Beiträge von Beckikaze im Thema „Verfrühte Rezensionen und fehlerhafte Ersteindrücke“

    Das stimmt leider. Und so bekommt vor allem der Ruf über Spiel XY eine Eigendynamik. Leute kauen wieder, was Rezensent Z über das Spiel sagt. Aus intensiven Gesprächen mit den Leuten von Second Gate (B-Sieged, Monster Lands) kann das richtig verheerende Züge annehmen.

    Wenn Rezensenten wegen eigener Unfähigkeit nach einer bis zwei Partien so weit gehen, dass sie Designern mangelndes Playtesting, ein gebrochenes Spielsystem o.Ä. vorwerfen und dann noch eine große Reichweite haben, darf man sich schon noch einmal über Verantwortungsbewusstsein unterhalten.


    Damit meine ich nicht, dass man Dinge schönreden soll. Aber je nach Schärfe der Kritik sollte man auch sich selbst einmal hinterfragen (können), ob man vielleicht auch einfach zu blöd ist, Spiel XY zu bezwingen...

    Wie du schon gesagt hast - er hat es eingestanden und korrigiert. Insofern sei ihm das verziehen. Schwierig hätte ich es gefunden, wenn er gesagt hätte: "Ändert nichts, ich bleibe bei meiner Meinung."


    Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Ersteindrücke schwierig sein können. Sie sind trotzdem gewinnbringend - für den Rezensenten als auch für das Publikum.


    Das frische Einfangen der ersten Partie ermöglicht es, das Potential eines Spiels auszuloten. Er taugt jedoch nur als Rezensionsmuster, wenn das Spiel grottenschlecht ist. Sonst kann der Ersteindruck doch sehr abweichen vom finalen Eindruck, weil Wiederspielwert etc. nicht eingefangen werden können - zumindest ist das sehr schwierig. Auch Balanceprobleme bekommt man mit einer initialen Partie nicht ausgelotet.


    Zu deiner Frage: Ja. Ein Rezensent muss ein Spiel mehrfach spielen, um ein fundiertes Review abgeben zu können. Oft genug wurden im Koop-Bereich schwierige Spiele fies abgewertet, weil der Tester das Spiel nicht bezwang. Anstatt aber eigene Spielstrategien zu entwickeln, gab es böse Wertungen. Höchst unprofessionell meiner Ansicht nach.


    Zum YouTube-Rhythmus: Je höher die Frequenz, desto niedriger ist der Detailgrad der Rezension. Ökonomisch geht das gar nicht anders. Daher ist mir ein fester Tonus völlig egal. Es sollte authentische und fundierte Kritik geben. Dann bin ich interessiert. Fast-Food bekomme ich auch bei McDonalds...