Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Verfrühte Rezensionen und fehlerhafte Ersteindrücke“

    Adventure Island hingegen passt viel mehr in mein Beuteschema, durch die überwiegend negativen Kritiken in quasi allen Kanälen, weiß ich wo die Schwächen liegen und auf was ich einlasse, kaufen werde ich trotzdem, weil es in meinen Fall passt und das was es kann für mich und den Einsatzzweck ausreichend ist.

    Super. Da schreibt mal jemand, was ich auch denke.Habe Adventure Island nämlich heute bestellt, eben weil ich mich nicht abschrecken lasse.

    Prima, solche Statements fehlen mir.

    War nicht abwertend gemeint oder so, aber was soll ich noch sagen, du rezensierst nicht und hast gesagt du willst dich nicht „durchkämpfen“. Würde ich privat auch nicht machen, als Rezensent schon. Habe ich oben auch schon geschrieben.

    Ok.


    Dank des Umstands, dass ich mit nichts und niemand in der Spielebranche verbandelt bin, kann ich es mir als erfahrener Spieler leisten, auch einem Rezensenten zuzubilligen, auch nach nur einem ihn frustrierenden Spielerlebnis ein Spiel zu verreißen, wenn er denn sagt, dass er es nur einmal gespielt hat. Warum soll er sich denn "durchkämpfen"? Es ist eine für mich interessante Information, wenn der Rezensent schon nach einer Partie jede Lust verloren hat, es noch einmal zu versuchen. Auch eine Rezension ist nur eine Meinung, sonst nichts.

    Ein anderer Rezensent wird vielleicht länger durchhalten, um zu seinem Ergebnis zu kommen. Hat er dann die wahren Werte eines Spiels, so wie er sie sieht, gefunden, soll er mir aber bitte auch sagen, ob und welchen Kampf es ihn gekostet hat, dort hinzukommen, denn ich will als Spieler einen solchen Kampf nicht kämpfen müssen.

    Wenn ein Spiel von mir erwartet, dass ich es etwa 10mal spielen muss, um seinen Wert zu erkennen, ist es für mich ein schlechtes Spiel. Wenn ein Spiel, das ich von Anfang an als gut und lohnenswert erkenne, 10 Partien braucht, um es gut spielen zu können, ist das eine ganz andere Sache.

    ...Also ich Zweifel daran, dass Menschen außerhalb der Szene die einschlägige Fach Rezensionen gucken….

    Da wird es schon welche geben, die das machen. Im Kreise meiner Mitspieler/innen ist zumindest eine, die gerne vor dem Spieleabend wissen möchte, was gespielt wird. Sie bereitet sich dann vor durch Regellesen und auch durch Ansehen von Videos zum Spiel. Das macht sie, obwohl sie nur sehr wenig Spielerfahrung hat, weil sie nicht nur teilnehmen, sondern mithalten und möglichst auch gewinnen will.

    Um deine Buchmetapher aufzugreifen, auch durch Herr der Ringe muss man sich am Anfang durchkämpfen, um die ganzen Landschaftsbeschreibungen zu überstehen, dann hat man aber eine richtig tolle Geschichte.

    Wenn ich mich durch den Anfang eines Buches "durchkämpfen" muss, mag der Autor es doch selber lesen, ich "kämpfe" nicht.


    Beim Herrn der Ringe musste ich mich nicht durchkämpfen; man kann auch Beschreibungen interessant finden. Ob die Geschichte dahinter dann wirklich so toll ist, ist, wie immer, Ansichtssache. Mir hat sie im Buch gefallen. Die Filme gefallen mir nicht; wie so oft bei Verfilmungen liegt auch bei diesen der Schwerpunkt viel zu stark bei der "Action" und den Gewaltszenen, als dass sie für mich interessant sein könnten. Den ersten Teil habe ich noch mit Interesse und schließlich enttäuscht gesehen, den zweiten in der Hoffnung, es könnte besser werden, den dritten habe ich mir dann erspart.

    Grundsätzlich finde ich Ersteindrücke interessant. Wenn sie als solche gekennzeichnet sind, weiß ich doch, dass sie nicht fundiert sein können, das erwarte ich auch gar nicht. Immerhin geben sie mehr Information als üblicherweise die Schachtel im Laden.


    Im alten Spielbox-Forum, seit langem schon mit diesem hier "verschmolzen", gab es noch das PEEP (Persönliches Ersteindruck Posting). Das fand ich immer hochinteressant, habe auch selbst so manches PEEP geschrieben. Man darf da einfach nicht zu viel erwarten.


    Ist man dann so eine Art Multiplikator wie Ben vom Brettspielblog, sollte man in der Tat mit Bewertungen im Ersteindruck etwas zurückhaltend sein. Man muss halt immer mit eigenen Fehlern rechnen und sich der Wirkungen, die man mit seinen Videos erzielen könnte, bewusst sein.


    An sich aber meine ich, dass Ben seinen Job gut und interessant macht. Seine Videos sehe ich mir oft an. Aber auch Victoria Parta Spiele, Hunter&Cron und auch den "Digger", gelegentlich auch SpielDochMal oder die Wochen"beichte". Cliquenabend und SpieLama sehe ich nur noch selten.


    Eine Spielebesprechung mit Bewertung sollte man nur Rezension nennen, wenn man eine wirklich fundierte Meinung dazu hat. An der Zahl der gespielten Partien würde ich das jedoch nicht festmachen wollen. Je erfahrener ein Rezensent als Spieler ist, um so weniger Partien wird er brauchen. Auch von einem Rezensenten erwarte ich nicht, dass er ein Spiel bis ins letzte Fitzelchen erkundet hat. Wenn man z.B.10 Partien braucht, um zu entdecken, wie toll ein Spiel ist, darf man auch schon nach 3-5 Partien sagen, dass und warum es einem nicht gefällt. Ich jedenfalls spiele nicht ein Spiel, das mir nicht gefällt, 10 mal, um herauszufinden, ob es mir dann nicht doch gefallen könnte. Ich höre ja auch auf, ein Buch zu lesen, wenn es mich bis Seite 50 immer noch nicht eingefangen hat, weil es dann für mich eben nicht gut ist. Sollte ich je in die Lage kommen, ein solches Buch öffentlich besprechen zu sollen, könnte ich durchaus sagen, dass es langweilig und öde ist, solange ich dazu sage, dass ich nur die ersten 50 Seiten gelesen und keine Ahnung habe, was danach noch kommt.


    Lebenszeit ist zu kostbar, um sie an Ungeliebtes im Hobbybereich zu verschwenden. Das gilt auch für YouTuber.


    Im bezahlten Beruf ist das natürlich anders.