Beiträge von Harry2017 im Thema „The Lord of the Rings: Journeys in Middle Earth - FFG“

    Da lieg ich ja mit meiner „Meinung in der Mitte“ von damals ja recht gut :) Das Spiel ist für mich also nach Euren Ausführungen und meinen weiteren Anspielversuchen in der App weiterhin genau das, was ich damals nach der Anspielsession erwartet habe:


    Ein seichtes Spielchen im HdR Universum, das mir selbst mechanisch wie storytechnisch zu einfach gestrickt ist - Aber trotzdem (oder genau deshalb) seine Freunde finden wird - Und das ist auch vollkommen ok so. :)

    Mein großes Problem abseits der Mechanik und Co ist ähnlich wie bei Star Wars: Für mich ist die Zeitlinie 3. Zeitalter (bzw. Anakin/Luke und Nachkommen) abgeschlossen und nach den jeweiligen Trilogien auch das Thema einfach beendet / nachfolgende Geschichten (wie aktuell bei Star Wars) eigentlich uninteressant. Das große Bekannte ist bei HdR so episch, dagegen können naturgemäß bisher unbekannte aktuelle Geschichten in dieser Zeitlinie nur gegen verlieren.


    Interessant wären für mich Geschichten weit vor der bekannten Zeitlinie - Der erste Krieg gegen Sauron, Episoden aus dem Simarilion etc....Das was man sich abseits der epischen Trilogie da aus den Fingern saugen kann ist doch eigentlich nur Beiwerk oder Vorbereitung der bekannten Geschichten gegen irgendeinen bisher unbekannten Oberork - Der auch nicht wichtig ist, denn schliesslich hat er bisher ja auch keine Rolle gespielt.


    Naja aber auch das ist persönliche Präferenz und mag jeder für sich anders sehen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mir diese Geschichte ein Gefühl von epicness geben kann...ich klick mich mal einfach durch die App.

    Die meisten Sachen von früher 2005-2015 wären für die heutige Zeit einfach zu sperrig / zu Aufmerksamkeitsintensiv. Betrifft nicht nur Brettspiele - auch Serien etc... früher hatte jede Serie 26 Folgen pro Staffel - aktuell sind's eher gestückelte lange Spielfilme mit 6-10.... Denn schnell muss was neues her, lange bleibt nur der harte Kern dabei - und der finanziert nicht aufwändige Produkte alleine. Ich will mich von der Entwicklung garnicht frei sprechen...


    Die angesprochenen Spiele wie Eldritch und Co sind noch aus Inhabergeführten Zeiten.... Aktuell lässt sich mit solchen Spielen kein so großer Blumentopf gewinnen, wie FFG zum Überleben braucht.


    Eigentlich eine Win-Situation: denn definitiv wird's die Gruppe der frustrierten Altspieler, die wirklich wegfallen (aktuell noch) kleiner sein, als die der neuen Generation von hippen neuen Spielern ala Brettspielgeeks Publikum - sieht man ja auch hier, Arkham 3, Herr der Ringe.... Zumindest teilweise wurde es doch trotzdem gekauft... Da die Neugierde und Hoffnung überwiegt.Wie lange das so bleibt wird die Zukunft zeigen... Aber das ist nunmal der aktuelle Zeitgeist. Entweder man passt such da an, oder weicht auf Nischenprodukte aus.

    Ich glaube, dass der Markt für nerdige, aufwändige Brocken - Intensivspiele wie früher einfach zu klein für die Groß-Maschine Asmodee / FFG in Bezug auf Lizenzkosten, Marketingkosten etc geworden ist und sie überlassen dieses Feld anderen. Der wird dann aktuell eher Kickstarter überlassen.


    Die Zahl derer mit Bereitschaft sich auf so Brocken wie früher einzulassen, ist einfach verschwindend gering im Vergleich zu dem Potential, dass man mit etwas einfacheren, thematischen Spiel durch geschicktes Marketing erreichen kann. Umgekehrt greifen aber Leute mit nem Hang zum Brockenspiel aber trotzdem vor Neugier zwischenzeitlich zu, wie man hier sieht.

    :D Naja ganz so schlimm hab ichs nun jetzt nicht gesehen, aber die generischen Spielplanteile und die Kartenmechanik sind auch für mich persönlich so ein Abturner, dass ich da nicht einsteige...Das ist aber eher persönliche Präferenz: Wer Karten statt Würfel mögen könnte, das Spielbrett den Bildern nach nicht schlimm findet und vor der App nicht zurückschreckt, der dürfte damit auch halbwegs glücklich werden können - Für mich sind das zwar keine Fehler, aber einfach nicht mein Ding.

    flashGordon

    Das Fazit aus dem verlinkten Videoreview gesehen? Ich glaube bei „eines der besten Kampagnenspiele die ich kenne“ kann man schon von angetan sprechen. :) Aber ich geb Dir ja recht - Find das Spiel und den Kartenmechanismus selbst auch weniger spannend...Aber im Review (und nicht in den Lets Plays) schwärmt Ben ja schon...


    Wie gesagt: Mein Ersteindruck reicht mir, aber es würde mich freuen, wenn FFG Material trotzdem seine Anhänger findet. Ich würde nur noch einsteigen, wenn jemand von Euch am Ende der Kampagne sagt: Das war ne episch fette Story...

    So, das Video von Christoph / BetterBoardGames mal angeschaut.


    Zunächst vorweg: Das Video ist gut (auch wenn wir jeweils in Teilen zu einem etwas anderen Ergebnis kommen). Man bekommt einen ganz guten Eindruck - Interessierte sollten da definitiv mal reinschauen und auch auf der rechten Seite die App im Auge behalten.


    Christophs Fazit ist: Besser als VdW - Das Teile ich nur bedingt. Man muss ihm aber zugute halten, dass er wahrscheinlich bereits mehr Infos als ich haben wird, wie weit die Charakteranpassungen und die Kampagne in weiteren Partien verlaufen wird. Ich hab einfach nur ne Probepartie gespielt (und keinen Mitarbeiter über die Kampagne interviewt etc.) Epische Story gab es da aber eher weniger...


    Er führt das auf das Skilldeck zurück, dass mehr Kontrolle und Einflussmöglichkeiten gibt. Kann man machen, stimmt in Ansätzen vielleicht auch - Aber ich persönlich find dieses System nicht unbedingt so intensiv wie er. Klar kann man bei seinen 15 Karten die Erfolgsaussichten der Symbole abschätzen und mit neuer Ausrüstung während der Kampagne so wohl auch den Charakter optimieren - Wirklich in die Tiefe geht das für mich aber nicht. Zudem ist das System ala Deckbau auch nicht so mein Fall, gerade bei so einem Erlebnisspiel wie VdW liegen mir persönlich Würfel mehr. Jedenfalls hab ich eher das Gefühl eine Kartenzähl-Mechanik abzuhandeln, als nun wirklich meine Probe zu erleben. Ich hatte jetzt nicht das Gefühl, da nun abseits des Scoutings / Karte oben oder unten ablegen, wirklich viel zu entscheiden. Man spielts halt locker mit seinen 3 Aktionsmöglichkeiten runter.


    Wir sind aber wohl auch andere Spielertypen und er gehört da wohl mehr zur FFG-Streamlined-Zielgruppe als ich. Mich würde mal interessieren, wie er die Pre-Asmodee FFG Titel findet bzw. ob er die gespielt hat. Ich gehöre für die aktuellen Titel wohl eher zum „alten Eisen“ :)


    Zum gleichen Ergebnis kommen wir bei den Spielplanteilen - Ich gewichte das für mich nur mehr, da diese generischen / optisch austauschbaren Teile mir persönlich doch schon sehr an Stimmung und Atmosphäre nehmen - Da hat VdW deutlich die Nase vorn und dort verzeihe ich deshalb das Appgeklicke und die lediglich 3 verschiedenen Aktionsmöglichkeiten (Laufen, Angreifen, Marker interagieren) eher...ich bemerke dort einfach nicht so sehr, dass man fast nichts macht :P Das wird mir hier bei HdR deutlich präsenter und es fühlte sich hier aufgrund der Optik monotoner an.


    Aber: Spielertypen sind unterschiedlich und ich bleibe dabei: Für Leute, die die komplexen FFG Titel aus 2005-2015 verschlungen haben, könnte das u.U. zu trivial sein. Aber erneut: Das Video ist gut und das Spiel kein Reinfall - Anschauen und für sich selbst entscheiden...ich persönlich passe aber weiterhin.

    Und ich glaube, dass App begleitete Spiele weiterhin Nische bleiben und nicht die New Generation werden.

    Für die hier erwähnte Zielgruppe "New Kids und Wenigspieler Familie" ist der Preis doch viel zu hoch.

    Unterschätze die Familien nicht: Wer sich einen Bugaboo Kinderwagen, einen Hörbert Kinder Mp3 Player oder Tonies für je 15€ und einen Ulfbo Bollerwagen kauft, der gönnt sich auch für 80€ mal ein Spiel (Alles das Kingdom Death Monster der Kinder-Erziehung wie ich bei meiner Frau lernen musste :D)....halt keine 300 Spiele - Aber den Preis sehe ich als weniger problematisch für neue Spieler an - Damit haben alteingesessene Spieler mit der Gewöhnung „30€ pro Familienspiel“ vielleicht eher ein Problem.


    Vielleicht ist Nichtspieler auch zu hoch gegriffen:

    Wie gesagt: hier im Forum wird auch fast keiner die Videos der Brettspielgeeks gucken - trotzdem haben die 4000 Zuschauer...die passen eher ins Konzept als die früheren Spielama Gucker.

    Rei


    Es fehlt „nur“ fast alles was die Helden/Spieler in ihrer Auslage machen und die Effekte der gezogenen Karten (Wunden etc., wie bei VdW). Würde man die Waffen/Rüstung, Wunden und das Würfel- bzw. hier Kartenerfolgssystem ins Spiel implementieren, so hätte man fast alles.


    Die App sagt beispielsweise auch etwas wie:

    Die Orcs bewegen sich um 2 und greifen an. Vornehmlich ist das Ziel der Bewegung Legolas wenn möglich, ansonsten einen anderen Helden.


    Es wird nicht aufgenommen, wo die Orcs danach stehen - Nur ob sie nach den Kämpfen weiterhin im Spiel sind, oder erledigt wurden.


    Es ist also schon noch etwas der „normalen“ Brettspielarbeit vorhanden. Dazu wie gesagt einfach mal eine VdW Beispielrunde anschauen. Wem VdW (außer wegen des Themas) nicht gefallen hat, der wird auch hier nicht glücklich....umgekehrt könnten VdW Fans auch hier ein weiteres Spiel dieser Machart bekommen.

    Wie oben angedeutet: Vielleicht sind viele unserer Spiele auch nur deshalb so komplex, weil wir das Gegnerupkeeping / die Rundenphasenabhandlung etc übernehmen :) Das macht die App. Damit ist ein appgesteuerstes Spiel per se schon meist seichter als das Pendant ohne App.


    Naja bei Runebound hat man keine Gegnerminiaturen, hier verfolgen einen die Gegner - Ganz 100% kann man das Spielprinzip nun auch nicht übertragen, keine Sorge :) ...Ich weiss natürlich auch nicht, wie tief sich die Kampagne entwickelt...


    Aber:

    Wie episch kann eine bisher unbekannte Story im HdR Universum mit den bekannten Charakteren schon sein?

    .....Ich will denken, planen und das Gefühl haben, gefordert zu sein, nicht nur Glück oder Unglück zu haben.

    Dann bist Du hier falsch. Das ist kein Mechanik-Coop, bei dem man aufgrund der Vorhersehbarkeit planen kann...War aber Runebound auch nicht - Es geht um das (damals mit Karten gezogene) Erlebnis und daraus resultierend: Dein Glück und Unglück. Das hängt aber zumindest hier nicht unmittelbar mit der App zusammen - Das Spielprinzip von Runebound war auch eher auf Erlebnis statt Planung getrimmt. Hier aber halt nochmal ne deutliche Schüppe mehr.


    Hier biste richtig, wenn Du Glück und Unglück erleben willst und dich selbst höchstens dafür wappnen und ausrüsten willst :)


    Man kann zumindest nicht sagen, dass wir nicht Spaß an dem Erstlings-Spiel hatten - Megaviel gelacht und getrashtalked....aber auf Dauer trägt es das für mich persönlich nicht.

    openMfly


    Ganz so weit würde ich nicht gehen (Kosmos oder Ravensburger), aber im Kern hast Du recht: Für mich ist das der „new way of boardgaming“, der aus komplexen Spielen (denn das wäre Herr der Ringe, wenn man alles selbst machen und die Regeln beachten müsste) etwas neues, einsteigerfreundliches und modernes macht.


    Ähnlich wie die Beschreibungen von Arkham Horror 3 sich lesen lassen (selbst nie gespielt) sind wir nicht mehr so ganz die Kernzielgruppe. Die neuen FFG Titel scheinen deutlich vereinfacht und massentauglicher zu sein - Und das macht HdR auch wirklich gut, muss ich zugeben. Wir sind mit unseren sperrigen Kloppern aus den letzten 10 - 15 Jahren da nicht mehr wirklich der Fokus, sondern die neuen, jungen, modernen Einsteiger.


    Gleichzeitig sind die Spiele aber zumindest für mich keine Qual und nicht komplett belanglos - FFG macht schon vieles richtig, nur halt nicht mehr für mich (und für viele von Euch wahrscheinlich auch nicht). Aber es ist nicht so schlecht, dass ich sagen würde, ich spiele das nie mit - Ich gehöre halt einfach zumindest FFG-technisch zum Alten Eisen...:crying: 8o Es ist halt deutlich seichter, als die früheren Titel. Ich sehe mich da nicht als den Nabel der Welt - Das Teil soll auch die modernen Kids und aufstrebende Wenigspieler-Familien mit Hang zum Thema abholen...das ist schon soweit ok - Kann mir schon vorstellen, sowas in der Art später mit meinen Kids zu spielen. Es werden aber zusätzlich noch genug aktuelle Spieler kaufen können - aber wahrscheinlich eher weniger die Forennerds, die seit X Jahren spielen.


    Also nicht die alte Spielama Video-Fraktion, sondern die Fraktion der Brettspiel-Geeks Videos.


    Zum Spiel nochmal:

    Das ist schon eine Art Runebound mit App. Es ist kein Crawler, sondern eher ein Encounterspiel über die Landkarte eines Gebiets (nicht über eine Weltkarte wie Eldritch Horror).

    Ich mache mal hier weiter und kopiere die Fragen aus dem Wochenthread:


    Machiavelli101


    Zitat von Machiavelli101

    Harry2017

    Danke für den Bericht. Mir ist noch nicht ganz klar wie die App da mitspielt? Was macht die App nun?

    Kennst du zufällig das HdR-LCG? Kann man dies als Lightversion vergleichen?


    HdR LCG (oder überhaupt ein LCG) habe ich nie gespielt, kann da also leider keinen Vergleich liefern. Zu der App am besten einfach mal ein Villen des Wahnsinns Video anschauen, um die in Action zu sehen. Die App macht schon viel/fast alles (ist dabei aber für eine App elegant, dass muss man dazu sagen):


    -Eingangsfluff/Szenariotext vorlesen

    -Helden/Klassenauswahl muss dort vorgenommen werden

    -Die App hält den Bedrohungslevel fest und lässt ab einer bestimmten Bedrohung Dinge passieren, Monater spawnen etc.

    -Kämpfe müssen administriert werden, die App hält die Lebenspunkte der Monster fest

    -Der ganze allgemeine Rundenverlauf läuft über die App - Die Scoutphase etc

    -Die App sagt Dir was passiert, wenn Du einen Marker nimmst, wie Du Deine Wunden nimmst etc


    Ich kann da schlecht alles in kurzen Sätzen beschreiben, da das Spiel nicht einfach nur eine Begleit-App hat, sondern die App wirklich fest und tief zum Spiel gehört. Im Grunde genommen macht sie fast alles, ausser das, was die Spieler nun gerade selbst auswählen können (Aktionen etc.)


    Fazit zur App:

    Sauber produziert und professionell muss man zugeben. Das ist DIE neue Generation der Brettspiele, die vielleicht nicht uns erreicht - Aber man sieht hier, wo die Reise über die Jahre hingehen wird. Ich persönlich finde die App nicht störend - Ich hab genug andere Spiele ohne App, so dass die für mich sogar ein interessantes Alleinstellungsmerkmal (damals bei Villen des Wahnsinns) dargestellt hat. Ich bin aber trotzdem noch oldschool genug, dass nicht alle meine Spiele so eine App haben müssen...

    Die Knochen von Arnor - Kampagne hat übrigens wohl laut FFG Forum 14 Abenteuer.


    Ich kann mir nicht helfen, aber bei HdR habe ich immer das Problem, dass ich jede Geschichte abseits der Großen, bekannten Sauronbedrohung irgendwie „klein“ und nebensächlich finden. Halt weil man den großen Verlauf schon kennt. Komischerweise gehts mir bei Star Wars nicht so. Selbst den Hobbit fand ich irgendwie „klein“...ist aber natürlich nur persönliche Präferenz.


    Das Kampfsystem ist übrigens ohne Würfel, mit Karten und geht (laut FFG Forum Richtung Gloomhaven mit dauerhaft abgelegten Karten etc...).

    Um zum Inhalt zurück zu kommen: Mich persönlich reizen bei Storyspielen ja eher unbekannte, „frische“ Helden, wie in Imperial Assault. Von der Idee, Bilbo und Co zu nehmen, bin ich (oberflächlich betrachtet) noch nicht so angetan.


    ...Genaueres kann natürlich erst gesagt werden, wenn mehr zur Story bekannt ist...