Beiträge von Peer im Thema „Verfrühte Rezensionen und fehlerhafte Ersteindrücke“

    @DanielRausE Das mit dem positiver berichten gibt es bestimmt, aber ich würde das nicht pauschalisieren. Ein schlechtes Spiel bleibt ein schlechtes Spiel. Wurde/Wird Holding On nicht gerade oft zerissen? Wird Asmodee deshalb keine Rezensionsexemplare mehr zur Verfügung stellen? Ich glaube nicht.


    Ernst Juergen Ridder Wenn er es entsprechend darlegen kann und als nur ein Anspielen kennzeichnet, gehe ich das ein wenig mit. Oft sehe ich sowas jedoch nicht, sondern es wird sich einfach mit dem nächsten Spiel beschäftigt, das interessanter ist, weil die Arbeit damit mehr Spaß. Und hier gibt es dann wieder Argumete wie „Ist ja meine Freizeit“ und „Es ist nur ein Hobby“. Andererseits möchte man als möglichst professionell angesehen werden. Das beisst sich aus meiner Sicht.

    Persönlich wüde ich mir auch Fragen stellen wie, hat die Person die Regeln auch wirklich alle richtig angewendet und ist die Person überhaupt die Zielgruppe des Spiels? Es kommt natürlich auch immer auf das Spiel an. Ein kleines, nicht komplexes Kartenspiel abzubrechen und ein Spiel wie Nemesis sind zwei komplett andere Paare Schuhe. Und ersteres lässt sich natürlich besser und einfacher begründen.

    Um deine Buchmetapher aufzugreifen, auch durch Herr der Ringe muss man sich am Anfang durchkämpfen, um die ganzen Landschaftsbeschreibungen zu überstehen, dann hat man aber eine richtig tolle Geschichte.

    Wenn ich mich durch den Anfang eines Buches "durchkämpfen" muss, mag der Autor es doch selber lesen, ich "kämpfe" nicht.


    Beim Herrn der Ringe musste ich mich nicht durchkämpfen; man kann auch Beschreibungen interessant finden. Ob die Geschichte dahinter dann wirklich so toll ist, ist, wie immer, Ansichtssache. Mir hat sie im Buch gefallen. Die Filme gefallen mir nicht; wie so oft bei Verfilmungen liegt auch bei diesen der Schwerpunkt viel zu stark bei der "Action" und den Gewaltszenen, als dass sie für mich interessant sein könnten. Den ersten Teil habe ich noch mit Interesse und schließlich enttäuscht gesehen, den zweiten in der Hoffnung, es könnte besser werden, den dritten habe ich mir dann erspart.

    Rezensierst du Bücher und/oder Spiele?

    Eine Spielebesprechung mit Bewertung sollte man nur Rezension nennen, wenn man eine wirklich fundierte Meinung dazu hat. An der Zahl der gespielten Partien würde ich das jedoch nicht festmachen wollen. Je erfahrener ein Rezensent als Spieler ist, um so weniger Partien wird er brauchen. Auch von einem Rezensenten erwarte ich nicht, dass er ein Spiel bis ins letzte Fitzelchen erkundet hat. Wenn man z.B.10 Partien braucht, um zu entdecken, wie toll ein Spiel ist, darf man auch schon nach 3-5 Partien sagen, dass und warum es einem nicht gefällt. Ich jedenfalls spiele nicht ein Spiel, das mir nicht gefällt, 10 mal, um herauszufinden, ob es mir dann nicht doch gefallen könnte. Ich höre ja auch auf, ein Buch zu lesen, wenn es mich bis Seite 50 immer noch nicht eingefangen hat, weil es dann für mich eben nicht gut ist. Sollte ich je in die Lage kommen, ein solches Buch öffentlich besprechen zu sollen, könnte ich durchaus sagen, dass es langweilig und öde ist, solange ich dazu sage, dass ich nur die ersten 50 Seiten gelesen und keine Ahnung habe, was danach noch kommt.


    Lebenszeit ist zu kostbar, um sie an Ungeliebtes im Hobbybereich zu verschwenden. Das gilt auch für YouTuber.


    Im bezahlten Beruf ist das natürlich anders.

    Das sehe ich etwas anders. Möchte ich etwas besprechen, dann sollte ich auch Ahnung haben. Um deine Buchmetapher aufzugreifen, auch durch Herr der Ringe muss man sich am Anfang durchkämpfen, um die ganzen Landschaftsbeschreibungen zu überstehen, dann hat man aber eine richtig tolle Geschichte.


    Ich habe eher das Gefühl, dass Spiele, die beim ersten Mal nicht gefallen, oft nicht mehr gespielt und besprochen werden. Gerade mit dem Argument das ist zu viel Arbeit und/oder dafür ist einem die Zeit zu kostbar. Möchte ich dem Leser wirklich nur zeigen was gut ist, sind alle anderen Spiele, die ich nicht bespreche dann automatisch schlecht oder hatte ich einfach keine Zeit sie zu spielen? Oft ist es so, dass ich eine Besprechung gar nicht lesen muss, da ich eh weiß, das die besprochenen Spiele positiv bzw überwiegend positiv besprochen werden.

    Druck und Stress sind nie gut. Ein Grund, warum wir mittlerweile anders an die ganze Sache rangehen und gerade intern umstrukturieren. Es soll Spaß machen und das hat es letztes Jahr teilweise nicht mehr. Das mal Stress da ist, ist ok und normal, aber das darf kein Dauerzustand sein.


    Für mich kommt es auch immer darauf an, was derjenige erreichen möchte. Möchte jemand möglichst profesionell wirken, dann sollte er auch so handeln. Alles andere macht die Person für mich unglaubwürdig. Oft werden leider nur halbe Sachen gemacht, vielleicht um möglichst aktuell zu und regelmäßigen Content zu generieren. Darunter leidet dann aber die Qualität. Wie manche das machen entzieht sich meiner persönlichen Kenntnis, da bei uns noch die normalen Jobs und teilweise Familien dazukommen, da kann man das nicht mal eben einfach durchziehen.


    Was Fehler betrifft, jeder Mensch macht die und das ist nicht schlimm und erst recht ist es nicht schlimm diese zuzugeben. Leider scheint die Gesellschaft oft etwas anderes zu lehren, was zu zusätzlichem Druck führt, denn man soll ja möglichst perfekt sein. Weil es sonst nicht normal sein könnte.