Grundsätzlich finde ich Ersteindrücke interessant. Wenn sie als solche gekennzeichnet sind, weiß ich doch, dass sie nicht fundiert sein können, das erwarte ich auch gar nicht. Immerhin geben sie mehr Information als üblicherweise die Schachtel im Laden.
Im alten Spielbox-Forum, seit langem schon mit diesem hier "verschmolzen", gab es noch das PEEP (Persönliches Ersteindruck Posting). Das fand ich immer hochinteressant, habe auch selbst so manches PEEP geschrieben. Man darf da einfach nicht zu viel erwarten.
Ist man dann so eine Art Multiplikator wie Ben vom Brettspielblog, sollte man in der Tat mit Bewertungen im Ersteindruck etwas zurückhaltend sein. Man muss halt immer mit eigenen Fehlern rechnen und sich der Wirkungen, die man mit seinen Videos erzielen könnte, bewusst sein.
An sich aber meine ich, dass Ben seinen Job gut und interessant macht. Seine Videos sehe ich mir oft an. Aber auch Victoria Parta Spiele, Hunter&Cron und auch den "Digger", gelegentlich auch SpielDochMal oder die Wochen"beichte". Cliquenabend und SpieLama sehe ich nur noch selten.
Eine Spielebesprechung mit Bewertung sollte man nur Rezension nennen, wenn man eine wirklich fundierte Meinung dazu hat. An der Zahl der gespielten Partien würde ich das jedoch nicht festmachen wollen. Je erfahrener ein Rezensent als Spieler ist, um so weniger Partien wird er brauchen. Auch von einem Rezensenten erwarte ich nicht, dass er ein Spiel bis ins letzte Fitzelchen erkundet hat. Wenn man z.B.10 Partien braucht, um zu entdecken, wie toll ein Spiel ist, darf man auch schon nach 3-5 Partien sagen, dass und warum es einem nicht gefällt. Ich jedenfalls spiele nicht ein Spiel, das mir nicht gefällt, 10 mal, um herauszufinden, ob es mir dann nicht doch gefallen könnte. Ich höre ja auch auf, ein Buch zu lesen, wenn es mich bis Seite 50 immer noch nicht eingefangen hat, weil es dann für mich eben nicht gut ist. Sollte ich je in die Lage kommen, ein solches Buch öffentlich besprechen zu sollen, könnte ich durchaus sagen, dass es langweilig und öde ist, solange ich dazu sage, dass ich nur die ersten 50 Seiten gelesen und keine Ahnung habe, was danach noch kommt.
Lebenszeit ist zu kostbar, um sie an Ungeliebtes im Hobbybereich zu verschwenden. Das gilt auch für YouTuber.
Im bezahlten Beruf ist das natürlich anders.