang immer 30+x Punkte zum Sieg reichten, hat die Partie gezeigt, dass auch Punktzahlen von deutlich über 40 möglich sind. Der Gewinner unserer Runde konnte ein paar Mal zu ungestört Arbeiter auf Ressourcenfeldern anhäufen. Da müssen schon alle ein bisschen aufpassen, dass sowas nicht passiert. Er erreichte dann die oberste Stufe sowohl beim Kathedralenbau als auch auf der Tugendleiste, plus zwei oder drei Gebäude. Das langte, vor mir auf Platz 2, zu einem sehr deutlichen 55-34-32-28-18 Sieg.

    Ansonsten weiterhin solider Kandidat für das Kennerspiel des Jahres, besser als eine BGG 7,5 wird es bei mir persönlich aber nicht mehr. Da das momentan irgendwo immer irgendwer dabei hat, komme ich aber sicher noch auf ein paar weiteren Partien.



    Anschließend gab es für mich eine Erstpartie des von vielen hochgelobten Just One. Und ja, das hat auf jeden Fall was. Macht Spaß, sich einen Hinweis aus nur einem Begriff auszudenken und dabei noch zu antizipieren, was wohl die Mitspieler aufschreiben. Wir errieten 7 der 12 Begriffe, wobei ja nicht alle 12 Begriffe gespielt werden, wenn falsche Tipps dabei sind, da dann eine zusätzliche Karte aus dem Spiel kommt. Es waren also eigentlich 7 aus 10.


    Der Haken bei der Sache ist, dass ich bezweifle, dass Just One mit weniger als 5 Leuten wirklich gut funktioniert. Deshalb wird es erstmal nicht den Weg in meine Sammlung finden und ich glaube eigentlich auch nicht an eine allzu große Chance auf den Spiel des Jahres Titel, wie einige schon mutmaßten.



    Weiter ging es am Freitag bei einem Spieleabend zu viert. Bei der Gelegenheit landete dann endlich Orleans mit Handelserweiterung (eigentlich ja Handel & Intrige, aber das Intrigeboard wird bei mir wohl ungespielt bleiben) auf dem Tisch. Obwohl ich das Grundspiel insgesamt erst fünfmal zu dritt oder zu zweit gespielt hatte, besorgte ich mir die Erweiterung, weil ich mir erhoffte, dass sie die kleineren Schwächen des Grundspiels ausmerzt. Diese Erwartungen wurden vollumfänglich erfüllt. Die Handelserweiterung wertet Orleans für mich deutlich auf und macht daraus einen Kandidaten für eine BGG 9.


    Im Spiel waren 16 der 32 neuen Ereignisse, Aufträge für das Ausliefern von Waren sowie ein neuer Plan der Segensreichen Werke:

    • Die neuen Ereignisse sind abwechslungsreich und deutlich interessanter als die alten, die sich zudem jeweils dreimal wiederholt haben.
    • Die Aufträge sorgen dafür, dass das Sammeln der Warenplättchen einen tieferen Sinn bekommt. Klar, hierdurch kommt ein weiterer kleiner Glücksfaktor hinzu, wenn ein neuer Auftrag aufdeckt wird und es steht zufällig schon jemand genau in der zu beliefernden Stadt. Hat zumindest in dieser Partie nicht gestört.
    • Die Belohnungen auf dem alten Plan der Segensreichen Werke waren wenig attraktiv, so dass dieser bei uns immer sehr wenig genutzt wurde. Das hat sich mit dem neuen Plan komplett gedreht. Nun gibt es u.a. Bürgerplättchen, Waren oder Schiff-Reiseschritte, wenn man seine Gefolgsleute ins Exil schickt. Der Plan war am Ende fast voll.

    Hat jedenfalls richtig Spaß gemacht und ich hoffe, Orleans mit Erweiterung in nächster Zeit regelmäßig auf den Tisch zu bekommen. Sehr spannend war unsere Partie zudem. Am Ende wurde ich um einen Punkt geschlagen Zweiter beim 117-116-104-93. Der Gewinner setzte extrem auf Bürgerplättchen (hatte am Ende sieben, ich keinen einzigen), das glich ich durch Häuser und Geld aus bzw. leider nicht ganz.





    Im Anschluss kam Small World auf den Tisch, das ich vor ein paar Jahren einmal zu zweit gespielt hatte und das mir damals mäßig gefiel. Die Partie jetzt zu viert war zwar etwas besser, aber über eine BGG 6,5 kommt Small World bei mir nicht hinaus. Verstehe schon, warum man das toll finden kann. Mir ist es zu fummelig und ich störe mich daran, dass die zufällig ausliegenden Kombinationen aus Rasse und Eigenschaft sehr unterschiedlich stark sind. Trotz sehr knappen Ausgangs (91-90-89-83) fand ich die knapp zwei Stunden dauernde Partie doch insgesamt recht spannungsarm. Gefühlt wurde ich deshalb Letzter, weil meine erste untergegangene Rasse innerhalb einer Runde fast komplett abgeräumt wurde, während alle anderen mit ihren immer zumindest deutlich mehr weiterpunkteten. Irgendwie unbefriedigend.



    Samstag gab es schließlich noch zu dritt eine Partie Lords of Hellas. Wir, alle Erstspieler, hatten uns zwar vorab jeweils die Regeln bzw. ein Video angesehen, dennoch dauerte es eine Weile, bis wir starten konnten. Zudem fehlten bei dem Leihspiel der Spiele-Offensive zwei der vier Spielerfarben. Gut, dass unser Gastgeber eine große Sammlung hat und die Materialien aus anderen Spielen recht gut ersetzen konnte.


    Da ich ansonsten ja eher bei reinen Eurogames unterwegs bin und bislang recht wenige Spiele dieser Art auf dem Tisch hatte, brauchte ich ein paar Runden um reinzukommen, während meine Mitspieler sich deutlich schneller ausbreiteten. So kam es relativ früh dazu, dass der im Süden expandierende Mitspieler kurz vor dem Sieg stand, weil er zwei Regionen fast vollständig erobert hatte. Das konnte ich gemeinsam mit dem anderen Mitspieler verhindern und ihn noch rechtzeitig ausbremsen. Er schwenkte dann einige Zeit später auf das Ziel um, drei Monster zu töten. Wahrscheinlich zu spät, denn am Ende hatte er nur zwei besiegt.


    Dem anderen Mitspieler, der sich im Norden ausgebreitet hatte, fehlten zwischenzeitlich auch nur noch wenige Gebiete, um zwei Regionen zu beherrschen. Er machte aber immer wieder den Fehler, dass er seine kontrollierten Gebiete unbewacht ließ und ich mir diese dann reihenweise mit nur einem Hopliten kampflos unter den Nagel reißen konnte. Da ich insgesamt sehr wenige Hopliten auf dem Plan hatte, wurde ich lange wenig beachtet und stand irgendwann plötzlich selbst vor dem Sieg. Den konnte ich dann schließlich auch erringen, als ich die letzten beiden Gebiete eroberte und die beiden nördlichen Regionen beherrschte.


    Lords of Hellas hat mir sehr gut gefallen. Würde ich es mir deshalb kaufen? Sehr unwahrscheinlich… für sowas fehlen mir meist die Mitspieler, so dass ich dafür keine 90 Euro ausgeben würde. Nochmal spielen würde ich es aber gerne. Schön, dass es unterschiedliche Siegbedingungen und es somit verschiedene Strategien und Wege zum Sieg gibt. Wir spielten gut 3,5 Stunden, vermutlich geht das auch deutlich schneller, wenn man das Spiel kennt. Ab Mitte der Partie lief es auch schon deutlich flüssiger. Auch das Kampfsystem, sei es bei der Jagd auf die Monster als auch bei den Kämpfen untereinander, hat mir gut gefallen.




    #ArchitektendesWestfrankenreichs #JustOne #Orleans #SmallWorld #LordsofHellas